Ein Hindu auf der Suche nach Frieden

Revchand war sein ganzes Leben lang sehr religiös. Als hingegebener Hindu führte er die traditionellen Puja-Rituale durch und erzählte Menschen aus anderen Dörfern von seinem Glauben. Dennoch fand Revchand selbst keinen inneren Frieden. Trotz seiner Spiritualität befand er sich in Wahrheit auf der Suche nach dem lebendigen Gott, ohne es zu wissen. Bis er ihm begegnete…

Revchand aus Indien.
Nur einer hat die Macht zu heilen

Revchand wuchs in einer armen Familie auf. Es mangelte ihnen an den grundlegenden Dingen wie Nahrung und Bildung. Er selbst konnte die Schule nicht besuchen, denn dafür gab es kein Geld. Auch Jahre später, als Revchand längst geheiratet und eine eigene Familie gegründet hatte, blieb die Armut ein quälender Bestandteil seines Lebens. Auch gesundheitlich hatte die Familie viele Jahre zu kämpfen. Als sich der Gesundheitszustand seines Sohnes irgendwann so stark verschlechterte, dass Revchand und seine Frau um sein Leben fürchteten, suchten sie nach göttlicher Hilfe: Sie praktizierten die traditionellen hinduistischen Rituale und beteten zu den Hindu-Göttern, doch der Zustand seines Sohnes blieb unverändert. Auch der Arzt konnte ihm nicht helfen. Schließlich ließen sie einen hinduistischen Priester kommen, der Mantras vorlas, doch auch das blieb ohne Auswirkungen. Als Revchand und seine Familie ihren Nachbarn von ihrer Verzweiflung erzählten, verwiesen diese sie an einen Pastor, der in der Nähe wohnte. Als letzte Hoffnung gingen sie zu dem Mann und baten ihn um Hilfe für ihren Sohn. Der Pastor erzählte ihnen von Jesus, forderte sie auf, ihm ihr Leben zu unterstellen und ermutigte sie, dass Gott ihren Sohn heilen konnte. Und tatsächlich: Revchand und seine Frau luden Jesus in ihr Leben ein, und sie beteten gemeinsam für ihren Sohn. Innerhalb kürzester Zeit wurde dieser gesund.

Revchand aus Indien mit seiner Frau und seinem Sohn.
Frieden gefunden

Seitdem ist alles anders. „Ich begann, die Bibel zu lesen und dabei berührten mich Jesu Worte sehr, als er sagt: ,Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater außer durch mich.‘ Endlich hatte ich den Gott gefunden, nach dem ich mich gesehnt hatte.“ Seine Suche nach Frieden kam an sein Ziel. Heute dient Revchand seinem Gott als Pastor einer kleinen Gemeinde und führt mithilfe des Bibel Liga-Materials Bibelgruppen durch. Revchand zieht immer noch von Dorf zu Dorf, um Leuten von seinem Glauben zu erzählen – doch jetzt erzählt er von dem lebendigen Gott. Zu Beginn war er mit dem Fahrrad in die anderen Dörfer gefahren; seine Frau hinter ihm auf dem Gepäckträger. Mittlerweile hat er ein kleines Motorrad und erreicht so auch immer mehr Menschen in abgelegenen Gegenden mit dem Evangelium. Revchand hat zahlreiche Heilungen erlebt, darunter Menschen, die von dämonischer Belastung, Alkoholismus und Depressionen befreit wurden. Viele Familien, auch ehemalige Buddhisten, sind dadurch Christen geworden.

Zuversicht trotz Anfeindung und Ausgrenzung

Das Leben von Revchand und seiner Familie ist zwar von einem tiefen inneren Frieden und Freude geprägt, doch bringt ihre Entscheidung auch erhebliche Herausforderungen mit sich. Immer wieder werden sie von ihren Nachbarn angefeindet, die ihnen den Zugang zu Gemeinschaftsressourcen wie Wasser verwehren. Auch dürfen sie nicht mehr an öffentlichen Veranstaltungen wie Hochzeiten und Beerdigungen teilnehmen. Doch Revchand bleibt trotzdem zuversichtlich: „Mein Gebet ist, dass Gott ihnen die Augen öffnet und sie von ihren falschen Wegen umkehren.“

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Vom hinduistischen Priester zum Gemeindegründer

Tulsi gehört zum Stamm der Adivasi, den Nachfahren der indischen Ureinwohner. Er lebt im Westen Indiens und war früher ein hinduistischer Priester – bis eine Begegnung mit Jesus alles veränderte!

Tulsi aus Indien war früher hinduistischer Priester. Heute lehrt er aus der Bibel.
Überzeugter Hindu von Kindesbeinen an

„Ich wurde in eine hinduistische Familie hineingeboren und war von klein auf vertraut mit den religiösen Ritualen“, erinnert sich Tulsi. Später wurde er sogar Priester. Als er heiratete und in einen anderen Bundesstaat zog, um mehr zu verdienen, lernte er in seinem Kollegenkreis zum ersten Mal Christen kennen. „Ich merkte, dass sie nicht diese spirituelle Leere verspürten, die mein Leben prägte. Aber ich wollte mich nicht verunsichern lassen. Also blieb alles beim Alten.“

„Ich machte mir einen Schlangengott“

Als Priester seines Dorfes verrichte Tulsi täglich „Pujas“ – hinduistische Rituale, bei denen das Göttliche in einer Statue verehrt wird. Doch sein Leben war alles andere als heilig. „Ich verachtete meine Frau und schlug sie. Die Nachbarn bekamen es mit und verprügelten mich dafür. Doch ich konnte mein Verhalten nicht ändern. Ich hatte das Gefühl, dass ich von bösen Geistern besessen bin, die mich dazu drängten, Dinge zu tun, die ich gar nicht wollte“, erzählt Tulsi. Verzweifelt versuchte er, davon frei zu werden. Er probierte alles Mögliche aus. „Ich machte eine Schlangengott aus Stein und überzeugte das Dorf, ihn anzubeten. Doch ich fühlte mich weiter belastet.“

Ein unbekannter Frieden erfüllte Tulsi

Eines Tages fielen ihm die Gespräche mit seinen christlichen Kollegen ein. „Ich hatte so viel ausprobiert – warum sollte ich nicht versuchen, mehr über diesen Jesus zu erfahren?“ So besuchte er den Gottesdienst in der nächstgelegenen Kirche. „Dort spürte ich einen Frieden, wie ich ihn bisher nie erfahren hatte. Die bösen Geister waren weg“, berichtet er. Fasziniert fing er an, in der Bibel zu lesen. „Schließlich tat ich Buße. Ich bekannte Gott all die bösen Dinge, die ich getan hatte und nahm Jesus als meinen Retter an. Ich ließ meine Vergangenheit hinter mir und lernte von meinem Pastor Raj mehr und mehr über Jesus und was es heißt, ihm nachzufolgen.“

Eine christliche Gemeinde entsteht

Tulsi beendete seinen hinduistischen Priesterdienst. Nun versuchte er, den Bewohnern seinen neuen Glauben weiterzugeben. Er begann eine Bibelgruppe, aus der schließlich eine Gemeinde entstand. Diese Reise verlief nicht ohne Schwierigkeiten. „Meine Familie und mein Dorf waren zunächst gegen meinen neuen Weg und es kam zu Verfolgungen. Doch ich blieb standhaft, dehnte meinen Dienst auf die Nachbarstädte aus und erlebte, wie Gottes Wort Leben verwandelt – auch das meiner Familie. Meine Frau konnte mir vergeben“, sagt er überglücklich. Als er in Kontakt mit der Bibel Liga kam, nahm er an der Ausbildung für Gemeindegründer teil. „Ich lernte viel dazu, wie ich den Menschen dienen und das Evangelium weitergeben kann, selbst inmitten zunehmender Verfolgung.“ Der Wind weht rauer – doch Tulsi und seine Familie möchten weiter dazu beitragen, dass ihre Landsleute den wahren Gott – Jesus Christus – kennenlernen und Frieden finden.

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