Mit Jesus im Herzen und der Hörbibel im Ohr: Eine ehemalige Prostituierte erzählt
Docas war 35 Jahre alt, als ihr Mann an Nierenversagen starb. Nun war sie mit ihren vier Kindern allein. „Ich wusste nicht, wie ich die Familie ernähren und die Schulgebühren bezahlen sollte und habe den einfachen Weg gewählt – doch einen mit vielen Konsequenzen im Nachgang“, erzählt die 65-Jährige heute. 10 Jahre lang arbeitete sie als Prostituierte und verkaufte ihren Körper, um ihre Familie zu versorgen. „Mit der Zeit fing ich an, meine Entscheidung zu bereuen, aber ich wusste nicht, wie ich da rauskommen sollte. Schließlich musste ich immer noch für Einkommen sorgen.“ Der Wendepunkt kam – doch anders als erwartet.
Docas bat ihre Familie um Hilfe, doch aufgrund ihrer Arbeit erlebte sie viel Ablehnung. Nur eine Tante ihres verstorbenen Mannes lud sie schließlich ein, mit in eine Gemeinde zu kommen. Doch das war nicht die Art von Hilfe, die sie sich erhofft hatte. „Wo warst du, Gott, als mein Mann gestorben ist, und warum hast du das zugelassen?“, fragte sich Docas immer wieder. Trotz ihrer Fragen und ihres Schmerzes ging sie mit in den Gottesdienst. Dort berührte sie ein Bibelvers auf einmal so sehr, dass sie schließlich ihr Herz öffnete und Jesus in ihr Leben einlud. „Ich war so müde vom Leben. Doch als ich Jesus annahm, hat sich plötzlich wie ein Gewicht von meinen Schultern gehoben“, sagt sie. Docas begann, jeden Mittwoch eine Bibelstudiengruppe zu besuchen und merkte schnell, dass sie nicht so weiterleben konnte wie bisher. „Gott wirkt auf wundersame Weise“, sagt Docas heute strahlend. Einige Frauen aus der Gemeinde taten sich zusammen, um ihr den Start einer Hühner- und Ziegenzucht zu finanzieren. „Das Geschäft läuft heute so gut, dass ich problemlos für mich, meine Tochter und meine Enkelkinder sorgen kann.“
Docas Entscheidung, Jesus nachzufolgen, hat nicht nur ihr eigenes Leben verändert. Auch ihre Kinder, die sehr unter der sozialen Ausgrenzung aufgrund der Arbeit ihrer Mutter gelitten hatten, blühten auf und die ganze Familie begann, den Gottesdienst und die Bibelgruppe zu besuchen. Docas‘ Wunsch ist es, dass ihr ganzes Umfeld erfährt, wie Gott an ihr gewirkt hat. „Ich möchte meinen Bekannten von damals und den Frauen, die in einer ähnlichen Situation sind, wie ich einst war, Hoffnung geben. Ich wünsche mir, dass auch sie Christus kennenlernen.“ Sie plant, eine eigene Bibelgruppe ins Leben zu rufen. Da in ihrem fortgeschrittenen Alter ihre Augen immer mehr an Sehkraft verlieren, hat Docas vor Kurzem eine Hörbibel bekommen. „Früher hat mir das Studienmaterial sehr geholfen. Aber jetzt, wo mein Augenlicht immer schlechter wird, freue ich mich riesig, Gottes Wort nicht entbehren zu müssen. Ich bin so dankbar, dass die Bibel Liga das möglich gemacht hat.“ Mit Jesus im Herzen und der Hörbibel im Ohr: Wenn Docas als ehemalige Prostituierte erzählt, wie Gott und sein Wort ihr Leben verändert haben, dann hat das Kraft. Auch in ihrem Umfeld.