Vom Medizinmann zum Jesus-Nachfolger
Die Geschichte von Clément aus Maharavoandriana, einem kleinen Dorf im Osten von Madagaskar, könnte kaum eindrucksvoller sein. Seine Familie war seit vielen Generationen in Zauberei und okkulte Praktiken verstrickt. Er selbst praktizierte 13 Jahre als Medizinmann in seinem Dorf. Doch als Jesus in Cléments Leben tritt, wird alles anders. Denn er hat die Macht des Bösen ein für alle Mal gebrochen.
„Schon als Kind war ich besessen“, erinnert sich der heute 52-jährige Clément. „Es war wie ein Fluch. Immer wenn einer meiner Vorfahren starb, gab er den Dämon an die nächste Generation weiter.“ Cléments Leben drehte sich viele Jahre um kaum etwas anderes als seine Besessenheit. „Ich musste mich an die Regeln dieses bösen Geistes halten und ihm Opfer bringen wie Hühnchen, Alkohol und Süßigkeiten“, erinnert er sich. Mit 20 Jahren wurde er der Medizinmann seines Dorfes und die Leute kamen mit Problemen oder Krankheiten zu ihm. „Wann immer die Leute zu mir kamen, rief ich den Geist an und dieser zeigte mir, was ich tun sollte. Ich war wie der spirituelle Leiter dieser Menschen – aber nicht im guten Sinne. Die Macht, die ich besaß, ließ die Menschen Angst vor mir haben.“
Angst prägte jedoch nicht nur die Art, wie Menschen Clément begegneten, sondern durchdrang auch sein eigenes Leben. „Ich fürchtete mich davor, dass der böse Geist, dem ich diente, mich bestrafen würde, wenn ich etwas falsch gemacht hatte“, sagt Clément. Einmal konnte er zwei Wochen hintereinander nicht schlafen. Er hatte das Gefühl, dass der Dämon sein Leben zerstörte und ein starker Wunsch nach Veränderung überkam ihn. Er beschloss, zu Gott zu beten. „Eigentlich wusste ich gar nichts über den christlichen Glauben. Ich habe Christen zu der Zeit sogar verfolgt; also muss es der Heilige Geist gewesen sein, der mich zum Beten geführt hat.“ Clément betete und fastete und spürte, dass Gott ihn rief. „Er wusste plötzlich: Er brauchte Jesus. Deshalb lud er ihn in sein Leben ein und schloss sich einer christlichen Gemeinde an.
Clément spürte die Veränderung unmittelbar. „Das Wort Gottes sagt, wenn du in Christus bist, wirst du eine neue Kreatur“ (siehe 2. Kor. 5,17), erklärt er. „Gott hat mich von allen Ketten befreit, die der Geist mir auferlegen wollte.“ Am Anfang akzeptierten die Dorfbewohner Cléments Bekehrung nicht. Sie waren besorgt, ihren Heiler und geistlichen Berater zu verlieren. „Die Leute waren wütend und lehnten mich ab“, erinnert sich Clément. Doch seine neue Lebensführung beeindruckte sie. „Früher führte ich ein schrecklich sündiges Leben. Die Leute wussten das. Als sie meine Veränderung sahen, änderten sie ihre Meinung.“ Bald darauf begann Clément, denselben Menschen das Evangelium zu predigen, die ihn früher als Medizinmann konsultiert hatten.
Als die Bibel Liga das Philippus-Programm in Maharavoandriana einführte, gehörte Clément zu den ersten, die sich als Bibelgruppenleiter ausbilden ließen. „Durch die Schulung habe ich so viel gelernt“, sagt er. „Sie hat mir geholfen, die gute Botschaft zuversichtlicher weiterzugeben und mich motiviert, Gott zu dienen.“ Die Kraft des Heiligen Geistes brach die Macht des Bösen in Cléments Familie. Anstatt dem Bösen in seiner Familie weiter Raum zu geben, erzog er seine Kinder in der Nachfolge Christi. Jetzt dienen Cléments Frau und seine Kinder mit ihm zusammen dem lebendigen Gott.