Vers des Tages
Vers des Tages: 1. Thessalonicher 1,1
Gnade und Frieden seien mit euch!
1. Thessalonicher 1,1 (NeÜ)
Gedanken zum Tagesvers
Frieden und die Pax Romana
„Si vis pacem para bellum“ – „Wenn du Frieden willst, bereite dich auf den Krieg vor.“ So sagten es die alten Römer. Zur Zeit des Apostels Paulus herrschte die Pax Romana, „ein Zustand relativer Ruhe in der gesamten klassischen Antike und in der Mittelmeerwelt“ (Quelle: Britannica.com). Doch dieser „Römische Frieden“ beruhte auf der Herrschaft einer Macht über andere Mächte. Er wurde durch Kämpfe errungen und durch schwer bewaffnete Legionen aufrechterhalten. Doch die Geschichte zeigt, dass die Pax Romana nicht von Dauer war.
Paulus‘ Friedensgruß
Paulus beginnt all seine Briefe – und schließt einige von ihnen – mit einem Friedensgruß. Hat Paulus sich auf die Pax Romana bezogen? Wohl kaum. In 1. Thessalonicher 5,3 warnt er ausdrücklich vor menschlich gemachtem Frieden oder Frieden, der von Götzen versprochen wird: „Wenn die Leute sagen: ‚Jetzt haben wir Frieden und Sicherheit!‘, wird plötzlich ein Verderben über sie hereinbrechen wie die Wehen über eine Schwangere. Da gibt es kein Entkommen.“
Diese Warnung bleibt aktuell. In Psalm 146,3 heißt es: „Verlasst euch nicht auf Mächtige, auf einen Menschen, der nicht helfen kann.“ Ein historisches Beispiel: 1938 kehrte der britische Premierminister Neville Chamberlain von einem Treffen mit Adolf Hitler zurück und verkündete: „Frieden für unsere Zeit! Gehen Sie nach Hause und schlafen Sie ruhig.“ Ein Jahr später marschierte die deutsche Armee in Polen ein – der Zweite Weltkrieg begann.
Jesu entscheidender Kampf, der den Frieden brachte
Doch das römische Sprichwort enthält einen wahren Kern, wenn es um den Frieden geht, von dem Paulus spricht. Auch in Gottes Heilsplan musste der Kampf dem Frieden vorausgehen. Damit wir den Frieden Gottes erfahren können, musste Jesus Christus seinen entscheidenden Kampf gegen den Teufel, den Tod und die Sünde führen. Es war geistliche Kampfführung in ihrer reinsten Form. Jesus kämpfte den Kampf, den wir niemals hätten gewinnen können – und er ging als Sieger hervor. „Doch man hat ihn durchbohrt wegen unserer Schuld, ihn wegen unserer Sünden gequält. Für unseren Frieden ertrug er den Schmerz, und durch seine Striemen sind wir geheilt“ (Jesaja 53,5).
Ein Friede, der bleibt
Paulus konnte seinen Lesern nur Frieden wünschen, weil er das Erlösungswerk Christi kannte und danach lebte. Dieser Friede ist mehr als die bloße Abwesenheit von Konflikten – er ist die Gewissheit, dass unser Leben und unsere Seele für immer in Christus geborgen sind. So beunruhigend unsere Sünden und Sorgen auch sein mögen, wir dürfen in Christus und seiner Vergebung immer Seelenfrieden finden. Kämpfen wir nicht allein, sondern vertrauen wir auf Gott, der gesagt hat: Ich werde für dich kämpfen! (2. Mose 14,14).
Empfangen wir diesen Frieden, der ein Vorgeschmack auf das ewige Leben mit Christus ist.
Möge dieser Friede heute mit uns sein!
Von Anton de Vreugd, Mitarbeiter von Bible League International, Niederlande
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