

Vers des Tages
Vers des Tages: Hiob 33,26
Er wird zu Gott flehen, und der wird ihm gnädig sein; ja, Er wird ihn Sein Angesicht sehen lassen mit Jauchzen, und Er wird dem Menschen seine Gerechtigkeit wiedergeben.
Hiob 33,26 (Schlachter 2000)
Gedanken zum Tagesvers
Hiobs Leid: wenn fromme Erklärungen nicht weiterhelfen
Fast 24 Kapitel lang versuchen Hiobs drei Freunde Elifas, Bildad und Zofar eine theologische Erklärung für Hiobs Leid zu liefern. Ihr Fazit: Wer leidet, muss gesündigt haben. Auch Hiob selbst beginnt, mit dieser Deutung zu ringen. Er kann Gottes Handeln nicht verstehen, will sich aber rechtfertigen. Doch am Ende bleibt die große ungeklärte Frage: Warum das alles?
Gottes Nähe mitten im Leid entdecken
Dann tritt Elihu auf – ein bisher ungehörter Zeuge, der eine andere Perspektive einbringt. Er erkennt an, dass Sünde Leid bringen kann, stellt aber die alles entscheidende Frage: Könnte es sein, dass Gott gerade auch im Leid spricht?
In Hiob 33, insbesondere Vers 26, entfaltet Elihu eine tiefe Wahrheit: Leiden kann zur Begegnung mit Gott führen. Der Mensch, der in der Not zu Gott ruft, wird nicht abgewiesen. Gott ist „ihm gnädig“. Und dann kann etwas Überraschendes geschehen: Der Mensch sieht Gottes Angesicht „mit Jauchzen“. Das hebräische Wort, das hier mit „jauchzen“ übersetzt wird steht für ein freudiges Rufen, einen jubelnden Ausruf – nicht, weil das Leid einfach verschwindet, sondern weil eine neue Sicht entsteht: Gott ist da, Gott hört, Gott handelt – auch im Schmerz.
Diese Freude ist keine oberflächliche Emotion. Es ist die tiefe Freude der wiederhergestellten Beziehung zu Gott. Eine Freude, die aus Gnade geboren wird. Eine Freude, die nicht auf Umstände blickt, sondern auf Gottes Gegenwart.
Gebet verändert, auch ohne Antwort auf das „Warum“
Das Gebet wird in Elihus Worten die Grundlage der Wende. Der Mensch betet – und Gott antwortet. Im Gebet wächst geistliches Vertrauen – nicht unbedingt ein Verständnis des Leids, aber ein neues Vertrauen in Gott. Vielleicht nicht sofort eine Antwort auf das „Warum“, aber ein Erkennen des „Wer“: Gott, der redet, der rettet, der wiederherstellt.
Jesus selbst hat diese Tiefe des Leids gekannt – und uns gelehrt: „Selig sind, die da Leid tragen; denn sie sollen getröstet werden“ (Matthäus 5,4, Luther 2017). Und der Apostel Paulus schreibt: „Wir rühmen uns auch der Bedrängnisse, weil wir wissen, dass Bedrängnis Geduld bringt […] Hoffnung aber lässt nicht zuschanden werden“ (Römer 5,3-5a, Luther 2017).
Jubel, der aus Gottes Gegenwart wächst
Diese Freude ist mehr als ein Gefühl – sie ist Ausdruck von Vertrauen, Hingabe und Anbetung. In der Anbetung Gottes liegt unsere tiefste Freude. Selbst im Leid. Gerade im Leid. Denn dort begegnet uns Gott – und das erfüllt unser Herz mit Jubel, der nicht vergeht.
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