Vers des Tages
Vers des Tages: Jeremia 1,6
„Ach, allmächtiger HERR“, wehrte ich ab, „ich kann nicht gut reden, ich bin noch viel zu jung!“
Jeremia 1,6 (Neues Leben)
Gedanken zum Tagesvers
Unsere Berufung als Christen
Jeder Mensch, der zu Christus gehört, hat die eine Grundberufung, Christus nachzufolgen und ihn in allen Lebensbereichen zu bezeugen und ihm zu dienen. Diese Berufung gilt in unseren ganz alltäglichen Aufgaben und Lebensumständen wie Mutter/Vater, Landwirt, Anwalt, Lehrer, Künstler usw. Manche Menschen erhalten darüber hinaus eine spezifische Sonderberufung für einen vollzeitlichen oder öffentlichen Dienst (z. B. als Pastor oder Missionar).
Sind wir unserer Berufung gewachsen?
Christen, die sich ihrer Sünde und Schwäche bewusst sind, haben oft Mühe zu glauben, dass sie ihrer Berufung gewachsen sind. So ging es auch Jeremia im heutigen Vers des Tages. Er war von Gott dazu berufen worden, ein Prophet zu sein, der den Völkern Gottes Botschaften überbringt (Jeremia 1,5). Jeremias Berufung war eine außergewöhnliche Sonderberufung zum Amt des Propheten. Sie ist kaum mit unserem alltäglichen Dienst vergleichbar. Und doch können wir an der Begebenheit von Jeremias Berufung und seiner Reaktion viel für unser eigenes Leben lernen.
Denn Jeremia zögerte, Gottes Auftrag anzunehmen, und brachte die Ausrede vor, dass er nicht gut reden könne und zu jung sei. Aus menschlicher Sicht hätte Gott wahrscheinlich tatsächlich jemanden wählen können, der erfahrener oder geeigneter schien. Doch Gott hat seine Gründe, wenn er bestimmte Menschen zu einer Aufgabe beruft – sei es zum Propheten wie bei Jeremia oder zu den Aufgaben, die Gott Ihnen und uns gibt. Diese Gründe sind für die Berufenen nicht immer erkennbar. Deshalb neigen wir manchmal dazu, unsere Berufung in Frage zu stellen oder erst einmal nicht annehmen zu wollen.
Gott weiß genau, wen er beruft
Doch Gott lässt sich von Jeremias erster Abwehr nicht beirren. Er sagt zu Jeremia: „Sag doch nicht, dass du zu jung bist. Du sollst hingehen, wohin ich dich sende, und sagen, was auch immer ich dir auftragen werde“ (Jeremia 1,7). Und er fügte die entscheidende Zusage hinzu: „Vor den Menschen brauchst du keine Angst zu haben, denn ich werde immer bei dir sein und dich retten. Das verspreche ich, der HERR“ (Jeremia 1,8). Der Berufung zugrunde liegt also nicht Jeremias Können und Redekunst, sondern die Zusage von Gottes Wirken und Mitgehen.
Gottes Ruf ist nicht abhängig von der Qualifikation eines Menschen oder seiner Erfahrung. Gerade weil Gott Jeremia trotz seiner Begrenzungen berief, dürfen wir eine bleibende Wahrheit erkennen: Unsere Kraft kommt von Gott: „Wir halten uns selbst nicht dazu fähig, irgendetwas zu bewirken, was bleibenden Wert hätte. Unsere Kraft dazu kommt von Gott“ (2. Korinther 3,5). Deshalb haben Ausreden bei Gott keinen Bestand. Gottes Pläne sind größer als unsere Fähigkeiten.
Geht es Ihnen wie Jeremia?
Vielleicht kommt Ihnen Jeremias Reaktion bekannt vor. Vielleicht hat sich in letzter Zeit eine Stimme des Zweifels oder der Unsicherheit bei Ihnen eingeschlichen. Vielleicht fragen Sie sich, ob Sie für die Berufung, die Gott Ihnen gegeben hat, wirklich geeignet sind. Dann halten Sie sich das Beispiel von Jeremia vor Augen: Gott kennt unsere Schwächen, und er wird uns für die Aufgabe ausrüsten und stärken, die er uns gibt. Was zählt, ist der Gehorsam gegenüber ihm, der uns beruft und uns seine rettende Gegenwart zusagt. Denn diese Zusage gilt nicht nur für Propheten, sondern für alle Nachfolger Christi. Denn Jesus verspricht: „Ich versichere euch: Ich bin immer bei euch bis ans Ende der Zeit“ (Matthäus 28,20b).
Eine Erinnerung aus der Bibel
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