Vers des Tages
Vers des Tages: Johannes 11,9
Jesus erwiderte: „Es ist doch zwölf Stunden am Tag hell, oder nicht? Wenn jemand seinen Weg geht, während es Tag ist, stößt er nirgends an, weil er das Licht dieser Welt sieht.“
Johannes 11,9 (NGÜ)
Gedanken zum Tagesvers
Was Jesus sagte, als andere Angst hatten
Jesus hatte gerade erfahren, dass sein Freund Lazarus krank war. Er wollte nach Judäa zurückkehren, um ihn aufzusuchen – dorthin, wo die religiösen Führer ihn nur kurze Zeit zuvor steinigen wollten. Seine Jünger hatten Angst: „Jetzt willst du wieder dahin zurückkehren?“ (Vers 8) Sie fürchteten um sein Leben.
Doch Jesus antwortete mit einem Bild: Ein Tag, der zwölf Stunden Tageslicht hat. Wer bei Tageslicht unterwegs ist, stößt nirgends an. Und seine Aussage geht noch weiter: „Wenn jemand aber in der Nacht unterwegs ist, stößt er sich, weil das Licht nicht in ihm ist“ (Vers 10). Was meinte er damit? Er sagte seinen Jüngern: Jetzt ist noch Zeit. Es ist noch hell. Ich kann weitergehen, weil ich weiß, dass mein Auftrag noch nicht zu Ende ist. Gottes Zeitplan für mein Leben ist noch nicht abgeschlossen, auch wenn Gefahr droht. Jesus handelt im Vertrauen auf Gottes Zeitplan und ruft auch die Jünger dazu auf, sich nicht von Angst leiten zu lassen, sondern auf Gottes Führung zu vertrauen.
Wenn das Licht leuchtet, gehen wir sicherer
Jesu Bild vom Tageslicht ist auch für uns relevant. Solange wir in Verbindung mit ihm leben – mit dem Licht dieser Welt selbst (Johannes 8,12) – gehen wir nicht blind durchs Leben. Wir sehen die Dinge in einem anderen Licht: Gottes Perspektive schenkt uns Orientierung, Wahrheit und Richtung. Das bewahrt uns nicht vor allen Schwierigkeiten, aber es hilft uns, bewusst und sicher zu handeln, statt orientierungslos umherzuirren.
Oft stehen wir an Weggabelungen und sind unsicher, ängstlich und zögernd. Das Bild, das Jesus uns mitgibt, lädt uns ein: Bleiben wir im Licht. Suchen wir seine Nähe. Dann erkennen wir klarer, was gut und richtig ist. Und wenn wir wissen, was zu tun ist, dann gehen wir los – mutig, ohne uns von Angst aufhalten zu lassen.
Unsere Zeit ist begrenzt – aber hell
Zwölf Stunden Tageslicht, doch es gibt auch die Nacht: Jesus erinnert uns mit diesem Bild auch daran, dass unsere Zeit nicht unbegrenzt ist. Solange es „Tag“ ist, haben wir Gelegenheit zu handeln und Schritte im Vertrauen zu gehen. Es liegt an uns, dieses Licht nicht ungenutzt verstreichen zu lassen. Vielleicht ist es Zeit, einen Schritt zu gehen, den wir lange aufgeschoben haben. Vielleicht ruft Gott uns, mitten im Alltag, mutig voranzugehen. Wenn wir auf das Licht schauen, brauchen wir den nächsten Schritt nicht zu fürchten.
Denn Jesus ist das Licht, und wer in Gemeinschaft mit ihm lebt, geht im Licht. Das „Tageslicht“ steht sinnbildlich für die von Gott gesetzte Zeit und für eine Lebensführung im Einklang mit Gottes Willen, also in bewusster Orientierung an Jesus.
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