Vers des Tages
Vers des Tages: Johannes 14,1
Euer Herz erschrecke nicht! Glaubt an Gott und glaubt an mich!
Johannes 14,1 (Schlachter)
Gedanken zum Tagesvers
Jesus und seine Jünger in der Woche vor Jesu Tod
Jesus richtete diese Worte an alle Jünger, die mit ihm versammelt waren. Die Woche vor der Kreuzigung war voller aufwühlender Ereignisse. Nur wenige Tage zuvor war Jesus unter dem Jubel der Menge in Jerusalem eingezogen – ein Moment, der den Höhepunkt seiner Beliebtheit zu markieren schien. Manche hofften auf einen politischen Umsturz, auf das Ende der römischen Unterdrückung. Doch es dauerte nicht lange, bis sich die Lage veränderte. Die Jünger erkannten die wachsende Bedrohung für Jesus, denn die religiösen Führer waren entschlossen, ihn zu töten.
Aufgewühlte Emotionen im Raum
Die Atmosphäre war angespannt. Als Jesus nach einem Streit der Jünger darüber, wer der Größte im Himmelreich sei (Lukas 22,24-27), aufsteht, sich ein Handtuch umbindet und beginnt, ihnen die Füße zu waschen (Johannes 13, 4ff), muss ein Gefühl der Scham und Betroffenheit den Raum erfüllt haben. Und dann ist da noch Petrus: Erst weigert er sich, dass Jesus ihm die Füße wäscht, dann will er auch Hände und Kopf gewaschen bekommen. Er erklärt, dass er bereit sei, für Jesus zu sterben, nur um dann zu hören, dass er ihn dreimal verleugnen wird. Die Emotionen im Raum waren stark aufgewühlt – auch bei Jesus selbst, er war „im Geist erschüttert“ (Johannes 13,21). Wenn er also von einem beunruhigten, verzagten Herzen spricht, dann weiß er genau, wovon er redet.
Das einzige Gegenmittel gegen unruhige Herzen
Beunruhigte Herzen, die in ihrer Unruhe bleiben, stehen in der Gefahr, in Wut zu verfallen, kopflos zu werden oder alle Hoffnung zu verlieren. Doch genau das wollte Jesus verhindern. Seine Worte an die Jünger gelten auch uns heute. „Euer Herz erschrecke nicht!“ Er fordert uns auf, nicht auf die lähmenden Sorgen zu starren, sondern unser Vertrauen auf Gott zu setzen – und auf ihn selbst. Jesus lädt uns ein, auf den zu vertrauen, der die Kontrolle über alle Umstände hat, der bereits den Weg kennt und in aller Weisheit, Macht und Liebe handelt.
Ostern gibt uns Gelegenheit, unseren Blick neu auszurichten. Für die Jünger schien am Gründonnerstag alles düster – und es sollte noch schlimmer kommen. Eine Neuausrichtung und neue Hoffnung war dringend nötig. Doch Gott sei Dank kam der Sonntag! Der Tod und die Auferstehung unseres Erlösers sind das einzig wahre Gegenmittel gegen alle Ängste, Zweifel und Sorgen.
Von Bill Niblette, Mitarbeiter von Bible League International, USA
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