Vers des Tages
Vers des Tages: Johannes 9,4
Wir müssen den Auftrag dessen, der mich gesandt hat, ausführen, solange es Tag ist. Die Nacht kommt, in der niemand mehr etwas tun kann.
Johannes 9,4 (NGÜ)
Gedanken zum Tagesvers
Heilung eines Blinden
Jesus und seine Jünger trafen auf einen Mann, der von Geburt an blind war. Die Jünger fragten ihn, warum dieser Mann blind geboren wurde. Jesus antwortete: „An ihm soll sichtbar werden, was Gott zu tun vermag“ (Johannes 9,1–3). Daraufhin sprach Jesus die Worte, die in unserem heutigen Vers des Tages zu finden sind.
Er „spuckte (…) auf den Boden und machte aus Erde und Speichel einen Brei, den er dem Blinden auf die Augen strich. Dann befahl er ihm: ‚Geh zum Teich Schiloach und wasch dir das Gesicht!‘ Der Mann ging dorthin und wusch sich das Gesicht. Und als er von dort wegging, konnte er sehen“ (Johannes 9,6–7).
Der Auftrag muss am „Tag“ ausgeführt werden
In unserem Vers des Tages erklärt Jesus ein grundlegendes Prinzip des Reiches Gottes: „Wir müssen den Auftrag dessen, der mich gesandt hat, ausführen, solange es Tag ist. Die Nacht kommt, in der niemand mehr etwas tun kann“ (Johannes 9,4).
Für Jesus bedeutete dies, dass er das Evangelium verkündete, Kranke heilte und Dämonen austrieb. Für uns kann es ganz Verschiedenes sein, denn Gott hat in jedem Lebensbereich Aufgaben für uns. Was auch immer es ist, diese Aufgaben müssen wir ausführen, solange es „Tag“ ist, solange wir noch Zeit dazu haben – bevor die „Nacht“ kommt und es zu spät ist.
Was bedeutet „Nacht“?
Jesus macht deutlich, dass wir nur einen begrenzten Zeitrahmen haben. Was kann „Nacht“ in diesem Zusammenhang bedeuten?
Viele Theologen sind der Meinung, dass Jesus ursprünglich auf sich selbst anspielte. Die „Nacht“ tritt dann ein, wenn das Licht der Welt, Jesus, nicht mehr physisch auf der Erde ist.
Auf uns heute übertragen könnte mit „Nacht“ auch unser eigener Tod gemeint sein. Sobald unsere Zeit auf dieser Erde abgelaufen ist, können wir auf der Erde keine Aufgaben mehr erfüllen.
Zusätzlich hat es auch eine wörtliche Bedeutung, dass wir bis zur Dunkelheit Zeit haben, denn in der Antike wurde nachts nicht gearbeitet.
Auch impliziert es vielleicht verpasste Gelegenheiten. Wie ein englisches Sprichwort sagt: „Man muss das Eisen schmieden, solange es heiß ist.“
Unabhängig davon ist eines klar: Jesus drückte mit seinen Worten eine starke Dringlichkeit aus. Es gibt dementsprechend eine Zeit, in der ein Auftrag erfüllt werden kann – doch diese Zeit ist begrenzt, eines Tages endet sie. Dann ist die Möglichkeit vorbei, Aufgaben zu erledigen.
Nutzen wir die begrenzte Zeit
Da unsere Zeit begrenzt ist, sind wir aufgefordert, zügig die Aufgaben auszuführen, die uns zugewiesen sind. Jesus erinnert uns daran, dass die Nacht unweigerlich kommt. Nutzen wir den „Tag“ und die Möglichkeiten, die er uns bietet. Gott hat jedem von uns Aufgaben gegeben. Lassen wir uns von seiner Führung leiten und handeln wir, solange wir können.
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