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Vers des Tages

Vers des Tages: Offenbarung 2,14

„Doch einen Vorwurf kann ich dir nicht ersparen…“

Offenbarung 2,14 (NGÜ)

Gedanken zum Tagesvers

Der Kontext des Sendschreibens an Pergamon

Das dritte Sendschreiben des Apostels Johannes an die sieben Gemeinden in der Offenbarung folgt auf die Briefe an die lieblose Gemeinde in Ephesus und die verfolgte Gemeinde in Smyrna. Insgesamt stellen die sieben Sendschreiben eine historische Momentaufnahme der Gemeinde in jener Zeit dar und, wie viele Gelehrte glauben, einen Ausblick auf die Gemeinde in unserer Gegenwart und Zukunft. Das dritte Sendschreiben des Johannes ist an die Gemeinde in Pergamon gerichtet. Diese politisch und kulturell führende Stadt war bekannt für ihre leidenschaftliche Suche nach Wissen, aber sie war auch eine heidnische Stadt, in der viele verschiedene Götter verehrt wurden. Historisch gesehen repräsentiert die Gemeinde in Pergamos die Gemeinde in der Zeit nach der Verfolgung (etwa 325 bis 570 n. Chr.). Es ist die Zeit der ersten staatlich geförderten Kirche, als Menschen, die nicht gläubig waren, plötzlich die Staatsreligion auferlegt wurde, was zu Kompromissen führte – bei Werten, religiösen Praktiken und Überzeugungen.

Lob und Zurechtweisung der Gemeinde in Pergamon

Der Herr beginnt, indem er die Gemeinde in Pergamos für ihre guten Werke inmitten einer Stadt voller Heidentum lobt. Er sagt: „Ich weiß, dass dort, wo du wohnst, der Thron des Satans steht. Und trotzdem hältst du am Bekenntnis zu mir fest; du hast deinen Glauben an mich nicht verleugnet.“ (V13) Aber wie in den meisten der anderen sieben Sendschreiben weist Jesus die Gemeinde in Pergamon zurecht, indem er sagt: „Doch einen Vorwurf kann ich dir nicht ersparen.“ Die Zurechtweisung richtet sich gegen diejenigen, die sich der Gemeinde angeschlossen und fremde Lehren und Praktiken, falsche Anbetung und Götzenopfer eingeführt haben sowie Gemeindeleiter, die über die Herde herrschen. Die Gemeinde ist Kompromisse eingegangen. Das ist gang ähnlich wie heute, wo wir immer mehr weltliche moralische Werte in der Gemeinde sehen. Doch die Gemeinde soll der Welt ein Beispiel für Gottes Heiligkeit und Reinheit sein. Als Christen sollen auch wir der Welt ein solches Beispiel sein. Wenn wir jedoch die göttlichen Standards der Heiligkeit und Reinheit verletzen, legen wir anderen Menschen Stolpersteine in den Weg, damit sie in ihrem Glauben scheitern oder gar nicht erst zum wahren Glauben finden. Die Korrektur, die wir vornehmen müssen, besteht darin, „Buße zu tun“, umzukehren, wie der Herr sagt (Vers 16). Die Abhilfe besteht darin, kompromisslos in Wahrheit und Liebe zu wandeln. Der brillante Schriftsteller und Theologe G.K. Chesterton witzelte einmal: „Kompromiss bedeutete früher, dass ein halber Laib Brot besser war als gar kein Brot. Unter modernen Staatsmännern scheint es jetzt zu bedeuten, dass ein halber Laib Brot besser ist als ein ganzer Laib“.

Die Gefahr von Kompromissen und die Notwendigkeit der Wahrheit

Kompromisse sind niemals der richtige Weg für die Wahrheit und die Liebe Gottes. Wenn wir den Verlauf der sieben Sendschreiben des Johannes an die Gemeinden verfolgen, sehen wir ein Muster. Das Wesen der Verfolgung selbst lädt zu Kompromissen ein, um das Leiden zu lindern. Wenn wir weiterlesen, führt der Kompromiss zur korrupten Gemeinde in Thyatira, die zu der toten Gemeinde führt, vor der die Menschen im Sendschreiben an die Gemeinde in Sardes fliehen. Lassen Sie uns keine Kompromisse machen. Vielmehr sollen wir in der kompromisslosen Wahrheit und der kompromisslosen Liebe Jesu Christi hell erstrahlen: „Denn wir sollen keine unmündigen Kinder mehr sein; wir dürfen uns nicht mehr durch jede beliebige Lehre vom Kurs abbringen lassen wie ein Schiff, das von Wind und Wellen hin und her geworfen wird, und dürfen nicht mehr auf die Täuschungsmanöver betrügerischer Menschen hereinfallen, die uns mit ihrem falschen Spiel in die Irre führen wollen. Stattdessen sollen wir in einem Geist der Liebe an der Wahrheit festhalten, damit wir im Glauben wachsen und in jeder Hinsicht mehr und mehr dem ähnlich werden, der das Haupt ist, Christus.“ (Epheser 4,14-15).

Von Davide Massie, Mitarbeiter der Bible League International, Kalifornien USA

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