Vers des Tages
Vers des Tages: Philipper 2,3-4
Rechthaberei und Überheblichkeit dürfen keinen Platz bei euch haben. Vielmehr sollt ihr demütig genug sein, von euren Geschwistern höher zu denken als von euch selbst. Jeder soll auch auf das Wohl der anderen bedacht sein, nicht nur auf das eigene Wohl.
Philipper 2,3-4 (NGÜ)
Gedanken zum Tagesvers
Demut ist eine Tugend, die in unserer Gesellschaft oft übersehen wird, aber sie spielt eine wichtige Rolle in unserer Beziehung zu Gott und zu anderen. Man kann sie als die Bereitschaft beschreiben, andere über sich selbst zu stellen, die eigenen Grenzen und Schwächen ehrlich anzuerkennen und bei Gott sowie bei Menschen in unserem Umfeld Führung und Unterstützung zu suchen.
Nicht gering von sich denken, sondern…
Als ich eine Künstliche Intelligenz (KI) fragte, was Demut ist, gab sie eine interessante Antwort: „Demut bedeutet nicht, dass wir weniger von uns halten, sondern dass wir weniger an uns denken.“ Lassen wir diesen Gedanken einen Moment auf uns wirken. Demut wird oft mit Schwäche oder mangelndem Selbstvertrauen verwechselt. In Wirklichkeit ist sie eine starke Tugend, die im christlichen Glauben hochgeschätzt wird. Denn sie zeigt sich gerade darin, dass wir bescheiden sind, andere höher achten als uns selbst und unsere Grenzen und unsere Unvollkommenheit zugeben.
Woran sich Demut zeigt
Der heutige Vers des Tages unterstreicht die Bedeutung der Demut in unseren Beziehungen zu anderen. Er macht deutlich, wie sie zu größerer Harmonie und Liebe innerhalb der christlichen Gemeinschaft führen kann. Eines der bekanntesten Beispiele für Demut in der Bibel ist die Fußwaschung Jesu an seinen Jüngern. Normalerweise wurde diese Aufgabe von einem Diener verrichtet, aber Jesus entschied sich, es selbst zu übernehmen. So gab er den Jüngern ein anschauliches Beispiel dafür, was es bedeutet, anderen zu dienen und ihre Bedürfnisse über die eigenen zu stellen. Ein weiteres Beispiel für Demut in der Bibel ist die Aussage von Johannes dem Täufer, dass er abnehmen müsse, damit Jesus zunehmen könne (Johannes 3,30). Dies zeigt seine Bereitschaft, in den Hintergrund zu treten.
Das größte Hindernis für Demut
Das Gegenteil von Demut ist Stolz. Stolz ist ein typisch menschlicher Charakterzug, der sowohl positiv als auch negativ sein kann. Im Gegensatz zur Demut kann Stolz jedoch zu einem gefährlichen Hindernis für persönliches Wachstum und geistliche Entwicklung werden. Sprüche 16,18 warnt uns: „Hochmut kommt vor dem Fall und Stolz vor dem Sturz.“ Dieser Vers erinnert uns daran, dass eine stolze Haltung geradewegs zu unserem Untergang führen kann, wenn wir nicht nach Demut streben. Außerdem heißt es in Jakobus 4,6: „Aber Gnade gibt er umso mehr. Deshalb sagt er in seinem Buch: ,Den Hochmütigen widersteht Gott, aber den Demütigen gibt er Gnade.‘“ Über den eigenen Stolz nachzudenken kann schwerfallen, doch es ist ein wesentlicher Schritt, um Demut einzuüben. Es ist wichtig, dass wir es erkennen, wenn der Stolz unseren Beziehungen zu anderen und zu Gott im Wege steht. Nur dann haben wir die Chance, dieses große Hindernis auf dem Weg zur Demut zu überwinden.
Von Romi Barcena, Mitarbeiterin von Bible League International, Philippinen
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