Vers des Tages
Vers des Tages: Psalm 100,4-5
Kommt in die Tore seiner Stadt mit Dank, in die Vorhöfe seines Heiligtums mit Lobgesang! Dankt ihm und preist seinen Namen! Denn reich an Güte ist der HERR, ewig währt seine Gnade, und seine Treue gilt auch allen künftigen Generationen.
Psalm 100,4-5 (NGÜ)
Gedanken zum Tagesvers
Wissenschaftler und Psychologen des vergangenen Jahrhunderts haben herausgefunden, dass Dankbarkeit in der Regel das Wohlbefinden des Einzelnen verbessert und auch die Großzügigkeit in einer Gesellschaft insgesamt fördert. Die Forschung der letzten beiden Jahrzehnte hat diese Tatsache bestätigt und präzisiert.
Körperliche Auswirkungen von Dankbarkeit
Eine erst vor zwei Jahren von der Mayo-Clinic durchgeführte Studie erwies, dass menschliches Verhalten auch Auswirkungen auf biologischer Ebene hat. Offenbar wird durch das Ausdrücken von Dankbarkeit das Hormon Oxytocin (ein Hormon, das übergeordnet mit der menschlichen Fortpflanzung zu tun hat) schneller aus der hinteren Hirnanhangsdrüse ausgeschüttet. Zunehmend entdeckt man Zusammenhänge dieses Hormons mit einem verbesserten Immunsystem, besserem Schlaf, mit der allgemeinen Stimmungslage und mit sozialen Bindungen. Die Studie kommt zu dem Schluss: Wer Dankbarkeit kultiviert, erfährt positive Veränderungen.
Aufforderung zur Dankbarkeit
Gott hat das natürlich von Anfang an gewusst! In der Heiligen Schrift fordert Gott sein Volk fast 140 Mal auf, dankbar zu sein und diese Dankbarkeit auch auszusprechen. Auch in den heutigen Versen erinnert Gott durch den Psalmisten alle, die zum Tempel kommen, an Dankbarkeit. Schon beim Eintreten in den Vorhof sollten sie danksagen für Gottes Güte. Dadurch waren sie darauf eingestimmt, als Nächstes Gottes Namen zu preisen. Und sollten sie je einmal nicht wissen, wofür sie Gott heute preisen sollten, dann erinnerte der Psalm sie an Gottes beständige Liebe und Treue zu seinem Volk durch alle Zeiten hindurch.
Natürlich gilt das, was für das Volk Gottes in früheren Zeiten galt, auch für sein Volk heute. Fangen Sie damit an, für die Güte des Herrn in Ihrem Leben zu danken, und Sie werden merken, wie es immer selbstverständlicher wird, diesen Gott zu loben, der Sie liebt und näher zu sich hin ziehen möchte.
Martin Rinkart: Dankbarkeit im Leid
Glenn Sunshine vom Colson Center hat sich kürzlich mit der Geschichte des deutschen lutherischen Pastors Martin Rinkart (1586 – 1649) befasst, der in der Region Eilenburg um die Zeit des Dreißigjährigen Krieges wirkte, einer Zeit der Zerstörung, die schlimmer war als die des Ersten Weltkriegs. Da die Stadt ummauert war, wurde sie während des Krieges zum Zufluchtsort und damit auch zu einer Brutstätte von Krankheit und Tod, da in ganz Europa die Pest herrschte. Viele Kranke kamen vor die Tore der Kirche, und Rinkart kümmerte sich alleine um ihre Pflege und, wenn sie starben, um ihr Begräbnis. Insgesamt versorgte er mehr als 4.500 Menschen bis zu ihrem Tod, darunter auch seine eigene Frau. Es soll Tage gegeben haben, an denen er bis zu 50 Beerdigungen durchführte.
Erstaunlicherweise verfasste Rinkart inmitten dieser täglichen Mühsal Gebete und Choräle, die voller Lobpreis, Vertrauen und Danksagung für Gottes Güte waren. Ein solches Tischgebet kennen wir gut, denn es findet sich in jedem Gesangbuch aller Konfessionen seit seiner Abfassung: „Nun danket alle Gott mit Herzen, Mund und Händen, der große Dinge tut an uns und allen Enden, der uns von Mutterleib und Kindesbeinen an unzählig viel zu gut bis hierher hat getan.“
Dankbarkeit als bleibende Gewohnheit
Rinkart reiht sich in die Linie vieler anderer ein, die sowohl in der Heiligen Schrift als auch in der Kirchengeschichte Freude im Glauben gefunden haben – indem sie lernten, Gott gegenüber tiefe Dankbarkeit auszudrücken. Denn über alle Zeiten hinweg liebt, beschützt und sorgt er für seine Kinder. Lassen Sie uns das zu einer bleibenden Herzensgewohnheit machen.
Von Dr. Bill Niblette, Mitarbeiter von Bible League International, USA
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