08.10.2025

Tasse Kaffee mit offener Bibel - Vers des Tages
Vers des Tages - Kaffeetasse mit Bibel mit Blick aufs Wasser

Vers des Tages

Vers des Tages: Psalm 126,6

Weinend geht der Sämann jetzt über den Acker, mit sich trägt er den Samen zur Aussaat. Voll Jubel kommt er dann heim von der Ernte, den Arm voller Garben.

Psalm 126,6 (NGÜ)

Gedanken zum Tagesvers

Die verschiedenen Phasen unseres Lebens kann man mit den vier Jahreszeiten vergleichen.

Winter: Vorbereiten

Triste und kalte Zeiten in unserem Leben können sich wie Winter anfühlen. Nichts bewegt sich, unsere Seele friert, und die Hoffnung scheint wie unter einer Schneedecke begraben. Der Winter ist nicht der richtige Zeitpunkt, um etwas Neues zu beginnen, um etwas zu „pflanzen“. Wer es trotzdem versucht, merkt schnell, dass die Kräfte fehlen und die Bedingungen nicht stimmen. Stattdessen heißt es geduldig durchhalten und darauf zu vertrauen, dass Gott uns auch durch solche Zeiten trägt.

Und gerade im Winter geschieht Entscheidendes: Die „Erde“ ruht, aber im Verborgenen bereitet Gott Neues vor. So können auch wir in solchen Phasen lernen, still zu werden, uns innerlich auf Gott auszurichten und in seinem Wort neue Kraft zu sammeln. Wenn wir im Winter an unserem Vertrauen auf Gott festhalten, dann bereitet sich der Frühling in uns vor.
 
Frühling: Säen

Dann passiert es: Der Frühling kommt. Nun ist es an der Zeit, aktiv zu werden und Dinge in Angriff zu nehmen. Diese Zeit ist voller Verheißung, aber auch mit Risiko verbunden. Jetzt wird nicht geerntet, jetzt wird gesät. Das Bild des Sämanns im Vers des Tages macht das deutlich: Er geht hinaus und weint, während er den Samen in die Erde legt. Er weint, weil es ihn etwas kostet. Das Saatgut hätte ihm selbst als Nahrung dienen können, doch er vertraut es dem Boden an. Es ist ein Wagnis, denn niemand weiß, wie das Wetter wird oder ob die Ernte gelingt. In biblischer Zeit bedeutete das: Mit jedem Griff in den Beutel verzichtet er auf etwas, das ihm unmittelbar das Leben sichern könnte. Dazu kommt die harte, mühsame Arbeit auf ungewissem Boden. Die Tränen stehen für Not, Entbehrung und das Wagnis, sich trotz aller Sorgen auf Gottes Treue einzulassen.

Genau das ist Glaube: Wer sät, hofft. Wer unter Tränen sät, bekennt, dass Gott aus Schmerz und Verzicht neues Leben wachsen lassen kann. Jetzt ist Geduld gefragt. Eine sofortige Belohnung gibt es nicht, wir müssen warten, bis die Saat aufgeht und wächst. Gott ist am Wirken, auch wenn wir es jetzt vielleicht noch nicht sehen.

Sommer: Durchhalten

In der Sommerzeit kümmern wir uns um das, was wir gesät haben. Das bedeutet harte Arbeit. Die Hitze ist anstrengend, die Mühen ziehen sich hin. Wir müssen gießen, Unkraut jäten, schützen und pflegen – all das, ohne sofort den Ertrag zu sehen. Es kann sich endlos lange anfühlen. Wie sehr wünschen wir uns manchmal, dass Gott die Dinge beschleunigt! Doch der Herr hat seinen eigenen Zeitplan, und unser Sommer kann sich hinziehen. Wir lernen, dass geistliches Wachstum nicht von unserer Ungeduld bestimmt wird, sondern von Gottes Weisheit.

Doch wie irdische Jahreszeiten vergehen, ist auch irgendwann die Sommerphase in unserem Leben zu Ende und der Herbst nähert sich.
 
Herbst: Erntezeit

Schließlich bricht der Herbst an. Die Phasen des Winters, Frühlings und Sommers zahlen sich endlich aus. Wir haben Gott vertraut und Schritte des Glaubens gewagt. Wir haben investiert, und nun ist die Zeit da: Zeit zu ernten. Zeit, die Garben mit Jubel heimzutragen, so wie es der Sämann im Vers des Tages tut. Und Zeit, dem Herrn der Ernte zu danken. Denn wir können uns die Ernte nicht selbst zuschreiben. Sie ist Geschenk. Jesus erinnert uns daran, dass wir ohne ihn nichts tun können (Johannes 15,5). Deshalb ist die Freude des Sämanns nicht nur die Freude über das Ergebnis seiner Mühen, sondern über die Treue Gottes, der Leben wachsen lässt, wo wir nur Saat in den Boden legen konnten.

Vertrauen wir darauf: die Erntezeit kommt

Psalm 126 erinnert uns daran, dass Tränen nicht das letzte Wort haben. Wer Gott vertraut, darf sicher sein: Er verwandelt das, was wir nach seinem Willen unter Mühsal und Schmerz aussäen, in eine reiche Ernte voller Freude. Diese Zusage gilt für unser Leben hier auf der Erde: Gott schenkt Frucht, wo wir uns im Vertrauen auf ihn investieren.

Aber sie weist auch darüber hinaus: Die letzte und größte Ernte wird am Ende der Zeiten sein, wenn Christus wiederkommt. Dann wird Gott jede Träne abwischen (Offenbarung 21,4) und uns Anteil geben an seiner ewigen Freude. Unser Jubel findet seine Vollendung in Gottes neuer Welt, in der Leid und Mühsal endgültig überwunden sind. Und wir werden nicht nur dankbar sein, dass alles Leid vorbei ist, sondern auch staunen über das, was Gott durch unser scheinbar kleines und verborgenes Tun gewirkt hat – Frucht, die für die Ewigkeit bleibt.


Gebet in allen vier Jahreszeiten
 
Gerade weil wir durch unterschiedliche „Jahreszeiten“ gehen, brauchen wir Erinnerungen, die uns helfen, im Gebet treu dranzubleiben und uns nicht entmutigen zu lassen. Die Jahresgebetskarte begleitet Sie durch ein ganzes Jahr und macht Ihnen Mut, Ihre Anliegen immer wieder neu vor Gott zu bringen – durch Winter-, Frühlings-, Sommer- und Herbstphasen hindurch.

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