Keine Lust Bibel zu lesen?

Wie du die Sehnsucht nach Gottes Wort neu entfachst

Ich freue mich über den Weg deiner Zeugnisse wie über allen Reichtum. Ich will nachsinnen über deine Befehle und schauen auf deine Wege. Ich habe Freude an deinen Satzungen und vergesse deine Worte nicht. Tu wohl deinem Knecht, dass ich lebe und dein Wort halte. Öffne mir die Augen, dass ich sehe die Wunder an deinem Gesetz. Ich bin ein Gast auf Erden; verbirg deine Gebote nicht vor mir. Meine Seele verzehrt sich vor Verlangen nach deinen Ordnungen allezeit. Psalm 119,14-20 (Luther)

Spricht dir diese Passage aus dem Herzen? Kennst du die Sehnsucht des Psalmisten? Für ihn sind Gottes Worte gefüllt mit kostbarer Wegweisung. Er ist dankbar, dass ihm durch die Beschäftigung mit den Ordnungen Gottes die Augen geöffnet werden. Die Heilige Schrift ist für ihn wie ein Begleiter, wenn er Orientierung benötigt. Ihn hungert und dürstet nach nährenden geistlichen Lebensmitteln.

Eine offene Bibel mit vielen Markierungen.
Du und die Bibel: ein paar persönliche Fragen

Wie erlebst du das? Warum und wie beschäftigst du dich mit Gottes Wort? Begegnest du Gott in seinem Wort? Bist du aktuell ähnlich erwartungs- und sehnsuchtsvoll, wie der Psalmist oder eher ernüchtert und distanziert? Wo siehst du bei dir und bei anderen Nachfolgern Jesu Gründe, die eine Distanz zu Gottes Wort hervorrufen? Warum haben so viele Christen keine Lust Bibel zu lesen?

Ist mir klar, was Jesus für mich getan hat?

Hängt es möglicherweise damit zusammen, dass wir unzureichend erkennen, aus welcher Finsternis uns Christus herausgerettet hat? In Lukas 7,47 sagt Jesus es so: Wem wenig vergeben wird, der liebt wenig. Jesus spricht zu denen, die das unbezahlbare Angebot seiner Vergebung noch nicht angenommen haben, aber auch zu denen, die die Untiefen ihrer Verlorenheit schon wieder vergessen haben. Wer erkannt hat, dass er alles in seinem Leben Gott verdankt, wird mit einer anderen Haltung sein Wort lesen. Erweckungsprediger wie Jonathan Edwards (1703-1758) und Dwight Lyman Moody (1837-1899) haben einen kühlen inneren Abstand zu Gottes Wort gerade bei Christen mit der vernebelnden Wirkung von Sünde in Verbindung gebracht: „Entweder hält mich dieses Buch von Sünde ab oder Sünde hält mich von diesem Buch ab.“ Ihre Beobachtung ist aus meiner Sicht zeitlos und verdient eine ehrliche Überprüfung.

Ist die Bibel für mich nur eine Gebrauchsanweisung für ein glückliches Leben?

Oder kann es sein, dass wir die Schrift nur noch auf der Suche nach kurzen Gebrauchsanweisungen zum Leben lesen? In unserer Welt konkurrieren zahllose Geschichten, Meinungen und Erklärungsmodelle um unsere Aufmerksamkeit. Diese wissen scheinbar genau, wer wir sind, was wir lieben und wie wir leben sollten. Bei der Vielzahl von menschlichen „Wahrheiten“, die uns umgeben, brauchen wir mehr als ein paar Weisheitsworte, um bei Gottes Wahrheit bleiben zu können. Dafür müssen wir immer wieder in die Erzählung des dreieinigen Gottes mit seinem Volk eintauchen. Immer wieder genau hinschauen, was Jesus unter dem Reich Gottes versteht. Die Beschäftigung mit der ganzen Heiligen Schrift ist nötig, um uns vor Augen zu führen, wie Gottes Handeln mit uns und der Welt ist. Und was tatsächlich Gottes Wahrheit ist. Gott will uns mit seinem Wort sagen, wer wir sind, was wir lieben sollen und wie unser Leben aussehen soll. Haben wir das in unsere Herzen eingebettet und in unserem täglichen Leben verankert, sind wir weit weniger anfällig für verwirrende und verführende Gedanken und Worte, die von allen Seiten auf uns eindringen.

Lese ich die Bibel mit Zeit und Muße?

Was meint Martin Luther, wenn er sagt: „Die Heilige Schrift ist ein Kräutlein; je mehr du es reibst, desto mehr duftet es“? Heißt das womöglich, dass wir die Wirkung, das „Aroma“ der Schrift kaum erfahren, weil wir sie kaum „reiben“, uns schlicht zu wenig und zu selektiv damit beschäftigen? Theoretisch ist uns klar, welche Reichtümer in der Bibel auf uns warten, aber nehmen wir uns Zeit zum Graben in die Tiefe, zum Schürfen in Gottes Wort? „Freude an deinen Satzungen“ (Ps.119,16) erwarten uns, wenn wir mit Zeit und Muße in die Bibel eintauchen. Wir staunen darüber, dass Gott sich uns mitteilt, in einzelnen Versen, in Geschichten und im großen roten Faden, der seinen dicken Knoten bei Jesus Christus findet, dem fleischgewordenen Wort Gottes.

Die Bibel ist ein kostbarer Schatz: Lass dich nicht davon abhalten, ihn zu heben!

Gott hat uns mit der Bibel einen kostbaren Schatz anvertraut. Die Bibel ist weit mehr als eine Gebrauchsanleitung zum Leben. Sie ist eine Liebesgeschichte, die unsere Identität formt und uns auf Jesus Christus einordnet. Lass dich durch nichts und niemanden abhalten, Gott in seinem Wort zu begegnen – persönlich.

Männer und Frauen in Malawi freuen sich sichtbar über ihre Bibel
Große Freude über die Bibel in Malawi – voller Sehnsucht hatten diese Frauen und Männer auf Gottes Wort gewartet.

Das könnte Sie auch interessieren

5 Gründe, die Bibel als Ganzes zu lesen

Viele Christen lesen in der Bibel am liebsten Bücher aus dem Neuen Testament. Doch haben Sie schon einmal Gottes Wort komplett studiert? Wir bei der Bibel Liga sind überzeugt: Es lohnt sich, die Bibel als Ganzes zu lesen. Fünf gute Gründe.

Bibel lesen lohnt sich!
1. Die gesamte Bibel ist Gottes Wort und offenbart Ihn

In 2. Timotheus 3,16a (NGÜ) lesen wir „Denn alles, was in der Schrift steht, ist von Gottes Geist eingegeben, und dementsprechend groß ist auch der Nutzen der Schrift“. Paulus bescheinigt damit gerade auch dem Alten Testament göttliche Eingebung und großen Nutzen. In der gesamten Bibel gibt es viele verschiedene Facetten Gottes zu entdecken – lassen Sie uns keine davon verpassen.

2. Tunnelblick vermeiden

Wer alle 66 Bücher der Bibel aufmerksam liest, kann das Gesamtbild besser erkennen. So sind wir davor bewahrt, aus einzelnen Versen schnelle (und manchmal falsche) Überzeugungen abzuleiten und lassen uns von Gottes gesamtem Wort lehren und prägen.

3. Eine tiefere Symbolik entdecken

Beim Lesen des Alten Testaments fragt man sich manchmal, was einige Textstellen uns heute noch zu sagen haben. Welche Relevanz haben z.B. die Anweisungen für den Bau der Stiftshütte aus den Mosebüchern? Wer näher hinschaut, entdeckt, dass diese und viele andere Passagen der Bibel eine tiefere Symbolik beinhalten. So ist z.B. der Vorhang zur Bundeslade ein Symbol der Trennung zwischen Gott und den Menschen. Begeben wir uns auf diese spannende Entdeckungsreise, sind wir neu fasziniert von Gottes Wort.

4. In der Nachfolge Jesu wachsen

A.W. Tozer schreibt: „Nichts weniger als eine ganze Bibel kann einen ganzen Christen ausmachen.“ Was er hier anspricht, ist die Bedeutung des Bibellesens für den Weg der Jüngerschaft, und zwar das Lesen der ganzen Bibel. Jedes Bibelbuch macht etwas davon sichtbar, was Gott am Herzen liegt oder was er unter einem gelingenden Leben versteht.  

5. Jesus entdecken

Im Neuen Testament lesen wir vom Zentrum unseres Glaubens: Jesus Christus. Doch schon das Alte Testament ist voll von Hinweisen auf Ihn. Besonders in Gottes Geschichte mit dem Volk Israel: „Wie Mose damals in der Wüste die Schlange erhöhte, so muss auch der Menschensohn erhöht werden, damit jeder, der glaubt, in ihm das ewige Leben hat“, schreibt Johannes (Joh 3,14f; NGÜ). Auch Jesus selbst erklärt, dass das AT voller Bezüge auf ihn ist, als er sich zwei Jüngern auf dem Weg nach Emmaus anschließt (Lk 24,27; NGÜ). Deshalb: Unser Herr lässt sich in der ganzen Schrift entdecken – machen wir uns auf die Suche!

Die Bibellesekarte: ein guter Reisebegleiter

Haben Sie nun Lust bekommen, tief in Gottes Wort einzutauchen? Warum nicht heute damit anfangen? Unsere kostenlose Bibellesekarte hilft Ihnen dabei, dran zu bleiben, die ganze Bibel zu lesen. Darin können Sie jedes gelesene Kapitel ankreuzen und sehen, wie weit Sie schon gekommen sind. Ganz ohne Druck. In Ihrem Tempo.

Hier können Sie die Bibellesekarte kostenlos bestellen!

Beim Bibellesen hilft die Bibellesekarte der Bibel Liga

Das könnte Sie auch interessieren