Ein Teenager wählt den Weg des Lebens
Lester ist vierzehn Jahre alt und kommt aus Nicaragua. Heute geht er den „Weg des Lebens“; er folgt Jesus nach. Zusammen mit seinen Eltern, seinem Bruder und seiner Großmutter wohnt er im Dorf Buena Vista, südlich der Hauptstadt Managua. Doch die Einheit der Familie war lange Zeit ein großer Schmerzpunkt im Leben des Teenagers.
Als Lester zehn Jahre alt war, verließ sein Vater die Familie für eine andere Frau. Seine Mutter arbeitete hart, um die Familie zu ernähren, während die Großmutter sich um die Kinder kümmerte. „Zu dem Zeitpunkt kannte ich Jesus noch nicht. Ich war innerlich so verletzt und wütend, dass ich immer wieder aufbrausend wurde und anfing zu rauchen“, erzählt Lester rückblickend. Mit neun Jahren hatte er begonnen Baseball zu spielen. Sein Vater hatte ihn sehr unterstützt und Handschuhe, Schläger und Helm gekauft. „Ich war ein Naturtalent und trat einem Baseball-Verein bei. Ich träumte davon, irgendwann Profispieler zu werden.“ Doch als sein Vater die Familie verließ, wirkte sich das negativ auf Lesters schulische und sportliche Leistungen aus. „Ich wurde im Training undiszipliniert und verletzte mich dann noch am Knöchel. Eineinhalb Jahre lang durfte ich nicht mehr spielen, was mich sehr frustrierte.“
Während dieser Krise begannen Keren und ihr Mann José, die Pastoren einer christlichen Gemeinde, Lester zu einer Bibelstudiengruppe einzuladen. „Ich habe immer wieder abgelehnt. Ich dachte, ich hätte in einer Kirche nichts zu suchen. Ich schämte mich so, dass mein Vater uns verlassen hatte und dachte, die anderen würden sich über mich lustig machen.“ Doch Keren war hartnäckig. Schließlich willigte Lester ein. Gemeinsam mit anderen Jugendlichen lasen sie Bibeltexte und tauschten sich darüber aus. „Der Herr begann, mein Herz von meiner Bitterkeit zu heilen. Die Gruppe gab mir das Gefühl, Teil einer Familie zu sein.“ Schon bald vertraute Lester sein Leben Jesus an. Das wirkte sich auch auf seine Eltern aus: Wenig später fand seine Mutter zu Jesus als ihrem Retter – und sogar sein Vater unterstellte sich der Herrschaft Jesu und kehrte zur Familie zurück.
„Eine Lektion aus der Bibelgruppe hat mich besonders berührt“, sagt Lester. „Es war, als ob Gott zu mir sprach, dass es zwei Wege gäbe: den Weg des Lebens und den Weg des Todes – und dass ich mich entscheiden muss. Wenn ich mich für das Leben entscheide, müsste ich lernen, den schmalen Weg zu gehen, der zum Leben führt. Das erinnerte mich an die Disziplin, die es im Sport braucht, um erfolgreich zu sein. Ich beschloss, im Sport diszipliniert zu sein, und gleichzeitig Gott mit dem, was ich tue, zu ehren. Beides bereitet mir große Freude.“ Und so kämpft sich Lester nicht nur im Baseball zurück zu seiner alten Form, sondern trifft die viel größere Entscheidung: er wählt den Weg des Lebens.