07.05.2025

Indien: Weder Armut noch Krankheit halten Gott auf

Khairats Leben war von Armut, Krankheit und Perspektivlosigkeit geprägt. Er erlebte zahlreiche Rückschlage, auch nachdem er Jesus kennengelernt hat – seine Geschichte ist die von vielen jungen Männern in Indien. Doch Khairat gab nicht auf und setzte seine Hoffnung immer wieder an Gott. Heute leitet er eine Gemeinde im Osten des Landes und führt Dutzende Menschen zu Jesus. Seine Geschichte zeigt: Weder Armut noch Krankheit halten Gottes Wirken auf.

Khairat aus Indien mit seiner Frau
Gebrochene Kindheit

Khairat wuchs in einer armen Familie auf, die um das tägliche Überleben kämpfte. „Meine Eltern waren gebrochene Menschen, weil ihnen die Armut und die Sorgen sehr zugesetzt haben“, erinnert er sich. Die Situation verschlimmerte sich, als Khairats Vater starb und seine Mutter allein für ihn und seine Schwester sorgen musste. Khairat war zu dem Zeitpunkt acht Jahre alt. Trotz gesundheitlicher Probleme musste er nach der Schule Geld für ihren Lebensunterhalt verdienen und arbeitete auf dem Feld und in einer Ziegelfabrik. Obgleich der schwierigen Umstände schaffte Khairat es, den Schulabschluss zu machen – ein Privileg, das vielen seiner Landsleute verwehrt blieb.

Khairat aus Indien liest in seiner Bibel
Gott rettet, was verloren ist

Khairats Leben war von einer großen Hoffnungslosigkeit geprägt. „Ich war ruhelos und ständig auf der Suche – nach was genau, wusste ich selbst nicht. In meinem Leben drehte sich alles um die überwältigenden Probleme, die unsere Armut mit sich brachte“, sagt er rückblickend. Doch eines Tages kam ein Prediger in sein Dorf und erzählte den Menschen vom Evangelium. Der Vers aus Lukas 19,10 (NGÜ) berührte Khairat besonders. Dort heißt es: „Und der Menschensohn ist gekommen, um zu suchen und zu retten, was verloren ist.“ „Ich fühlte mich getröstet und ermutigt und konnte plötzlich sehen, wie verloren ich war“, sagt er. Khairat begann, eine Gemeinde zu besuchen und ließ sich taufen. Er änderte sein Leben – und doch war es noch nicht das Ende seiner beschwerlichen Reise. Fünf Jahre später verließ Khairat sein Dorf, um bei einer Baufirma zu arbeiten, doch ging er dort in keine Gemeinde.

Rückkehr und Berufung

Als die Sehnsucht nach seiner Heimat zu groß wurde, kehrte Khairat zurück – doch er schämte sich für seinen geistlichen Zustand. Eine evangelistische Veranstaltung rüttelte ihn innerlich auf und Gott legte ihm die Verlorenheit seiner Freunde und Nachbarn aufs Herz. „Herr, ich stelle mein Leben in deinen Dienst“, betete er. Er erzählte einem Pastor von seinem Wunsch, die Bibel zu studieren und dieser vermittelte ihn an eine Bibelschule. Dort lernte er Gott und sein Wort immer besser kennen, doch Krankheit und lange Krankenhausaufenthalte unterbrachen sein Studium immer wieder. „Einmal kamen zwei Engel zu mir und richteten mich auf. Die Berührung war körperlich richtig spürbar. In dem Moment wurde ich dauerhaft gesund“, erzählt Khairat. Er schloss die Bibelschule ab und begann zu predigen und erlebte, wie Menschen zum Glauben kamen und von Dämonen befreit wurden.

Jugendliche aus Khairats Gemeinde beim Worship
Gemeindegründertraining

Dann hörte er vom Gemeindegründertraining der Bibel Liga. „Zu dem Zeitpunkt gab es in meinem Dorf keine Gemeinde, also startete ich zwei Bibelgruppen“, erinnert er sich. Als Khairat die Ausbildung nach einem Jahr abschloss, waren die Philippus-Gruppen bereits auf 50 Leute angewachsen und er baute ein kleines Gemeindegebäude. „Ohne die Ausbildung hätte ich niemals diese Gemeinde ins Leben gerufen. Ich bin sehr dankbar, auch für die Ermutigung der anderen Pastoren“, sagt er. Khairat weiß, dass sein Leben auch in Zukunft nicht einfach sein wird. Doch wenn er an Jesus festhält, kann er selbst die größten Herausforderungen überwinden und Frucht bringen. Seine Gemeinde ist das lebendige Zeugnis dafür.

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16.04.2025

Madagaskar: von geistlicher Trockenheit zu echter Nachfolge

Lucienne und ihr Mann Tanjona leiten eine Gemeinde in Ankadinondry, im Herzen von Madagaskar. Sie folgten Gottes Ruf und zogen in diese ländliche Gegend. Doch was sie erwartete, waren staubige rote Straßen, ausgedörrtes Land und noch trockenere Herzen. „Wir wollten nur zurück in die Stadt“, sagt die Pastorenfrau. Doch nach und nach gebrauchte Gott das junge Ehepaar, um aus einem leeren Kirchengebäude eine lebendige Gemeinde mit Jüngern Jesu zu machen. Viele Madagassen kamen so von geistlicher Trockenheit zu echter Nachfolge.

Lucienne mit ihrem Mann und ihrem Sohn vor ihrem Haus_ Als Gemeindegründer führen sie Menschen zur Nachfolge.
Geistliches Erwachen

Lucienne und Tanjona lernten sich in Antananarivo bei der Arbeit kennen und heirateten kurze Zeit später. Das war vor elf Jahren, Lucienne war knapp 20 Jahre alt. Der Glaube war zunächst ein schwieriges Thema in ihrer Ehe, denn Tanjona folgte Jesus nach und hatte es schon damals auf dem Herzen gehabt, anderen vom Evangelium zu erzählen. Lucienne besuchte zwar auch eine traditionelle christliche Gemeinde; eine persönliche Beziehung zu Jesus hatte sie allerdings nicht. „Es war eine tote Gemeinde und ich war ein eingeschlafener Christ“, sagt sie rückblickend. Doch Tanjonas Leidenschaft für Gott und sein Wunsch Pastor zu werden, rüttelten seine Frau wach. „Ich erkannte, wie sehr ich Gott und sein Wort brauche“, sagt sie. Sie begann, ihren Mann in die Gemeinde zu begleiten und ließ sich taufen. Kurze Zeit später wurde Tanjona zum Pastor ordiniert.

Lucienne mit ihrer Familie vor ihrem kleinen Haus. Als Pastorenehepaar führen sie Menschen in die Nachfolge.
Gottes Ruf

Als der Leiter ihrer Denomination das Ehepaar bat, eine Gemeinde in Ankadinondry zu leiten, willigten sie ein. 2020 zogen sie also mit Sack und Pack in die ländliche Region, um eine bereits bestehende Gemeinde wiederzubeleben. Keine leichte Aufgabe, denn zu dem Zeitpunkt fand keine einzige Gemeindeaktivität statt und sie mussten von Null starten. „Das erste Jahr war sehr hart. Hinzukamen unsere finanziellen Sorgen“, sagt Lucienne. Anfangs pendelte Tanjona in die Hauptstadt, um Geld zu verdienen, doch nach ein paar Monaten begann er, Handyreparaturen anzubieten. Lucienne arbeitete währenddessen in einem Friseursalon. „Wir können heute gut davon leben. Wir haben immer wieder erlebt, dass wir komplett von Gott abhängig sind und er uns versorgt.“ Das gilt auch für ihr Gemeindeprojekt.

Bibelgruppen machen den Unterschied

Lucienne und Tanjona kannten das Philippus-Programm schon von Antananarivo, aber als sie in das Dorf zogen, erfuhren sie, dass die Bibel Liga auch dort einen Dienst beginnen wollte. Für sie war das Gottes Wirken. „Am Anfang stieß die Bibelgruppe auf kein Interesse, aber wir haben immer wieder dafür gebetet, dass Menschen sich dazu einladen lassen“, erzählt Lucienne. Und tatsächlich: Einige Dorfbewohner nahmen daran Teil, und auch nachdem sie den Kurs abgeschlossen und eine eigene Bibel bekommen hatten, hörten sie nicht auf, in die Gemeinde zu kommen. „Das Philippus-Projekt hat so viel Frucht hervorgebracht. Die Ernte ist erstaunlich“, freut sich Lucienne. Mittlerweile ist ihre Gemeinde auf 40 Personen angewachsen.

Jugendliche aus Madagaskar tragen Körbe auf dem Kopf und laufen eine der typischen Lehmstraßen entlang.
Viele Madagassen legen täglich weite Strecken zu Fuß zurück. Auch zur Gemeinde.
Ströme lebendigen Wassers

Außerdem haben sie in einem abgelegenen Dorf weitere Bibelgruppen ins Leben gerufen und gehen auch dort erste Schritte in Richtung Gemeindegründung. „Alle zwei Wochen feiern wir den Gottesdienst dort und an den anderen Sonntagen kommen die Menschen zu uns“, erklärt Lucienne. „Dabei müssen sie zwei Stunden laufen und mit dem Kanu einen kleinen Fluss überqueren.“ Doch die Strapazen nehmen sie bereitwillig auf sich. Auch Familien mit kleinen Kindern kommen zu den Treffen. Was Lucienne und Tanjona am meisten freut, ist, zu sehen, wie Menschen, die das Christentum gar nicht oder nur als Tradition kannten, nun zu einer lebendigen Gottesbeziehung finden und in der Nachfolge Jesu wachsen. So wie es auch Lucienne selbst erlebt hat. Denn auch in ausgedörrten Herzen schenkt Gott neues Leben und lässt Ströme des lebendigen Wassers fließen.

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19.02.2025

Vom Tellerwäscher zum Gemeindegründer

Benjamin Buddha ist ein Wunderkind. Sieben Geschwister verlor seine Mutter kurz nach der Geburt. Verzweifelt suchten seine Eltern Hilfe – in Tempeln, bei Priestern, durch Rituale. Doch nichts half. Erst als zwei Männer ihnen von Jesus erzählten, fanden sie Hoffnung. Ihre Entscheidung für den Glauben kostete sie alles: Heimat, Sicherheit, Reichtum. Benjamin wuchs in Armut auf, arbeitete als Tellerwäscher und auf einer Hühnerfarm. Doch sein Herz brannte für eine andere Aufgabe. Heute leitet der 41-Jährige eine wachsende Gemeinde in Nepal – trotz Widerständen, Bedrohungen und Rückschlägen. Das ist seine Geschichte.

Pastor Buddha aus Nepal mit seiner Frau.
Vertreibung und Wunder

Als Benjamins Eltern zum ersten Mal vom Evangelium hörten und sich entschieden, der Botschaft Glauben zu schenken, hatte das schwere Konsequenzen. Für zwei Tage wurden die beiden im Gefängnis festgehalten. Danach verhörte man sie vor Gericht. „Entweder ihr gebt euren Glauben auf oder ihr müsst das Dorf verlassen“, sagte der oberste Richter. „Wir werden Jesus Christus nicht verleugnen“, lautete ihre Antwort. Daraufhin wurden sie aus dem Dorf gejagt. Da sie kein Transportmittel besaßen und es keine öffentlichen Verkehrsmittel gab, liefen sie zehn Tage zu Fuß, bis sie in ein Dorf kamen, wo sie einen Pastor kannten. Dort wurden sie aufgenommen. Nach dem Tod ihrer sieben Kinder jeweils kurz nach der Geburt, schenkte den beiden schließlich zwei Söhne. Benjamin war der jüngere von ihnen. Also ganze Familie halfen sie dem Pastor fleißig im Haushalt – und bekamen im Gegenzug Unterkunft und Essen gestellt. Zur Schule gehen konnte Benjamin nicht, weil das Geld fehlte. Ein anderer Pastor bot dem Jungen an, bei ihm zu wohnen und zu lernen. So lebte Benjamin ein Jahr bei ihm. Mittlerweile hatten seine Eltern einen kleinen Laden gegründet und Benjamin half mit, soviel er konnte.

Straßenkiosk in Nepal
Die Familie muss sich mit Gelegenheitsarbeiten über Wasser halten.
Früh gerufen

„Es ist ein Wunder, dass du lebst“, sagte Benjamins Mutter immer wieder zu ihm und sie dankten Gott dafür. Seine Eltern ermutigten ihre Kinder von klein auf, die Sonntagsschule zu besuchen und erzählten ihren Söhnen, was Gott Großartiges in ihrem Leben getan hatte. Den Ruf in den Dienst im Reich Gottes verspürte Benjamin schon in jungen Jahren. Er erinnert sich noch gut an den Moment. „Wirst du einmal Mitarbeiter in Gottes Reich?“, fragte ihn ein Pastor namens Immanuel. „Ja“, lautete seine Antwort. Doch es sollte noch ein steiniger Weg dorthin werden. Eine Zeit lang besuchte Benjamin ein christliches Zentrum, wo er Theologie studierte und in der Buchhaltung mithalf. Doch als seine Eltern finanzielle Schwierigkeiten bekamen, baten sie ihn, sich einen Job zu suchen und Geld zu verdienen.

Tellerwäscher in Mumbai, Indien

Benjamin verließ sein Heimatland und fand in Mumbai, Indien, Arbeit als Tellerwäscher in einem Hotel. Mit den Jahren konnte er sich hocharbeiten und wurde erst zur Aushilfe und dann zum Koch befördert. Er heiratete und bekam einen Sohn. Eines Tages kam die Frau eines Pastors zu ihm und sagte: „Mein Sohn, ich habe in einer Vision gesehen, dass du zurück nach Nepal gehen und Menschen zu Jesus führen sollst.“ Und er gehorchte. Mit seiner Familie zog Benjamin zurück nach Nepal. Sie lebten zwei Jahre in dem Heimatdorf seiner Frau. Ihr Bruder war Pastor, doch war viel unterwegs, und so übernahm Benjamin einen Teil seiner pastoralen Aufgaben. Immer wieder kamen Menschen zu ihm, damit er für Heilung betete. Es geschahen viele Wunder. Einige der Menschen kamen dadurch zum Glauben. Doch als sein Schwager merkte, dass die Menschen eher zu Benjamin als zu ihm als Pastor kamen, wurde er eifersüchtig und schickte Benjamin und seine Familie weg. Wieder ein Rückschlag. Und wieder mussten sie komplett neu anfangen. Doch Benjamin verlor nicht den Mut.

Die kleinen Anfänge der Gemeinde

Sie ließen sich in einem anderen Dorf nieder und Benjamin nahm einen Job auf einer Hühnerfarm und als Ladenverkäufer an. Mit dem Geld, das er verdiente, eröffneten sie kurze Zeit später ein Restaurant. Seine Erfahrungen als Koch in Mumbai erwiesen sich als nützlich. „Restaurant der Gläubigen“ nannten sie ihren Imbiss und es kamen Leute von nah und fern. Sie fingen an, in ihre kleine Hütte Menschen einzuladen und von Jesus zu erzählen, auch den Restaurantgästen. Ihre kleine Hausgemeinde wuchs und auch das Geschäft im Restaurant blühte auf. Als der Platz nicht mehr ausreichte, kauften sie ein kleines Grundstück und bauten dort eine Kirche. Das erste Gebäude aus Lehm wurde von starken Regenfällen weggeschwemmt und so verkauften sie einen Teil ihres Landes, um mit dem Geld Ziegelsteine kaufen zu können. Sie bauten ein Kirchengebäude aus Stein und ein kleines Häuschen, wo sie als Familie wohnen konnten. Bald darauf gab Benjamin sein Restaurant auf und widmete sich komplett seinem Dienst.

Pastor Buddha mit seinen Eltern, seiner Frau und ihren zwei Söhnen vor dem Kirchengebäude.
Heute dient Benjamin mit seiner Familie als Pastor in seiner eigenen Gemeinde.
Ausgerüstet durch das Gemeindegründertraining

Seit 15 Jahren ist Benjamin nun Pastor der Gemeinde mit bis zu 200 Gottesdienstbesuchern. Als Benjamin vom Gemeindegründertraining der Bibel Liga hörte, nahm er begeistert daran teil. „Das Training ist sehr praktisch und macht es mir leichter, Menschen zu erreichen“, sagt Benjamin. Auch einige andere aus seiner Gemeinde hat er dazu ermutigt, daran teilzunehmen. In einem Nachbardorf ist bereits eine zweite Gemeinde entstanden und an weiteren Orten in der Umgebung treffen sich Menschen in Bibelgruppen, um gemeinsam Gottes Wort zu studieren. Sein Dienst ist nicht ungefährlich. Immer wieder kommt es vor, dass Menschen, die zum Christentum konvertieren, verhaftet und bedroht werden. „Dennoch kommen so viele Menschen zu uns und lernen Jesus kennen. Wir beten für sie und viele werden von dämonischer Belastung und Krankheiten geheilt“, sagt Benjamin. „Bitte beten Sie um Schutz und dass die gute Botschaft sich immer mehr ausbreitet.“

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15.01.2025

Vom Dieb zum Gemeindegründer

Mahadev ist 38 und lebt in einem kleinen Dorf in den Bergen von Nepal. Schon früh war er in Kriminalität verstrickt. Als Jugendlicher beteiligte er sich regelmäßig an Raubüberfällen und betrank sich. Als die Polizei ihn festnahm, schaffte er es, durch Schmiergeld wieder freizukommen. Aus Verzweiflung über den Lebenswandel ihres Sohnes, verheirateten seine Eltern ihn, als er 18 Jahre alt war mit der noch jüngeren Sultani. Doch Mahadevs ausschweifendes Leben wurde durch seine Ehe nicht besser – hinzu kam lediglich die Sorge um ihre Kinderlosigkeit. Als das junge Ehepaar auch nach vier Jahren noch keine Kinder bekam, ließen sie sich im Krankenhaus untersuchen und suchten einen Wahrsager auf. Doch nichts half. Ein traditioneller Heiler sagte dem jungen Paar, dass ihr Haus von einem Dämon besetzt sei, doch auch nachdem sie ein neues Haus gebaut hatten, blieb ihr Kinderwunsch unerfüllt. „Wir waren sehr deprimiert und wussten nicht, was wir tun sollten“, sagt Mahadev rückblickend.

Mahadev
Nichts ist unmöglich

Der Wendepunkt kam, als eines Tages Mahadevs Schwager Narendra zu Besuch kam und ihm vom Evangelium erzählte. Er ermutigte Mahadev und Sultani dazu, ihrem Leben eine neue Richtung zu geben und frei von Sünde zu werden. Er erzählte, dass für Gott nichts unmöglich sei und er Wunder tun könne. „Seine Worte haben mich bewegt und ich fing an, an Jesus zu glauben“, sagt Mahadev. „Nach und nach haben sich meine Gewohnheiten geändert“, erinnert sich Mahadev. „Ich habe aufgehört, Leute auszurauben. Stattdessen fing ich an zu beten und in der Bibel zu lesen, und versuchte, danach zu handeln.“ Und sein Schwager behielt recht: Für Gott war nichts unmöglich. Ein Jahr später gebar Sultani einen Sohn, zwei Jahre später eine Tochter. Gott hatte ihre Gebete erhört.

Die 180 Grad-Wende

Auch wenn auf einmal Licht in die Dunkelheit ihres Lebens gekommen war, nahmen die äußeren Probleme für Mahadev und Sultani zunächst zu. Familienmitglieder und Dorfbewohner, die traditionelle Hindus waren, fingen an, Mahadev dafür zu hassen, dass er zu einer für sie fremden Religion konvertiert war. „Ich bekam sogar Morddrohungen, wenn ich im Dorf predigte“, sagt er. Doch davon ließ er sich nicht aufhalten. „Ich hielt an meinem Glauben fest und hörte nicht auf, den Menschen davon zu erzählen. Viele kamen dadurch zum Glauben.“ Inspiriert von Paulus, der einst die Gemeinde verfolgte, und später als Apostel das Evangelium verkündete, nahm Mahadev am Gemeindegründertraining der Bibel Liga teil. Er ging weiter von Haus zu Haus, um den Menschen von Jesus zu erzählen. „Manche öffneten ihre Türen und ihre Herzen. Andere nicht. Aber mit denen, die glaubten, taten wir uns zusammen.“ Mittlerweile besuchen 30 Leute die kleine Gemeinde, die Mahadev gegründet hat. Einmal pro Woche treffen sie sich zum gemeinsamen Bibellesen mithilfe des Studienmaterials der Bibel Liga. „Ich spüre, dass es mein Ruf ist, Menschen zu Gott zu führen. So wie Paulus es getan hat“, sagt er. Denn auch Mahadev hat erlebt, wie Gott ihn, einen früheren Dieb, zum Missionar berief und das Unmögliche möglich gemacht hat. Das kann er nicht für sich behalten.

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23.02.2023

Vom Verstoßenen zum Gemeindegründer

Mahendra war in einem buddhistischen Elternhaus aufgewachsen. Wie bei vielen Menschen in seinem Dorf in Indien war sein Leben davon bestimmt, sich ein gutes Karma zu erarbeiten. Als Verwandte ihm vom Evangelium erzählten, lehnte Mahendra entschieden ab. Doch seitdem gab es da diese leise Stimme Jesu, die in ihm widerhallte: „Hast du einen Platz für mich in deinem Herzen?“ Nach langer innerer Zerrissenheit lautete seine Antwort „Ja“.

Wegen seines Glaubens verstoßen

Seine Entscheidung für Jesus blieb nicht ohne Folgen. Er wurde aus seinem Dorf vertrieben, denn die Abwendung vom buddhistischen Glauben war vielen ein Dorn im Auge. Monatelang lebte er auf der Straße ohne Essen und einem Dach über dem Kopf. Ein Missionar half ihm schließlich und Mahendra schloss sich seinem Dienst an und besuchte ein Bibelseminar.

Mahendra mit seinen zwei Söhnen
Mahendra mit seinen zwei Söhnen
Geistlicher Aufbruch

Jahre später kehrte er in sein Dorf zurück, um das Evangelium zu predigen. Konversion ist noch immer mit politischer und sozialer Ablehnung verbunden. Dennoch gibt es mittlerweile in jeder Stadt seines Bezirks eine Gemeinde. Das war noch vor wenigen Jahren unvorstellbar. 

Heute leitet Mahendra selbst eine Gemeinde und bildet im Rahmen des Gemeindegründertrainings der Bibel Liga andere Leiter aus. Immer wieder begegnet Jesus Menschen auf unterschiedliche Weise. Und täglich fragt Jesus seine Nachfolger: „Hast du einen Platz für mich in deinem Herzen?“ Und jeden Tag aufs Neue lautet Mahendras Antwort: „Ja, Herr.“

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