02.04.2025

Reiseblog: Im Dschungel von West-Papua

Holpernd schlängelt sich der Bus, der für die schmale Asphaltstraße gefühlt viel zu groß ist, durch den Dschungel von West-Papua. Etwa zwei Stunden fahren wir die einzige Straße entlang, die Manokwari Richtung Norden mit verschiedenen Dörfern verbindet, in denen bis heute vor allem die einheimische papuanische Bevölkerung lebt. Vor unserem Fenster ziehen kleine Häuser aus Stein und Beton vorbei, die inmitten des dichten Urwaldes fast unwirklich wirken. Wäscheleinen sind von Baum zu Baum gespannt, Mütter sitzen mit ihren Kindern vor ihren Häusern, andere laufen mit Machete in der Hand durch das Dickicht und immer wieder kommen uns Rollerfahrer entgegen – die meisten barfuß und ohne Helm.

Eine Frau aus einem einheimischen Stamm in Papua
Interviews und Filmaufnahmen für die Aktion BibelStern

Vor drei Tagen sind Salome, Maya, Samuel und Daniel als Team aus Deutschland zusammen mit Bible League-Mitarbeiter Romi von den Philippinen in Manokwari gelandet. Begleitet werden wir von Landesleiter Assaf und Oscar vom indonesischen Bibel Liga-Team. Zehn Tage lang sind Begegnungen, Interviews und Filmaufnahmen mit Leitern und Teilnehmern des Philippus-Programms geplant, denn dieses Jahr steht Indonesien im Fokus der Aktion BibelStern. Unser Ausgangspunkt Manokwari, eine Kleinstadt mit etwa 107.000 Einwohnern, ist zwar eine der wenigen großen Städte in West-Papua, doch sie hat mit den vielen kleinen Häusern, Kiosks und unzähligen Palmen eher Dorfcharakter. Überall schlängeln sich unzählige Roller durch den chaotischen Verkehr. Überhaupt scheinen motorisierte Zweiräder das Hauptfortbewegungsmittel in West-Papua zu sein. Auf ein Auto kommen schätzungsweise fünf Roller. Hier im Dschungel sind es noch mehr.

Kinderbibelgruppen im Busch

Verschwitzt und klebrig, weil die Luftfeuchtigkeit bei fast neunzig Prozent liegt und die Klimaanlage im Bus nur mäßig funktioniert, freuen wir uns, als wir schließlich nach über zwei Stunden über Stock und Stein auf ein weitläufiges Gelände einer Gemeinde abbiegen und uns eine erfrischende Brise empfängt. Der begeisterte Gesang von Kindern dringt zu uns herüber. Etwa zwanzig Mädchen und Jungen sitzen auf einer Plastikfolie unter einem Baum, der ihnen Schatten spendet. Eine junge Frau hält das Begleitheft für Kinderbibelgruppen in der Hand und erzählt ihnen eine Geschichte.

Eine Kinderbibelgruppe unter einem Baum in West-Papua

„Das ist eine der Frauen, die ich zur Kindergruppenleiterin ausgebildet habe“, erklärt uns Frida, eine Philippus-Trainerin aus Manokwari. Sie begleitet uns heute. Vor einigen Jahren hat sie angefangen, mit dem Roller in die abgelegenen Dörfer zu fahren und dort das Philippus-Programm ins Leben zu rufen. Mittlerweile leiten Einheimische die Gruppen.

Auch andere junge Frauen und Männer sind vorbeigekommen, um bei unserem Besuch dabei zu sein. Manche von ihnen hat Frida ausgebildet. Sie starten demnächst ihre eigenen Gruppen. Nach dem Abschlussgebet und einer Bibelübergabe, bei der die Kinder eine bebilderte Kinderbibel erhalten, ist es Zeit für uns weiterzuziehen. Klebriges Händeschütteln und strahlende Gesichter begleiten uns zurück zum Bus. Noch zwei weitere Gruppen stehen auf dem Programm.

Samuel bei den Dreharbeiten bei einer Kinderbibelgruppe
Samuel versucht die leuchtenden Augen der Kinder einzufangen
Frida und Pastor Tandi begrüßen eine Kinderbibelgruppe.
Bibel Liga-Leiter Pastor Assaf stellt unser Reise-Team vor
Herzlicher Empfang mit traditionellem Tanz

Als wir bei unserer letzten Station für heute ankommen, erwartet uns ein ganz besonderer Empfang. Schon von Weitem haben die Kinder den Bus kommen sehen und sich auf der schmalen Straße aufgestellt, um uns zu begrüßen. In Zweierreihen und mit traditionellen Ketten und Gewändern kommen sie uns entgegengetanzt. Der Busfahrer muss kurzerhand mitten auf der Straße anhalten und lässt uns aussteigen. Jeweils zwei Kinder haken sich bei jedem aus unserem Team ein und tanzen und hüpfen mit uns gemeinsam in Richtung Kirchengebäude. Etwas unbeholfen – man merkt, dass die Einheimischen den Rhythmus mehr im Blut haben als wir – aber mit einem großen Lachen im Gesicht kommen wir in der Gemeinde an, wo uns auch die Erwachsenen begrüßen. Ein paar Frauen haben eine große Tafel für das gemeinsame Mittagessen vorbereitet. Es gibt Reis, Wurzelgemüse, Fischsuppe und das traditionelle Gericht Papeda: eine klebrige Masse, die aus dem Stamm von Palmen gewonnen wird – für unsere deutschen Geschmäcker etwas gewöhnungsbedürftig, doch wir wollen die Köchinnen wertschätzen und probieren von allem.

Tanzende Kinder in Papua
Gemeinsames Fotoshooting

Im Anschluss folgt eine ausgiebige Foto-Session, denn wir sind nicht die einzigen, die heute ein paar sehr exotische Begegnungen haben. Die Einheimischen zücken ihre Handys – trotz der Ursprünglichkeit des Lebens hier besitzen die meisten tatsächlich ein Smartphone – und wollen unbedingt ein paar Fotos mit den ungewöhnlichen Besuchern aus Europa. Da wir mit unseren Kameras ja ebenfalls unser Material sammeln, machen wir beim Fotoshooting mit – das ist nur fair, finden wir, und die leuchtenden Augen der Kinder sind es allemal wert.

Selfies mit Kindern aus Papua

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29.01.2025

Von Generation zu Generation: Wie Kinder in Simbabwe mit Gottes Wort vertraut werden

In einer kleinen, staubigen Gemeinde in Masvingo, Simbabwe, hört man das fröhliche Lachen von Kindern, die sich in einem einfachen Kirchenraum versammeln. Das Leben vieler Familien in der Region ist von Armut und Hunger geprägt. Die Gemeinde ist ein Zufluchtsort, ein Raum des Friedens.

Das Philippus-Junior-Programm: Hoffnung für die nächste Generation

Pastor Blessing, der Jugendpastor, steht lächelnd vor der Gruppe. Seine Augen leuchten, als er den Kindern die heutige Geschichte erzählt. Er glaubt fest an die Worte Jesu in Matthäus 19,14 (NGÜ): „Lasst die Kinder zu mir kommen; hindert sie nicht daran! Denn gerade für solche wie sie ist das Himmelreich.“ Für Pastor Blessing sind Kinder nicht nur die Zukunft, sondern sie stehen im Zentrum von Gottes Reich.

Um die Kinder früh mit Gottes Wort vertraut zu machen, nutzt Pastor Blessing das Programm Philippus-Junior, die Discovery-Serie. Ihm als Leiter gibt es einen Lehrplan und einen Ablauf vor, die Kinder erhalten Bibelstudienhefte und Malbücher. Die Lehrinnen und Lehrer schlagen von den biblischen Texten stets eine Brücke zum Lebensalltag der Kinder. Beim kreativen Teil malen die Mädchen und Jungen im Malbuch das passende Bild aus.

Pastor Blessing hält die Bibelstudienhefte und Malbücher des Philippus-Programms in der Hand.
Blessing ist dankbar für das Material der Bibel Liga
Gottes Kinder verändern die Gesellschaft
Die neunjährige Vision liebt die Bücher der Discovery-Serie und malt gerade ein Seite aus.
Die neunjährige Vision malt gerne Bilder aus
Der neunjährige Tanaka hält sein Malbuch in den Händen.
Tanaka erzählt die biblischen Geschichten anderen weiter

Die neunjährige Vision liebt die Bücher der Discovery-Serie. „Besonders mag ich die Geschichte von Abraham und Sarah. Ich habe gelernt, dass Gott seine Versprechen hält.“ Tanaka ist ebenfalls neun Jahre alt. Seine Lieblingsbibelgeschichte ist die von Noah und der Arche, die er auswendig erzählt. Man spürt bei ihm bereits, dass er leidenschaftlich gern das Wort Gottes weitergibt – vielleicht ja eines Tages als Pastor? Der Jugendleiter Blessing ist davon überzeugt, dass sich die Gesellschaft zum Guten verändern wird, wenn Kinder schon früh von Jesus und seinen Vorstellungen eines guten Lebens erfahren.

Die Eltern stimmen Blessing zu. Sie bemerken, wie ihre Kinder anfangen zu beten, Bibelverse auswendig lernen und ihr Verhalten sich ändert. „Manche Eltern sind schon zu den Treffen mitbekommen, andere haben angefangen, unsere Gottesdienste zu besuchen“, erzählt Blessing. Dass das Philippus-Programm für Kinder nun solche großen Kreise zieht, hätte er anfangs nicht vermutet. Doch eigentlich ist es nicht überraschend – denn das Evangelium „ist eine starke Kraft, die von Gott kommt, und schenkt jedem, der auf Jesus vertraut, die Erlösung.“ (Römer 1,16 das Buch)

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30.10.2024

Hoffnung für Kinder im Drogenviertel

Malt man sich die dunkelsten Orte dieser Welt aus, so ist Soacha in Kolumbien  sicherlich einer davon – nicht zwingend im Hinblick auf die Armut der Menschen, sondern ihre Verlorenheit. Kinder, die sich vor Verzweiflung das Leben nehmen. Eltern, die drogenabhängig sind. Jungen und Mädchen, die von Familienangehörigen missbraucht werden und sich selbst in Drogen flüchten. Sie ist allgegenwärtig in Soacha: die Hoffnungslosigkeit.

Yutlimar leitet eine Kinderbibelgruppe im Drogenviertel Soacha, Kolumbien.
Yutlimar und ihr Mann Genaro haben sich von Gott nach Soacha rufen lassen, um Hoffnung zu bringen.
Gerufen, um Licht in die Dunkelheit zu bringen

Yutlimar und ihr Mann Genaro aus Venezuela sind vor einigen Jahren nach Soacha, dem berüchtigten Stadtteil am süd-westlichen Zipfel von Kolumbiens Hauptstadt Bogotá, gezogen. „Als Gott uns berief, wollte ich zuerst nicht an diesen Ort gehen, weil er für Drogen und Suizide bekannt ist. Als wir hergezogen sind, war hier um die Ecke ein neunjähriger Junge, der sich selbst erhängt hat. Wir wissen nicht warum, aber in diesem Viertel gibt es so viele Menschen, die sich selbst das Leben nehmen“, erzählt Yutlimar betroffen. Ihre Mission ist es, Licht in diese Dunkelheit zu bringen – ein Vorhaben, das in diesem Umfeld fast unmöglich scheint.

Zwei Jungs aus der Kinderbibelgruppe in Soacha halten das Studienmaterial hoch.
„Am offensten sind die Kinder“

Das Ehepaar lädt Kinder, Jugendliche und Erwachsene zu Bibelgruppen ein und versucht, ihnen mithilfe des Bibel Liga-Materials die Bedeutung von Gott und seinem Wort näherzubringen. Insgesamt 764 Haushalte befinden sich in diesem Viertel. „Wir klopfen an die Türen und laden die Menschen ein. Viele sagen, dass sie kommen wollen, aber tauchen dann nicht auf“, sagt Yutlimar traurig. Am offensten sind die Kinder. Auch wenn viele die Einladung noch nicht angenommen haben, so sind es doch einige Mädchen und Jungen, die jede Woche an einer Kinderbibelgruppe teilnehmen. Viele von ihnen haben Missbrauch erlebt oder kommen aus zerrütteten Familien. Einige haben sogar schon selbst mit Drogen experimentiert. „Wir weinen mit den Kindern und beten mit ihnen“, sagt Yutlimar. „Und in ihre Herzen säen wir das Wort Gottes.“

Nicht allein

In dieser schwierigen Situation, in der es immer wieder auch Rückschläge gibt, ist es Yutlimar und Genaro eine große Stütze zu wissen, dass sie nicht allein sind. „Das Training der Bibel Liga hat uns sehr geholfen. Und auch die Gemeinden vor Ort unterstützen uns.  Die Pastoren begleiten uns und helfen uns, falls wir etwas brauchen“, sagt Genaro. Auch das Material der Bibel Liga ist ihnen eine Hilfe, um Zugang zu den Kindern zu finden und sie langsam an das Evangelium und die Bibel heranzuführen. „Ich finde das Kursmaterial für Kinder toll, weil es in sehr einfacher Sprache geschrieben ist, aber die Botschaft klar und christuszentriert ist. Durch die Geschichte lernen die Kinder, wer Gott ist und wer sie selbst sind. Schon die Überschriften der Geschichte wecken große Neugierde“, sagt Yutlimar. Auch wenn für viele Familien noch ein langer Weg zur Heilung nötig ist, so merkt das Ehepaar doch, dass ihre Mühe nicht vergeblich ist. Denn sie pflanzen in die Herzen der Kinder etwas, was viele von ihnen nie gekannt haben: Liebe, Annahme und Hoffnung.

Gruppenfoto der Kinderbibelgruppe in Soacha.

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24.07.2024

„Sogar meinen Schmerz gebraucht Gott zu seiner Ehre“

Als Esther aus Simbabwe gerade einmal sechs Monate alt war, gab ihre Mutter sie in die Obhut ihrer Großmutter und verließ die Familie. Esthers Vater heiratete erneut und gründete eine neue Familie. Obwohl Esthers Großmutter sich liebevoll um sie kümmerte, war Esthers Kindheit von dem Schmerz geprägt, verlassen und nicht gewollt zu sein. „Mein Herz war sehr verbittert“, erinnert sich Esther heute. Sie schaffte ihre mittlere Reife und zog für die Oberstufe zu ihrer Tante, die ihre Schulgebühren übernahm. Doch als sie durch die Prüfungen fiel, musste sie die Schule abbrechen und wurde gezwungen, jung zu heiraten. „Ich hatte großes Glück, denn mein Mann war sehr geduldig mit mir und ermutigte mich immer wieder, Gott zu suchen“, sagt Esther rückblickend.

Esther mit ihrer Bibel, die sie von der Bibel Liga bekommen hat.
Gottes Wort heilt Esthers Wunde aus der Kindheit

Eine Bibelstelle aus Jesaja traf Esther ins Herz. Dort heißt es: „Denn sie alle gehören zu dem Volk, das meinen Namen trägt. Ich habe sie zu meiner Ehre geschaffen, ja, ich habe sie gemacht“ (Jes. 43,7 HFA). „Es hat mich berührt, dass Gott mich gemacht hat und mich liebt und mein Leben seiner Ehre dienen soll.“ Diese Erkenntnis heilte endlich die klaffende Wunde ihrer Kindheit. Sie lud Jesus in ihr Leben ein. Doch kurz darauf verlor Esthers Mann seinen Job und sie wurde wütend auf Gott: „Ich fragte mich, wie er das zulassen konnte, nachdem ich ihm doch mein Leben anvertraut hatte?“ Die Enttäuschung saß tief und einige Zeit weigerte Esther sich, mit in die Gemeinde zu gehen. Sie wurde so traurig und verzweifelt, dass sie sogar darüber nachdachte, ihr Leben zu beenden. Eines Tages kam eine Frau aus der Gemeinde sie besuchen. Esther schüttete ihr Herz aus, die Frau ermutigte sie und sie beteten gemeinsam. Wieder kam ihr der Vers aus Jesaja in den Sinn: Sie war zur Ehre Gottes geschaffen. Wie könnte sie da ihr Leben wegwerfen? „Ich habe erkannt, dass Sorgen ein Zeichen sind, dass man die Dinge selbst in die Hand nehmen will. Ich habe gelernt, auf Gott zu vertrauen, dass er im Hintergrund arbeitet“, sagt Esther heute.

„Ich möchte, dass die Kinder Gott früh kennenlernen – anders als ich“

Von da an ging Esther wieder zur Gemeinde und nahm an einer Bibelstudiengruppe des Philippus-Programms teil. Jeden Mittwoch und Freitag traf sie sich mit anderen Leuten, um gemeinsam in Gottes Wort zu lesen. „Die Bibelgruppe hat mir geholfen, in meinem Glauben zu wachsen – und ich hatte den Eindruck, dass Gott mich ruft, Kindern von Jesus zu erzählen.“ Mittlerweile leitet Esther zusammen mit Pastor Karowa den Kindergottesdienst. Mithilfe des Bibel Liga-Materials machen sie die Mädchen und Jungen spielerisch mit Gottes Wort vertraut. „Ich selbst war als Kind sehr verbittert. Hätte ich damals schon gewusst, dass ich in Jesus einen Freund habe, hätte das vieles für mich erleichtert. Deshalb möchte ich, dass die Kinder Gott so früh wie möglich kennenlernen“, sagt sie. Und so merkt Esther, dass es wahr geworden ist: Ihr ganzes Leben, ja sogar ihren Schmerz, gebraucht Gott nun zu seiner Ehre.

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24.01.2024

Wie eine Kinderbibelgruppe eine ganze Familie verändert

Fabricio und Ruben sind 4-jährige Zwillinge und leben in San Antonio im Südwesten Paraguays. Als sie und ihre Cousins anfingen, an der Kinderbibelgruppe ihrer Nachbarn teilzunehmen, veränderte das ihre ganze Familie.

Fabricio und Ruben

Die Großfamilie Ruda lebt in einem ländlichen Gebiet. Ihren Lebensunterhalt verdient sie mit dem Anbau von Zuckerrohr, Tomaten, Ananas und Melonen. Gelegentlich gehen die Familienväter fischen, wobei die Zwillinge Fabricio und Ruben ab und zu mitdürfen – jedes Mal ein großes Highlight! Seit einiger Zeit haben sie eine weitere Freizeitbeschäftigung: Die Pastoren Isaias und Marriete haben eine Kinderbibelgruppe gestartet! Daran wollten die Zwillinge unbedingt teilnehmen.

Sonia Ortiz
Die Erwachsenen lernen mit

Ihre Großmutter, Sonia Ortiz, war die erste Erwachsene der Familie, die von den Kinderbibelkursen (Programm Philippus-Junior) begeistert war. Sie bot dem Pastoren-Ehepaar ihr eigenes Haus an, um dort Kinderbibelgruppen durchzuführen. Da manche Kinder noch nicht selbst lesen und schreiben können, sollten Eltern ihre Kinder begleiten und ihnen helfen, das Lernheft auszufüllen. Auch Oma Sonia begleitete ihre Enkel. „Indem wir den Kindern helfen, lernen wir Erwachsenen selbst sehr viel über Gottes Wort und das Evangelium. Der Pastor erklärt sehr verständlich und ich spürte immer mehr einen inneren Frieden”, erzählt Sonia. Was als Programm für die Kinder begonnen hatte, verändert nun nach und nach die ganze Familie.

Als Familie näher zusammengerückt

Mittlerweile nehmen alle Familienmitglieder – Sonias Söhne und Töchter mit ihren Ehepartnern und den Kindern – an der Kinderbibelgruppe teil. „Gott hat uns verändert”, erzählt Sonia. „Ich hatte früher viel mit Ängsten zu kämpfen, aber nun habe ich ein tiefes Vertrauen in Gott. Mein Sohn saß eine Zeit lang im Gefängnis, doch seit seiner Entlassung nimmt auch er an der Bibelgruppe teil und hat sein Leben Jesus anvertraut. Er liest jetzt in der Bibel. Außerdem haben wir erlebt, wie Gott Gebete um Heilung erhört hat.” Das Zeugnis dieser Familie ist nur eines vieler Beispiele, wie durch Kinderbibelgruppen auch die Eltern und Großeltern mit dem Evangelium erreicht werden. Sonia und ihr Mann sind sehr dankbar für all die Veränderungen. „Durch Philippus Junior haben wir nicht nur Gott kennengelernt, sondern sind auch als Familie näher zusammengerückt.”  

Kinderbibellesen

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18.10.2023

Andrea: Wie eine Neunjährige an ihrer Schule missioniert

„Niemand soll dich verachten, weil du noch jung bist. Sei allen Glaubenden ein Beispiel mit deinem Reden und Tun, deiner Liebe, deinem Glauben und deiner Reinheit.“ 1. Tim. 4,12 (Gute Nachricht)

Andrea Santiago Araujo aus Mexico ist zwar erst neun Jahre alt – doch hat sie Gottes Retterliebe für die Menschen tief verinnerlicht. Bereits jetzt ist sie in ihrem Umfeld eine kleine Missionarin. Andreas Eltern sind Teil einer Gemeinde. Sie selbst hat Gott durch die Kinderbibelgruppen kennengelernt. Der Bibel Liga-Kinderkurs„Vida de Jesús“ (dt. Jesu Leben) hat ihr geholfen, die biblischen Wahrheiten zu verstehen. „Die Leute mögen uns vielleicht nicht, aber in Gottes Augen sind wir geliebt. Er hat uns gemacht und wir sind ihm wichtig“, erklärt sie. Diese Erkenntnis ist bereits tief in ihr Herz gerutscht und sie lässt keine Gelegenheit aus, ihren Klassenkameraden davon zu erzählen. Besonders Sofia. Dieses Mädchen hat es in der Schule nicht leicht. Mitschüler lachen sie häufig aus, weil sie eine Brille trägt. Ihre Mutter ist bei der Armee und Sofia muss sich oft um ihre Großmutter kümmern. „Sofia war immer traurig und allein. Ich habe ihr erzählt, dass Gott sie wunderbar gemacht hat. Jetzt ist sie viel fröhlicher. Sie hat neue Freunde und vor allem ist Jesus nun ihr Freund und begleitet sie jeden Tag“, erzählt Andrea mit leuchtenden Augen.

Die neunjährige Andrea
„Gott macht alles neu“

Auf die Frage, was ihre Lieblingsbibelstelle ist, antwortet Andrea: „1. Mose 17,1: ‚Ich bin der allmächtige Gott.‘ (Hoffnung für Alle) Denn Gott kann alles neu machen – so wie bei Sofia.“ Mittlerweile besucht Sofia ebenfalls die Kinderbibelgruppe und auch ihre Mutter und Großmutter kommen nun zur Gemeinde. Dort nehmen sie an einem Jüngerschaftskurs teil.

Für ihre Zukunft wünscht sich Andrea, immer mehr über Gott zu erfahren und sein Wort zu studieren. Außerdem möchte sie viele Sprachen lernen, um möglichst vielen Menschen auf der Welt von Jesus erzählen zu können; vor allem Kindern.

Philippus Junior

Durch das Programm „Philippus Junior” werden Kinder spielerisch an biblische Geschichten herangeführt und mit dem Evangelium vertraut gemacht. Das Material ist kindgerecht gestaltet und macht bereits den Kleinsten Lust auf mehr. In Mexico wurden im letzten Jahr mehr als 4.000 Kinder und Jugendliche durch Bibelgruppen in Gemeinden und an Schulen erreicht. Wir freuen uns, wenn Sie sich mit einklinken: Schon mit 7 EUR ermöglichen sie einem Kind einen Bibelkurs und eine eigene Kinderbibel.

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