Schüsse, Schmerz und eine zweite Chance – Eleazars bewegende Geschichte

Eleazar wurde in Mexiko-Stadt geboren. Von klein auf wurde er Zeuge von Gewalt, Alkoholismus und Untreue. Ständige Auseinandersetzungen zwischen seinen Eltern bestimmten seinen Alltag. Als er fünf Jahre alt war, riss sein Vater ihn aus seiner gewohnten Umgebung und brachte ihn auf eine abgelegene Ranch in Oaxaca – ohne seine Mutter. Diese plötzliche Trennung hinterließ eine tiefe seelische Wunde.

Ein Leben voller Entbehrungen

Das Leben auf der Ranch war hart. „Als wir ankamen, gab es keine Straßen, keinen Strom, keine Annehmlichkeiten. Nur Arbeit bis zum Umfallen“, erinnert sich Eleazar. Schon als Kind stand er täglich um vier Uhr morgens auf, um mitzuarbeiten. „Es gab Chili mit Tortilla zum Frühstück, zum Mittagessen und am Abend.“ Dem Kleinen fehlte seine Mutter. Er war traurig und fühlte sich verlassen. „Mein Vater war ein sehr harter Mann.“

Alkohol, Gewalt und der Absturz in die Kriminalität

Bereits mit zwölf Jahren begann Eleazar, Alkohol zu trinken und zu rauchen. Mit fünfzehn war er fast immer betrunken. „Niemanden kümmerte es“, erinnert er sich. Als er mit achtzehn in die Stadt zurückkehrte, geriet er schnell in schlechte Gesellschaft. Er begann, Drogen zu konsumieren und schließlich selbst zu verkaufen. Sieben Jahre lang arbeitete er als rechte Hand eines berüchtigten Kriminellen – und versorgte so seine wachsende Familie. Denn inzwischen hatte Eleazar eine Beziehung begonnen und war Vater von vier Kindern geworden. Seine Frau ertrug jahrelang Armut, Untreue und Gewalt.

Eleazar aus Mexiko-Stadt mit zwei Schulungsheften des Philippus-Kurses.

Eine kaputte Familie und die Wende durch den Glauben

Eine vorsichtige Wende begann, als ihn seine amerikanischen Cousins besuchten. Sie erzählten ihm von Jesus und Eleazar begann zu glauben. „Ich hatte aber niemanden, der mich an die Hand nahm und mich in der Jüngerschaft anleitete“, erinnert er sich. Kurze Zeit später hatte ihn sein altes Leben eingeholt. Doch Gott ging ihm hinterher. Eines Tages bekam Eleazar einen Anruf: „Dein Sohn wurde angeschossen. Er ist lebensgefährlich verletzt, komm schnell!“ Als Eleazar seinen blutenden, scheinbar toten Sohn in seinen Armen hielt, schrie er verzweifelt zu Gott. „Rette meinen Sohn! Ich verspreche dir, dass ich zurückkehren werde, ich werde dir dienen! Nur rette meinen Sohn! Hilf!“ Und Gott erhörte das Gebet. Durch ein Wunder starb sein Sohn nicht. „Die Kugel, die Herz und Lunge hätte treffen sollen, machte eine unerklärliche Wendung und trat aus dem Arm aus“, sagt Eleazar mit brüchiger Stimme.

Ein neues Leben im Dienst Gottes

Dieses Wunder veränderte Eleazar grundlegend. Er machte ganze Sache mit Gott und fing an, eine Gemeinde und eine Philippus-Bibelgruppe zu besuchen. „Durch die Kurse lernte ich, die Lehren von Jesus in meinem täglichen Leben anzuwenden. Die Pastoren halfen mir dabei, denn es gab auch Rückschläge. Doch mit Gott schaffte ich es, mein Leben voller Gewalt und Sünde hinter mir zu lassen“, erzählt Eleazar. „Gottes Gnade hat keine Grenzen.“ Allmählich wirkte sich Eleazars Hinwendung zu Christus auch auf seine Familie aus. Die Atmosphäre veränderte sich. „Nun herrschen Friede und Liebe“, sagt er dankbar. Die freimachende Botschaft von Jesus erzählt er anderen weiter. „Meine Geschichte zeigt ihnen, dass für Gott nichts unmöglich ist!“

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Mexiko: Im Gefängnis von Jesus erzählen

„Jesus ist auch für Schwerverbrecher am Kreuz gestorben!“ Davon sind Fernando und Ireri überzeugt. Deshalb erzählen sie im Gefängnis von Jesus. Das Ehepaar betreut mit ihrem Team sechs mexikanische Haftanstalten, in denen über 10.000 Menschen inhaftiert sind. „Der Herr hat uns eine so große Liebe für sie geschenkt, obwohl viele von ihnen schreckliche Verbrechen begangen haben“, erzählt das Paar. „Oft erleben wir, wie Männer und Frauen umkehren und durch Jesus Christus zu neuen Menschen werden.“

Fernando und Ireri besuchen Gefangene und erzählen ihnen von Jesus
Fernando und Ireri mit der Bibel für Gefängnisinsassen
Unterschiedliche Lebenswege

Fernandos und Ireris Weg in die Gefängnisarbeit war sehr unterschiedlich. Ireri wuchs in einem christlichen Elternhaus auf; ihre Mutter war eine bekannte Missionarin in Mexiko. Fernando dagegen kam erst als Erwachsener zum Glauben an Jesus. Aufgrund seines Lebensstils hatte er bereits ein Gefängnis von innen kennengelernt. Als die beiden heirateten, lebten sie ein typisch christliches Leben. „Wir besuchten regelmäßig die Gemeinde, arbeiteten mit und erzogen unsere Kinder im Glauben“, erzählen sie. „Doch dann kam der Punkt, an dem wir merkten, dass Gott uns eine Aufgabe gibt, die weit über unsere Vorstellungen hinausging.“

Startschuss für den gemeinsamen Dienst

In einem Gottesdienst erzählte ein Mann, der kürzlich aus dem Gefängnis entlassen worden war, seine Geschichte. Dabei wurde Fernando so angesprochen, dass er das Gefängnis-Besuch-Team seiner Gemeinde bei ihrem nächsten Einsatz begleitete. Er kam mit über 40 Gebetsanliegen der Gefangenen zurück. Ireri betete für jedes einzelne und schrieb Antwortbriefe.

Das war der Startschuss für ihren gemeinsamen Dienst. Seither haben sie unzählige inhaftierte Männer und Frauen in ein neues Leben mit Jesus begleitet. Die Besuchszeiten, Auflagen der Gefängnisse und Mitarbeitermangel fordern sie manchmal heraus. „Unser Ansatz ist es, Männer und Frauen in den Gefängnissen als Bibelkurs-Leitende auszubilden. So haben wir Mitarbeiter vor Ort in den verschiedenen Gefängnissen. Das Material der Bibel Liga und das Konzept der Philippus-Bibelkurse helfen uns dabei sehr“, sagen sie.  

Männer in einem mexikanischen Gefängnis feiern Gottesdienst
Männer in einem mexikanischen Gefängnis loben Gott
„Ohne die Bibel Liga wäre unsere Arbeit unmöglich“

Doch nicht nur um die Gefangenen kümmern sich Fernando und Ireri. „Wenn ein Mensch ins Gefängnis kommt, lässt er meist eine Familie zurück. Auch um sie sorgen wir uns. Denn sie brauchen neue Hoffnung – und wir sind davon überzeugt, dass sie in Jesus zu finden ist.“

„Ohne die Bibel Liga wäre unser Dienst nicht möglich“, sagt Fernando. Seine Botschaft an die Spenderinnen und Spender öffnet den Blick für Gottes weltweites Wirken: „Ihr habt keine Ahnung, was ihr tut und wie ihr an der Ausbreitung des Reiches Gottes teilhabt“, sagt Fernando. „Wir danken Gott sehr für eure Beteiligung an diesem Dienst. Vielleicht habt ihr noch nie ein Gefängnis betreten, aber ich möchte euch sagen, dass das, was ihr tut, die Herzen berührt und viele Menschen segnet.“

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