Indien: Weder Armut noch Krankheit halten Gott auf
Khairats Leben war von Armut, Krankheit und Perspektivlosigkeit geprägt. Er erlebte zahlreiche Rückschlage, auch nachdem er Jesus kennengelernt hat – seine Geschichte ist die von vielen jungen Männern in Indien. Doch Khairat gab nicht auf und setzte seine Hoffnung immer wieder an Gott. Heute leitet er eine Gemeinde im Osten des Landes und führt Dutzende Menschen zu Jesus. Seine Geschichte zeigt: Weder Armut noch Krankheit halten Gottes Wirken auf.

Khairat wuchs in einer armen Familie auf, die um das tägliche Überleben kämpfte. „Meine Eltern waren gebrochene Menschen, weil ihnen die Armut und die Sorgen sehr zugesetzt haben“, erinnert er sich. Die Situation verschlimmerte sich, als Khairats Vater starb und seine Mutter allein für ihn und seine Schwester sorgen musste. Khairat war zu dem Zeitpunkt acht Jahre alt. Trotz gesundheitlicher Probleme musste er nach der Schule Geld für ihren Lebensunterhalt verdienen und arbeitete auf dem Feld und in einer Ziegelfabrik. Obgleich der schwierigen Umstände schaffte Khairat es, den Schulabschluss zu machen – ein Privileg, das vielen seiner Landsleute verwehrt blieb.

Khairats Leben war von einer großen Hoffnungslosigkeit geprägt. „Ich war ruhelos und ständig auf der Suche – nach was genau, wusste ich selbst nicht. In meinem Leben drehte sich alles um die überwältigenden Probleme, die unsere Armut mit sich brachte“, sagt er rückblickend. Doch eines Tages kam ein Prediger in sein Dorf und erzählte den Menschen vom Evangelium. Der Vers aus Lukas 19,10 (NGÜ) berührte Khairat besonders. Dort heißt es: „Und der Menschensohn ist gekommen, um zu suchen und zu retten, was verloren ist.“ „Ich fühlte mich getröstet und ermutigt und konnte plötzlich sehen, wie verloren ich war“, sagt er. Khairat begann, eine Gemeinde zu besuchen und ließ sich taufen. Er änderte sein Leben – und doch war es noch nicht das Ende seiner beschwerlichen Reise. Fünf Jahre später verließ Khairat sein Dorf, um bei einer Baufirma zu arbeiten, doch ging er dort in keine Gemeinde.
Als die Sehnsucht nach seiner Heimat zu groß wurde, kehrte Khairat zurück – doch er schämte sich für seinen geistlichen Zustand. Eine evangelistische Veranstaltung rüttelte ihn innerlich auf und Gott legte ihm die Verlorenheit seiner Freunde und Nachbarn aufs Herz. „Herr, ich stelle mein Leben in deinen Dienst“, betete er. Er erzählte einem Pastor von seinem Wunsch, die Bibel zu studieren und dieser vermittelte ihn an eine Bibelschule. Dort lernte er Gott und sein Wort immer besser kennen, doch Krankheit und lange Krankenhausaufenthalte unterbrachen sein Studium immer wieder. „Einmal kamen zwei Engel zu mir und richteten mich auf. Die Berührung war körperlich richtig spürbar. In dem Moment wurde ich dauerhaft gesund“, erzählt Khairat. Er schloss die Bibelschule ab und begann zu predigen und erlebte, wie Menschen zum Glauben kamen und von Dämonen befreit wurden.

Dann hörte er vom Gemeindegründertraining der Bibel Liga. „Zu dem Zeitpunkt gab es in meinem Dorf keine Gemeinde, also startete ich zwei Bibelgruppen“, erinnert er sich. Als Khairat die Ausbildung nach einem Jahr abschloss, waren die Philippus-Gruppen bereits auf 50 Leute angewachsen und er baute ein kleines Gemeindegebäude. „Ohne die Ausbildung hätte ich niemals diese Gemeinde ins Leben gerufen. Ich bin sehr dankbar, auch für die Ermutigung der anderen Pastoren“, sagt er. Khairat weiß, dass sein Leben auch in Zukunft nicht einfach sein wird. Doch wenn er an Jesus festhält, kann er selbst die größten Herausforderungen überwinden und Frucht bringen. Seine Gemeinde ist das lebendige Zeugnis dafür.