Mexiko: Im Gefängnis von Jesus erzählen

„Jesus ist auch für Schwerverbrecher am Kreuz gestorben!“ Davon sind Fernando und Ireri überzeugt. Das Ehepaar betreut mit ihrem Team sechs mexikanische Gefängnisse, in denen über 10.000 Menschen inhaftiert sind. „Der Herr hat uns eine so große Liebe für sie geschenkt, obwohl viele von ihnen schreckliche Verbrechen begangen haben“, erzählt das Paar. „Oft erleben wir, wie Männer und Frauen umkehren und durch Jesus Christus zu neuen Menschen werden.“

Fernando und Ireri besuchen Gefangene und erzählen ihnen von Jesus
Fernando und Ireri mit der Bibel für Gefängnisinsassen
Unterschiedliche Lebenswege

Fernandos und Ireris Weg in die Gefängnisarbeit war sehr unterschiedlich. Ireri wuchs in einem christlichen Elternhaus auf; ihre Mutter war eine bekannte Missionarin in Mexiko. Fernando dagegen kam erst als Erwachsener zum Glauben an Jesus. Aufgrund seines Lebensstils hatte er bereits ein Gefängnis von innen kennengelernt. Als die beiden heirateten, lebten sie ein typisch christliches Leben. „Wir besuchten regelmäßig die Gemeinde, arbeiteten mit und erzogen unsere Kinder im Glauben“, erzählen sie. „Doch dann kam der Punkt, an dem wir merkten, dass Gott uns eine Aufgabe gibt, die weit über unsere Vorstellungen hinausging.“

Startschuss für den gemeinsamen Dienst

In einem Gottesdienst erzählte ein Mann, der kürzlich aus dem Gefängnis entlassen worden war, seine Geschichte. Dabei wurde Fernando so angesprochen, dass er das Gefängnis-Besuch-Team seiner Gemeinde bei ihrem nächsten Einsatz begleitete. Er kam mit über 40 Gebetsanliegen der Gefangenen zurück. Ireri betete für jedes einzelne und schrieb Antwortbriefe.

Das war der Startschuss für ihren gemeinsamen Dienst. Seither haben sie unzählige inhaftierte Männer und Frauen in ein neues Leben mit Jesus begleitet. Die Besuchszeiten, Auflagen der Gefängnisse und Mitarbeitermangel fordern sie manchmal heraus. „Unser Ansatz ist es, Männer und Frauen in den Gefängnissen als Bibelkurs-Leitende auszubilden. So haben wir Mitarbeiter vor Ort in den verschiedenen Gefängnissen. Das Material der Bibel Liga und das Konzept der Philippus-Bibelkurse helfen uns dabei sehr“, sagen sie.  

Männer in einem mexikanischen Gefängnis feiern Gottesdienst
Männer in einem mexikanischen Gefängnis loben Gott
„Ohne die Bibel Liga wäre unsere Arbeit unmöglich“

Doch nicht nur um die Gefangenen kümmern sich Fernando und Ireri. „Wenn ein Mensch ins Gefängnis kommt, lässt er meist eine Familie zurück. Auch um sie sorgen wir uns. Denn sie brauchen neue Hoffnung – und wir sind davon überzeugt, dass sie in Jesus zu finden ist.“

„Ohne die Bibel Liga wäre unser Dienst nicht möglich“, sagt Fernando. Seine Botschaft an die Spenderinnen und Spender öffnet den Blick für Gottes weltweites Wirken: „Ihr habt keine Ahnung, was ihr tut und wie ihr an der Ausbreitung des Reiches Gottes teilhabt“, sagt Fernando. „Wir danken Gott sehr für eure Beteiligung an diesem Dienst. Vielleicht habt ihr noch nie ein Gefängnis betreten, aber ich möchte euch sagen, dass das, was ihr tut, die Herzen berührt und viele Menschen segnet.“

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Im Gefängnis frei geworden

Adrianá leitet im Frauengefängnis „El Buen Pastor“ (deutsch: „Der Gute Hirte“) in Bogotá (Kolumbien) Bibelgruppen als ehrenamtliche Mitarbeiterin. Mit rund 1.800 Insassinnen ist es die größte Haftanstalt für Frauen im Land. 2022 nahmen 60 von ihnen an einer Bibelstudiengruppe teil. „Das Philippus-Programm ist ein perfektes Werkzeug für meinen Dienst hier. Es hat mir die Türen zum Gefängnis geöffnet, weil die Leitung es als Hilfe für den Wiedereingliederungsprozess anerkennt“, erzählt Adrianá. „Und die inhaftierten Frauen mögen die Bibelgruppen sehr.“ Viele von ihnen sitzen wegen Drogendelikten ein.

Gefängnis in Bogotá
Ein Gefängnis in Bogotá von außen
„Im Gefängnis bin ich Gott begegnet“

Eine von ihnen ist die 40-jährige Claudia. Sie sieht älter aus, die Drogen haben ihre Spuren hinterlassen. „Ich hatte eine sehr schlimme Kindheit“, sagt sie. „Um all die Verletzungen zu vergessen, begann ich Drogen zu nehmen.“ Die Sucht bestimmte ihren Alltag. Sobald sie etwas Geld durch Müllsammeln verdient hatte, besorgte sie sich neuen Stoff. Unter Tränen erzählt sie von ihren zwei Kindern: „Als ich sie das letzte Mal gesehen habe, waren sie vier und sechs Jahre alt. Sie sind bei meiner Mutter aufgewachsen. Heute sind sie erwachsen. Ich habe sie nie mehr gesehen. Es quält mich, dass ich nie für meine Kinder da war, dass ich ihnen nie gesagt habe, dass ich sie liebe.“ Doch dann wird ihr Blick hoffnungsvoll. „Hier im Gefängnis bin ich Gott begegnet. Ich war ein verlorenes Schaf, aber er hat mich gefunden.“ Claudia ließ sich nach dem Bibelkurs im Gefängnis taufen. Heute weiß sie nicht mehr, wie sie ohne Jesus leben könnte. „Jeden Tag bitte ich ihn um die Kraft, nie wieder Drogen zu nehmen. Und ich bete, dass er mir hilft, meine Familie zu finden, damit ich sie um Vergebung bitten kann.“ Für Claudia wurde das Gefängnis „Der Gute Hirte“ tatsächlich zu einer „saftigen Weide“ und zu einem „Rastplatz am frischen Wasser“ (Psalm 23).

Ihre Spende macht einen Unterschied!

Sie können die Arbeit der Bibel Liga in Kolumbien unterstützen. Mit 7 Euro ermöglichen Sie einer Person die Teilnahme an einem Bibelstudienkurs und die erste eigene Bibel. Danke für Ihre Spende! Sie helfen mit, dass Menschen Jesus kennenlernen und bei ihm bleiben.

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