Hoffnungsvoll trotz Rollstuhl

Wenn Sompadre aus Thailand von Jesus erzählt, leuchten ihre Augen so sehr, dass man ihren Rollstuhl erst auf den zweiten Blick wahrnimmt. Die 47-Jährige ist von der Hüfte abwärts gelähmt. „Als junge Frau habe ich in einer Fabrik in Bangkok mit chemischen Substanzen gearbeitet“, erzählt sie. Immer öfter bekam sie Kopfschmerzen. Eines Tages wurde sie bewusstlos. „Als ich aus dem Koma aufwachte, konnte ich meine Arme und Beine nicht mehr bewegen.“ Der Arzt stellte bei der damals 29-Jährigen eine Muskelschwäche fest. „Ich weinte jeden Tag. Ich hoffte, dass es nur ein Albtraum ist, aus dem ich bald erwache“, erinnert sie sich. Doch es war bittere Realität. Und es wurde noch schlimmer: Sechs Monate später verließ ihr Ehemann sie für eine andere Frau und nahm ihre acht Monate alte Tochter mit.

Rückkehr nach Hause – gelähmt und hoffnungslos

Zerbrochen an Körper und Seele kehrte sie zu ihren Eltern in ihr Heimatdorf Ban Don Suang zurück. „Alles war nur noch dunkel. Ich konnte keine Freude mehr empfinden.“ Bei Nacht nahm sie böse Geister in ihrem Zimmer wahr, eine dunkle, bedrohliche Macht. Als Buddhistin versuchte sie, ihr Karma positiv zu beeinflussen, indem sie in den Tempeln Opfer brachte und sich finanziell am Bau einer großen Buddha-Statue beteiligte. Doch ihre Seele fand keinen Frieden. „Mein Herz war voller Hass und Zorn auf meinen Mann“, sagt sie. „Das machte meine Seele krank. Ich dachte daran, mir das Leben zu nehmen.“

Erste Begegnungen mit Christen
Sompadre macht gemeinsam mit anderen einen Philippus-Kurs

Als Sompadre für eine medizinische Behandlung nach Laos ging, lernte sie einen Arzt kennen, der Christ ist und ihr von Jesus Christus erzählte. Er schenkte ihr eine Bibel, doch sie war nicht bereit, darin zu lesen. Erst als eine krebskranke Christin aus ihrem Dorf eines Tages an ihrer Tür klopfte und ihr praktische Hilfe anbot, begann sie, in Gottes Wort zu lesen. Die Liebe und Freundlichkeit der kranken Frau hatten Sompadre tief beeindruckt. Nun wollte sie mehr über das Christentum wissen – doch sie verstand die Bibeltexte nicht. Da kam die Einladung zu einem Gottesdienst im Dorf genau im richtigen Moment. „Ich öffnete Jesus mein Herz. Eine unbeschreibliche Freude erfüllte mich“, erzählt sie. Begeistert nahm sie an einer Philippus-Bibelgruppe teil. Inzwischen hat Sompadre alle vier Kurse absolviert.

„Der Hass ist weg!“

„Die Worte Jesu haben mein Innerstes gereinigt. Mein Herz wurde leichter und leichter. Und eines Tages stellte ich fest, dass der Groll und der Hass auf meinen Mann verschwunden sind!“ Sompadre hat nun eine neue Perspektive auf das Leben – sie konzertiert sich auf das Gute und Schöne. „Jesus ist das Wertvollste, das ich habe“, sagt sie lächelnd. Gern würde sie mehr Menschen von Jesus Christus weitererzählen. „Der Rollstuhl schränkt mich ein. Ich kann bei den evangelistischen Einsätzen im Dorf nicht dabei sein“ sagt sie. Vielleicht kann sie eines Tages wieder gehen. Über die Jahre ist die Kraft in ihren Armen zurückgekehrt. Regelmäßig macht sie Übungen, um ihre Beine zu kräftigen. Sie lässt sich nicht unterkriegen, denn ihr Lieblingsvers aus Philipper 4,13 ermutigt sie immer wieder: „Ich kann alles in dem, der mich kräftigt.“ So hofft sie, dass sie bald eine Philippus-Bibelgruppe gründen kann. Die Kleingruppenschulung hat sie bereits besucht.

Pastor Somjai beschenkt Somapdre mit einer Bibel

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