„Jesus befreit vom Karma!“

Buddhisten mit Gottes Wort erreichen

Interview mit Pastor Kamphan und Tiph

Pastor Kamphan (57) bildet Männer und Frauen zu Philippus-Bibelgruppenleitern aus. Mit Ehefrau Tiph (52) lebt er im Nordosten Thailands. Hier gibt es bisher wenige christliche Gemeinden – doch die Zahl der Gläubigen nimmt zu! Im Interview erzählen die beiden, wie sie Buddhisten mit Gottes Wort erreichen und warum Bibelkurse so wichtig sind.

Das Bild oben zeigt Pastor Kamphan bei der Weitergabe des Evangeliums anhand von Bildmaterial.

Kamphan und Tiph

Ihr seid in buddhistischen Familien aufgewachsen. Wie habt ihr Jesus kennengelernt?

Kamphan: Als ich 13 Jahre alt war, hat meine ältere Schwester mir von ihrem neuen Glauben an Jesus erzählt. Erst war ich skeptisch und wollte nichts davon hören. Doch dann habe ich beobachtet, wie glücklich sie war und wie liebevoll sie als Familie miteinander umgingen. Ich habe angefangen Fragen zu stellen, z.B. wer die Natur erschaffen hat. Darauf hat der Buddhismus keine Antwort.

Schließlich habe ich meinen Widerstand aufgegeben und bin Christ geworden. Meine andere Schwester war entsetzt und erteilte mir Hausverbot. Auch mein Vater war sehr traurig und enttäuscht. Doch nach und nach hat meine ganze Familie zu Gott gefunden! Das ist für mich große Gnade.

Tiph: Ich habe mich bekehrt, als ich neun Jahre alt war. Damals sind Missionare in unser Dorf gekommen und haben uns von Jesus erzählt. So ist eine Hauskirche entstanden, in der ich Gott immer besser kennengelernt habe.

Seit über 35 Jahren seid ihr Gemeindegründer in Roi Et. Wie kam es dazu? Wie sieht euer Dienst aus?

Kamphan: Tiph und ich stammen aus dem gleichen Dorf. Meine Bibelschule hat uns nach Roi Et gesandt, weil es dort kaum Christen gab.

Tiph: Zu Beginn haben wir dort nur ein Ehepaar gekannt, sonst niemanden! Das war sehr herausfordernd. Da wir aus einer anderen Provinz stammen, mussten wir erstmal die Kultur der Menschen in Roi Et kennenlernen. Jeden Tag sind wir in den Dörfern von Tür zu Tür gegangen und haben die Leute besucht. Das tun wir bis heute. Kamphan kommt mit den Erwachsenen ins Gespräch und ich kümmere mich um die Kinder. Außerdem beten wir gemeinsam für die Menschen. Oft erleben wir Heilungswunder.

Kamphan: Bei solchen Besuchen hat man uns auch immer wieder abgelehnt. Doch viele waren und sind offen für die Botschaft von Jesus und bekehren sich. Es gab Wochen, in denen täglich eine Person zum Glauben fand.

„Wir holen unsere Landsleute bei dem ab, was sie kennen und knüpfen daran mit dem Evangelium an.“

Pastor Kamphan über seine missionarische Arbeit in Thailand

Kamphan schult Bibelgruppenleiter, das Evangelium verständlich weiterzugeben

Wow! Wie erklärt ihr den Menschen den christlichen Glauben?

Kamphan: Viele Thailänder praktizieren einen religiösen Mix aus Buddhismus, Hinduismus und Geisterglaube, haben aber nie den christlichen Glauben kennengelernt. Wir holen sie bei dem ab, was sie kennen und knüpfen daran mit dem Evangelium an. Z.B. nehmen wir Bezug auf den Begriff Karma. Das ist quasi das „Verrechnungskonto“ ihrer irdischen Taten. Jeder kennt ihn und ausgehend davon erklären wir, wie und warum Jesus sie davon befreien kann und möchte. Wir setzen zum Erklären auch Bilder christlicher Künstler aus Asien ein, mit denen sich Thailänder gut identifizieren können.   

Wie geht es weiter, wenn Menschen beginnen, Jesus nachzufolgen?

Kamphan: Im nächsten Schritt müssen sie lernen, was Jüngerschaft bedeutet. Gemeinsam lesen wir in der Bibel und tauschen uns darüber aus. Wir leiten sie an, neu zu denken, den Glauben an Christus zu leben und ihrer Familie und ihren Nachbarn davon zu erzählen.

Wie hast du Narong kennengelernt, den Leiter der Bibel Liga Thailand?

Kamphan: Ein befreundeter Pastor hat mich zu einer Veranstaltung eingeladen, bei der Dr. Narong die Arbeit der Bibel Liga vorstellte. Er hat uns gutes evangelistisches Material an die Hand gegeben und praktische Tipps, wie wir mit unseren Landsleuten ins Gespräch kommen können. Ich habe gemerkt, dass wir beide ein Herz für verlorene Menschen und für die Ausbildung von neuen Leitern haben. So bat ich ihn, in unserem Kirchenverband Schulungen durchzuführen. Nach kurzer Zeit hat mich Narong selbst als Ausbilder für Bibelgruppenleiter im Nordosten Thailands eingesetzt. 

Was begeistert dich an den Philippus-Kursen?

Kamphan: Die Bibel Liga-Kurse sind uns eine große Hilfe, Menschen, die frisch zum Glauben gekommen sind, in Jüngerschaft anzuleiten. Die einen sind hungrig nach Wahrheit. Die anderen sehen die Bibel eher als Glücksbringer, ein heiliges Buch, das gegen böse Geister wirksam ist. Mit den Philippus-Bibelkursen erreichen wir beide Gruppen.

Erstere wachsen im Glauben und werden durch die Kurse angeleitet, selbst das Evangelium weiterzugeben. Die zweite Gruppe lernt, begleitet durch einen reifen Christen, was die Bibel so einzigartig macht und wie man die Texte verstehen kann. Die Arbeit der Bibel Liga ist so wichtig, weil sie hilft, Gläubige tief in Gottes Wort zu verwurzeln und nah bei Jesus zu halten.

Kamphan betet gerne für Kranke um Heilung

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