„Sogar meinen Schmerz gebraucht Gott zu seiner Ehre“

Als Esther aus Simbabwe gerade einmal sechs Monate alt war, gab ihre Mutter sie in die Obhut ihrer Großmutter und verließ die Familie. Esthers Vater heiratete erneut und gründete eine neue Familie. Obwohl Esthers Großmutter sich liebevoll um sie kümmerte, war Esthers Kindheit von dem Schmerz geprägt, verlassen und nicht gewollt zu sein. „Mein Herz war sehr verbittert“, erinnert sich Esther heute. Sie schaffte ihre mittlere Reife und zog für die Oberstufe zu ihrer Tante, die ihre Schulgebühren übernahm. Doch als sie durch die Prüfungen fiel, musste sie die Schule abbrechen und wurde gezwungen, jung zu heiraten. „Ich hatte großes Glück, denn mein Mann war sehr geduldig mit mir und ermutigte mich immer wieder, Gott zu suchen“, sagt Esther rückblickend.

Esther mit ihrer Bibel, die sie von der Bibel Liga bekommen hat.
Gottes Wort heilt Esthers Wunde aus der Kindheit

Eine Bibelstelle aus Jesaja traf Esther ins Herz. Dort heißt es: „Denn sie alle gehören zu dem Volk, das meinen Namen trägt. Ich habe sie zu meiner Ehre geschaffen, ja, ich habe sie gemacht“ (Jes. 43,7 HFA). „Es hat mich berührt, dass Gott mich gemacht hat und mich liebt und mein Leben seiner Ehre dienen soll.“ Diese Erkenntnis heilte endlich die klaffende Wunde ihrer Kindheit. Sie lud Jesus in ihr Leben ein. Doch kurz darauf verlor Esthers Mann seinen Job und sie wurde wütend auf Gott: „Ich fragte mich, wie er das zulassen konnte, nachdem ich ihm doch mein Leben anvertraut hatte?“ Die Enttäuschung saß tief und einige Zeit weigerte Esther sich, mit in die Gemeinde zu gehen. Sie wurde so traurig und verzweifelt, dass sie sogar darüber nachdachte, ihr Leben zu beenden. Eines Tages kam eine Frau aus der Gemeinde sie besuchen. Esther schüttete ihr Herz aus, die Frau ermutigte sie und sie beteten gemeinsam. Wieder kam ihr der Vers aus Jesaja in den Sinn: Sie war zur Ehre Gottes geschaffen. Wie könnte sie da ihr Leben wegwerfen? „Ich habe erkannt, dass Sorgen ein Zeichen sind, dass man die Dinge selbst in die Hand nehmen will. Ich habe gelernt, auf Gott zu vertrauen, dass er im Hintergrund arbeitet“, sagt Esther heute.

„Ich möchte, dass die Kinder Gott früh kennenlernen – anders als ich“

Von da an ging Esther wieder zur Gemeinde und nahm an einer Bibelstudiengruppe des Philippus-Programms teil. Jeden Mittwoch und Freitag traf sie sich mit anderen Leuten, um gemeinsam in Gottes Wort zu lesen. „Die Bibelgruppe hat mir geholfen, in meinem Glauben zu wachsen – und ich hatte den Eindruck, dass Gott mich ruft, Kindern von Jesus zu erzählen.“ Mittlerweile leitet Esther zusammen mit Pastor Karowa den Kindergottesdienst. Mithilfe des Bibel Liga-Materials machen sie die Mädchen und Jungen spielerisch mit Gottes Wort vertraut. „Ich selbst war als Kind sehr verbittert. Hätte ich damals schon gewusst, dass ich in Jesus einen Freund habe, hätte das vieles für mich erleichtert. Deshalb möchte ich, dass die Kinder Gott so früh wie möglich kennenlernen“, sagt sie. Und so merkt Esther, dass es wahr geworden ist: Ihr ganzes Leben, ja sogar ihren Schmerz, gebraucht Gott nun zu seiner Ehre.

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Ein Hindu auf der Suche nach Frieden

Revchand war sein ganzes Leben lang sehr religiös. Als hingegebener Hindu führte er die traditionellen Puja-Rituale durch und erzählte Menschen aus anderen Dörfern von seinem Glauben. Dennoch fand Revchand selbst keinen inneren Frieden. Trotz seiner Spiritualität befand er sich in Wahrheit auf der Suche nach dem lebendigen Gott, ohne es zu wissen. Bis er ihm begegnete…

Revchand aus Indien.
Nur einer hat die Macht zu heilen

Revchand wuchs in einer armen Familie auf. Es mangelte ihnen an den grundlegenden Dingen wie Nahrung und Bildung. Er selbst konnte die Schule nicht besuchen, denn dafür gab es kein Geld. Auch Jahre später, als Revchand längst geheiratet und eine eigene Familie gegründet hatte, blieb die Armut ein quälender Bestandteil seines Lebens. Auch gesundheitlich hatte die Familie viele Jahre zu kämpfen. Als sich der Gesundheitszustand seines Sohnes irgendwann so stark verschlechterte, dass Revchand und seine Frau um sein Leben fürchteten, suchten sie nach göttlicher Hilfe: Sie praktizierten die traditionellen hinduistischen Rituale und beteten zu den Hindu-Göttern, doch der Zustand seines Sohnes blieb unverändert. Auch der Arzt konnte ihm nicht helfen. Schließlich ließen sie einen hinduistischen Priester kommen, der Mantras vorlas, doch auch das blieb ohne Auswirkungen. Als Revchand und seine Familie ihren Nachbarn von ihrer Verzweiflung erzählten, verwiesen diese sie an einen Pastor, der in der Nähe wohnte. Als letzte Hoffnung gingen sie zu dem Mann und baten ihn um Hilfe für ihren Sohn. Der Pastor erzählte ihnen von Jesus, forderte sie auf, ihm ihr Leben zu unterstellen und ermutigte sie, dass Gott ihren Sohn heilen konnte. Und tatsächlich: Revchand und seine Frau luden Jesus in ihr Leben ein, und sie beteten gemeinsam für ihren Sohn. Innerhalb kürzester Zeit wurde dieser gesund.

Revchand aus Indien mit seiner Frau und seinem Sohn.
Frieden gefunden

Seitdem ist alles anders. „Ich begann, die Bibel zu lesen und dabei berührten mich Jesu Worte sehr, als er sagt: ,Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater außer durch mich.‘ Endlich hatte ich den Gott gefunden, nach dem ich mich gesehnt hatte.“ Seine Suche nach Frieden kam an sein Ziel. Heute dient Revchand seinem Gott als Pastor einer kleinen Gemeinde und führt mithilfe des Bibel Liga-Materials Bibelgruppen durch. Revchand zieht immer noch von Dorf zu Dorf, um Leuten von seinem Glauben zu erzählen – doch jetzt erzählt er von dem lebendigen Gott. Zu Beginn war er mit dem Fahrrad in die anderen Dörfer gefahren; seine Frau hinter ihm auf dem Gepäckträger. Mittlerweile hat er ein kleines Motorrad und erreicht so auch immer mehr Menschen in abgelegenen Gegenden mit dem Evangelium. Revchand hat zahlreiche Heilungen erlebt, darunter Menschen, die von dämonischer Belastung, Alkoholismus und Depressionen befreit wurden. Viele Familien, auch ehemalige Buddhisten, sind dadurch Christen geworden.

Zuversicht trotz Anfeindung und Ausgrenzung

Das Leben von Revchand und seiner Familie ist zwar von einem tiefen inneren Frieden und Freude geprägt, doch bringt ihre Entscheidung auch erhebliche Herausforderungen mit sich. Immer wieder werden sie von ihren Nachbarn angefeindet, die ihnen den Zugang zu Gemeinschaftsressourcen wie Wasser verwehren. Auch dürfen sie nicht mehr an öffentlichen Veranstaltungen wie Hochzeiten und Beerdigungen teilnehmen. Doch Revchand bleibt trotzdem zuversichtlich: „Mein Gebet ist, dass Gott ihnen die Augen öffnet und sie von ihren falschen Wegen umkehren.“

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Vom Waisen zum Kind Gottes

Edward ist Grundschullehrer und lebt in Sirari, im Norden von Tansania. Sonntags leitet er mithilfe des Bibel Liga-Materials den Kindergottesdienst seiner Gemeinde. Ihm ist es ein großes Anliegen, dass die Mädchen und Jungen von klein auf mit Gottes zuverlässiger Liebe vertraut gemacht werden. Denn seine eigene Kindheit war nicht immer von dieser Gewissheit geprägt.

Hoffnung in der Dunkelheit

Edward wuchs als Waisenkind auf und in seinen jungen Jahren kannte er vor allem eins: Hoffnungslosigkeit. „Ich lebte in Dunkelheit, voller Sorgen und Ängste“, erzählt er rückblickend. Eines Tages erzählte ihm ein Freund aus der Schule vom Wort Gottes. „Plötzlich kamen Licht, Freude und Hoffnung in mein Leben. Ich hatte den Eindruck, dass Jesus das bedrückende Gefühl, ein Waisenkind zu sein, aus meinem Leben wegnahm.“ Edward fing an, regelmäßig einen Gottesdienst zu besuchen, studierte Grundschullehramt und bringt sich bis heute begeistert in die Kinderarbeit seiner Gemeinde ein. Insgesamt 136 Mädchen und Jungen besuchen jede Woche die Sonntagsschule. Um die Kinder mit Gott und seinem Wort vertraut zu machen, verwendet Edward die Bibel Liga-Studienhefte für Philippus Junior. „Das Philippus-Programm gibt denen Hoffnung, die sie verloren haben, denen, die von Hass verschlungen werden, die Liebe, und den verdunkelten Herzen das Licht“, sagt Edward. Er hat selbst erlebt, wie er vom Waisen zum Kind Gottes wurde. Deshalb erzählt er Kindern nun von der Liebe des himmlischen Vaters.

Edward vor dem Gemeindegebäude
Wie Josef: verachtet und berufen

Auch einige von Edwards Verwandten sind zum Glauben gekommen und besuchen die Gemeinde. Doch in den ländlichen Gebieten Tansanias praktizieren viele Menschen Ahnenverehrung. „Besonders die Dorfältesten lehnen den christlichen Glauben ab“, erklärt Edward. Doch das hält ihn nicht auf. Die Geschichte von Josef aus der Bibel ermutigt ihn immer wieder. „Obwohl Josef von seinen Verwandten als wertlos betrachtet wurde, sorgte Gott dafür, dass er zum Größten unter ihnen wurde. Egal, ob mir Ablehnung, Hass, Verleugnung oder Eifersucht entgegenschlagen – ich glaube weiter daran, dass Gott meinem Leben eine bedeutende Bestimmung gegeben hat, indem ich ihm diene.“ Und so plant Edward, in den nächsten Jahren nicht nur hunderte, sondern tausende Kinder in seiner Region mit der Liebe Gottes zu erreichen.

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In Gott einen Vater gefunden

Die 21-jährige Ira von den Philippinen war immer ein Papa-Kind. Als Nesthäkchen wuchs sie mit sechs älteren Geschwistern in einer christlichen Familie auf. Als ihr Vater plötzlich verstarb, zerbrach ihre Welt. „Ich war so verzweifelt. Ich betete: ‚Gott, wenn es dich wirklich gibt, dann bring meinen Papa zurück, mach ihn wieder lebendig!‘“ Ira treten Tränen in den Augen, als sie sich daran erinnert. Obwohl es schon Jahre zurückliegt, schmerzt sie der Verlust ihres Vaters bis heute. Denn Gott erhörte das Gebet der kleinen Ira nicht. Daraufhin wollte sie nichts mehr mit ihm zu tun haben.

Heute strahlt Ira von den Philippinen und weiß: Gott ist ihr Vater.
„Ich wollte sterben“

„Ich lebte ein Leben wie die anderen um mich herum, die Jesus nicht kannten“, sagt sie. Mit 16 Jahren hatte sie keinen Lebenswillen mehr. „Ich wollte einfach nur noch sterben.“ Als Leute aus der Gemeinde bei ihr vorbeikamen, um sie zu ermutigen, hatte sie zum ersten Mal ein offenes Ohr und Herz für die Gute Nachricht. „Erst mit 16 Jahren habe ich begriffen, dass mein Vater bei Gott in der Ewigkeit ist. Ihm geht es gut, er will nicht mehr zurück“, sagt Ira. „Obwohl ich ihn schrecklich vermisse, freue ich mich, dass er bei Jesus ist.“ Nun hat sie in Gott einen himmlischen Vater gefunden. „Ich hätte nie gedacht, dass ich durch den Tod meines Vaters Gott nahekomme“, staunt Ira.

„Ich erzähle heute von meinem himmlischen Vater“

Heute erzählt die junge Frau Kindern von ihrem Vater im Himmel. „Die Mädels und Jungs in meiner Nachbarschaft haben einen besonderen Platz in meinem Herzen. Ich wünsche ihnen eine bessere Zukunft!“ Deshalb hat Ira sich von der Bibel Liga zur Englischlehrerin ausbilden lassen. Nun bringt sie den Kindern mithilfe der Bibel Englisch bei. „Für ihre berufliche Zukunft ist es sehr hilfreich, wenn sie Englisch können. Und ich wünsche mir, dass sie durch das Bibellesen ihren Vater im Himmel kennenlernen – so wie ich!“

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Ein Teenager wählt den Weg des Lebens

Lester ist vierzehn Jahre alt und kommt aus Nicaragua. Heute geht er den „Weg des Lebens“; er folgt Jesus nach. Zusammen mit seinen Eltern, seinem Bruder und seiner Großmutter wohnt er im Dorf Buena Vista, südlich der Hauptstadt Managua. Doch die Einheit der Familie war lange Zeit ein großer Schmerzpunkt im Leben des Teenagers.

Lester mit dem Bibel Liga-Studienmaterial „Wähle das Leben“
Der Traum vom Baseball

Als Lester zehn Jahre alt war, verließ sein Vater die Familie für eine andere Frau. Seine Mutter arbeitete hart, um die Familie zu ernähren, während die Großmutter sich um die Kinder kümmerte. „Zu dem Zeitpunkt kannte ich Jesus noch nicht. Ich war innerlich so verletzt und wütend, dass ich immer wieder aufbrausend wurde und anfing zu rauchen“, erzählt Lester rückblickend. Mit neun Jahren hatte er begonnen Baseball zu spielen. Sein Vater hatte ihn sehr unterstützt und Handschuhe, Schläger und Helm gekauft. „Ich war ein Naturtalent und trat einem Baseball-Verein bei. Ich träumte davon, irgendwann Profispieler zu werden.“ Doch als sein Vater die Familie verließ, wirkte sich das negativ auf Lesters schulische und sportliche Leistungen aus. „Ich wurde im Training undiszipliniert und verletzte mich dann noch am Knöchel. Eineinhalb Jahre lang durfte ich nicht mehr spielen, was mich sehr frustrierte.“

Von Bitterkeit befreit

Während dieser Krise begannen Keren und ihr Mann José, die Pastoren einer christlichen Gemeinde, Lester zu einer Bibelstudiengruppe einzuladen. „Ich habe immer wieder abgelehnt. Ich dachte, ich hätte in einer Kirche nichts zu suchen. Ich schämte mich so, dass mein Vater uns verlassen hatte und dachte, die anderen würden sich über mich lustig machen.“ Doch Keren war hartnäckig. Schließlich willigte Lester ein. Gemeinsam mit anderen Jugendlichen lasen sie Bibeltexte und tauschten sich darüber aus. „Der Herr begann, mein Herz von meiner Bitterkeit zu heilen. Die Gruppe gab mir das Gefühl, Teil einer Familie zu sein.“ Schon bald vertraute Lester sein Leben Jesus an. Das wirkte sich auch auf seine Eltern aus: Wenig später fand seine Mutter zu Jesus als ihrem Retter – und sogar sein Vater unterstellte sich der Herrschaft Jesu und kehrte zur Familie zurück.

Lester während des Gebets mit seiner Bibelgruppe.
Wähle den Weg des Lebens

„Eine Lektion aus der Bibelgruppe hat mich besonders berührt“, sagt Lester. „Es war, als ob Gott zu mir sprach, dass es zwei Wege gäbe: den Weg des Lebens und den Weg des Todes – und dass ich mich entscheiden muss. Wenn ich mich für das Leben entscheide, müsste ich lernen, den schmalen Weg zu gehen, der zum Leben führt. Das erinnerte mich an die Disziplin, die es im Sport braucht, um erfolgreich zu sein. Ich beschloss, im Sport diszipliniert zu sein, und gleichzeitig Gott mit dem, was ich tue, zu ehren. Beides bereitet mir große Freude.“ Und so kämpft sich Lester nicht nur im Baseball zurück zu seiner alten Form, sondern trifft die viel größere Entscheidung: er wählt den Weg des Lebens.

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Geheilt & versorgt: Wie eine alte Frau aus Madagaskar Gott erlebt

Marie Julienne lebt in Ankazondandy, einer kleinen Stadt in Zentralmadagaskar. Madagaskar gehört zu den ärmsten Ländern der Welt – eine Realität, die sich auch in Marie Juliennes Leben bemerkbar macht. Die Familie lebt von Ackerbau und Viehzucht. Die 66-Jährige hat neun Kinder und 16 Enkelkinder. Nicht alle von ihnen leben im Dorf; einige sind nach Antananarivo, der Hauptstadt Madagaskars, gezogen – wie so viele andere, die auf der Suche nach einem besseren Leben sind. Die Älteren, wie Marie Julienne und ihr Mann, bleiben zurück.

„Ohne Jesus wäre ich heute nicht am Leben“

Um ihren Lebensunterhalt zu verdienen, geht das Ehepaar fischen, arbeitet auf dem Feld oder versucht, kleine bezahlte Arbeiten zu finden. Als Pastor Jacques, der Leiter einer lokalen Gemeinde, ihr von Jesus erzählte, kam Hoffnung in ihr Leben. „Pastor Jacques hat mir den richtigen Weg gezeigt. Wenn Jesus nicht gewesen wäre, wäre ich heute nicht mehr am Leben!“, ist Marie Julienne überzeugt. Eine Krankheit machte die alte Frau innerhalb weniger Tage blind und taub – doch sie klammerte sich an ihren neuen Glauben. „Egal, wo ich war, auf dem Feld oder beim Gehen, ich betete für meine Heilung“, sagt Marie Julienne. Und tatsächlich: Gott machte sie gesund. „In der Bibel steht, dass die Tauben hören, die Stummen sprechen und die Lahmen gehen können – und in meinem Leben ist das wahr geworden!“, freut sie sich.

Gott verdoppelt den Segen

Das Leben von Marie Julienne und ihrer Familie ist immer noch von vielen Entbehrungen gekennzeichnet und oft wissen sie nicht, was sie essen sollen. Doch immer wieder erleben sie, wie Gott sie versorgt. „Gott sagt in seinem Wort, dass wir teilen und ihn darin prüfen sollen, ob er uns versorgt“, sagt Marie Julienne. „Und das machen wir. Wir testen Gottes Versorgung und er tut es jeden Tag aufs Neue. Und wenn wir es teilen – dann verdoppelt er den Segen.“ Durch Gott ist sie geheilt und versorgt.

Marie Julienne aus Madagaskar
Viele praktizieren okkulte Bräuche

Doch nur wenige Menschen in Madagaskar kennen den lebendigen Gott. Viele von Ihnen praktizieren okkulte Bräuche. „Ich mache da nicht mit, weil ich fest im Glauben stehe. Ich möchte mit so etwas wie Hexerei nichts zu tun haben“, sagt Marie Julienne. Leider ist das bei ihren Kindern anders. Bisher kennt keines von ihnen Gott. Eine Tochter zeigte nach dem Besuch eines traditionellen Heilers sogar Anzeichen dämonischer Belastung. Doch die zähe Frau gibt die Hoffnung nicht auf – schließlich hat Gott auch in ihrem Leben gewirkt. „Mein Mann und ich waren tabakabhängig und er hat viel Alkohol getrunken“, erinnert sie sich. Doch Gott hat sie befreit. Ihr Mann nimmt an einer Bibelstudiengruppe in Pastor Jacques‘ Gemeinde teil. Er freut sich schon sehr, bald seine erste eigene Bibel zu besitzen und auch zu Hause darin lesen zu können.

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Paul: Seelsorger und Sicherheitsbeauftragter in Kenias Nationalparks

Pauls Job klingt aufregend und abenteuerlich: Als Sicherheitsbeauftragter des „Kenya Wildlife Service“ schützt er Ranger, die in den Nationalparks und Reservaten Kenias arbeiten. Sie setzen sich dafür ein, dass die reiche Tierwelt Kenias, zu der Elefanten, Nashörner, Büffel, Zebras, Gazellen, Giraffen, Löwen, Leoparden und Geparde gehören, erhalten bleibt. Doch hinter dem Nervenkitzel verbirgt sich auch viel Leid. „Die Ranger verbringen mindestens zehn Monate im Jahr fern von zu Hause“, erklärt Paul. „Viele werden dadurch krank vor Heimweh, depressiv oder müssen zusehen, wie ihre Ehe kaputtgeht.“ Paul ist nicht nur für die Sicherheit der Wildhüter verantwortlich, er steht ihnen auch als Seelsorger zur Seite.

Konversion zum Islam und Rückkehr zu Jesus

Die Glaubensreise des 31-Jährigen nahm einige Wendungen. Er stammt aus einer christlichen Familie, konvertierte aber als College-Student aufgrund des Drucks von Gleichaltrigen zum Islam. Da er jedoch weder Arabisch sprechen noch lesen konnte, fiel es ihm schwer, zu beten und den Koran zu lesen. „Das empfand ich als sehr einschränkend, und ich las öfter in der Bibel“, erinnert sich Paul. „Durch die unermüdlichen Gebete meiner Mutter kehrte ich schließlich zum Christentum zurück.“

Paul spürte, dass Gott ihn berufen hatte, Pastor zu werden und besuchte eine Bibelschule. Er nahm auch an der Ausbildung der Bibel Liga für Leiter von Kleingruppen in seiner Gemeinde teil. Jetzt kümmert er sich um die Ranger, ihre Familien und die umliegenden Gemeinden. „Ich mache sie mit Gottes Wort vertraut. Der biblische Philippus, der Gottes Wort dem äthiopischen Kämmerer erklärte, ist mein Vorbild. Ich ermutige die Gläubigen auf ihrem Weg mit Christus.“

Paul in seiner Uniform als Sicherheitsbeauftragter des „Kenya Wildlife Service“.
Paul in seiner Uniform als Sicherheitsbeauftragter des „Kenya Wildlife Service“.
Als Seelsorger unter den Rangern Kenias

Zu seinen Mitarbeitern im Ranger-Camp gehören Mitglieder der Samburu- und Turkana-Gemeinschaften. Viele von ihnen verehren Berggötter und bringen ihnen Opfer dar. Die Bibel ist für die meisten Menschen dieser Kulturen etwas Fremdes. „Wenn ich ihnen das Evangelium erzähle, sind einige offen dafür. Der Heilige Geist hilft ihnen, es zu verstehen“, erzählt Paul. „Während der Bibelgruppen habe ich beobachtet, wie Gott sich ihnen durch sein Wort offenbart hat und einige von ihnen sich dafür entschieden haben, Jesus nachzufolgen.“ Die Gute Nachricht tröstet auch diejenigen Ranger, die mit Depressionen zu kämpfen haben. „Wenn sie die unermessliche Liebe Gottes verstehen lernen, schöpfen sie wieder Hoffnung und Zuversicht“, fügt Paulus hinzu. „Sie lernen, sich gegenseitig zu ermutigen und in schmerzhaften Situationen füreinander zu beten.“

So setzt sich Paul nicht nur für die Sicherheit der Wildhüter in Kenia ein, sondern auch für ihre seelische Gesundheit. Wir freuen uns, wenn Sie unsere Arbeit mit einer Spende unterstützen. Vielen Dank!

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Trotz Behinderung hoffnungsvoll

Mary Jane – oder MJ wie sie von allen genannt wird – ist 22 Jahre alt und lebt in Wao, einem kleinen Bergdorf auf Mindanao (Philippinen). Ihr Leben ist aufgrund einer Behinderung alles andere als gewöhnlich: Die junge Frau wurde ohne Arme geboren. Mit ihrem linken Fuß meistert sie ihren Alltag – vom Umblättern in der Bibel über das Surfen auf dem Handy bis hin zum Essen. Doch ihre Behinderung ist nicht das Einzige, was ihre Jugend herausfordernd gemacht hat. Ihre Mutter verließ sie, um mit einem anderen Mann zu leben. Gloria, eine Pastorin, adoptiert MJ. Gemeinsam mit anderen Mitarbeitern der Gemeinde leben sie auf dem Gelände der Kirche. Gloria ist die geistliche Mutter MJs: Von ihr hörte sie von Jesus bis heute hilft sie ihr durch regelmäßiges gemeinsames Bibelstudium, geistig zu wachsen. Am Anfang war MJ aufgrund ihrer Behinderung sehr schüchtern und unsicher. Doch nach und nach wächst ihr Selbstvertrauen. Sie hat Lorijane, eine Bibelgruppenleiterin und enge Freundin von Gloria kennengelernt, der ein Unterschenkel fehlt. Trotz ihrer Behinderung lebt diese ein glückliches, Gott hingegebenes Leben. Das inspiriert MJ.

Mary Jane von den Philippinen wurde ohne Arme geboren.
Mit Gott groß träumen

MJ liebt es, jeden Morgen und Abend in der Bibel zu lesen und sie klammert sich an Gottes Verheißung in Sprüche 3,6: „Denke an ihn (Gott), was immer du tust, dann wird er dir den richtigen Weg zeigen.“ (Neues Leben Bibel) Mittlerweile ist die junge Frau davon überzeugt, dass Gott einen Plan für sie hat und ihr Leben führen wird. Sie hat zwar keine Arme – und ist doch trotz ihrer Behinderung hoffnungsvoll. Gerade macht sie ihren Highschool-Abschluss und schmiedet eifrig Pläne für danach. Eine Idee ist, Betriebswirtschaft zu studieren, denn bereits jetzt arbeitet sie als Finanzverwalterin in der Gemeinde mit. Das macht ihr großen Spaß. Doch ein großer Traum von ihr es, Pilotin zu werden. Wie auch immer ihre berufliche Zukunft aussieht – MJ setzt ihre Hoffnung und ihr Vertrauen in Gott, ganz so wie es in Jeremia 17,7 heißt: „Gesegnet der Mensch, der auf den HERRN vertraut / und dessen Hoffnung der HERR ist.“ (EÜ)

Bibelgruppen auf den Philippinen unterstützen

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Zweite Chance auf Bildung

Wie Pushpa aus Bangladesch mit 39 Jahren eine zweite Chance auf Bildung bekam – und dadurch Jesus kennenlernte.

Pushpa kommt aus Bangladesch und lebt mit ihrem Mann und ihren drei Kindern in der Provinz Gopalganj. Die 39-Jährige ist Hausfrau und Mutter und hat viele Jahre unter Armut gelitten – auch aufgrund von fehlender Bildung.  „Meine Familie hatte immer wenig Geld und Bildung für mich als Mädchen war ihnen gleichgültig. Deshalb konnte ich nie die Schule besuchen“, erzählt sie. Doch als sie Shima kennenlernte, der sie zu einem bibelbasierten Alphabetisierungskurs der Bibel Liga einlud, bekam sie eine zweite Chance auf Bildung. Trotz ihrer anfänglichen Vorbehalte, in ihrem Alter an einem Kurs teilzunehmen, ermutigte ihr Mann sie, sich auf das Lernen einzulassen. „Ich besuchte die Gruppe und lernte viele andere Frauen kennen, die in einer ähnlichen Situation waren“, erinnert sich Pushpa. Innerhalb weniger Wochen machte sie bemerkenswerte Fortschritte. Nachdem sie früher nicht in der Lage gewesen war, ihren Namen zu schreiben oder zu lesen, freut sie sich, nun endlich selbst lesen und schreiben zu können. „Das Lernen macht mir viel Freude“, sagt sie.

Pushpa aus Bangladesh hat mit 39 Jahren lesen und schreiben gelernt.
Neugierig auf Jesus geworden

Durch die biblischen Geschichten, anhand derer die Teilnehmerinnen und Teilnehmer lesen und schreiben lernen, hörte Pushpa auch von der Guten Nachricht. „Ich erfuhr mehr über Jesus Christus und mir wurde klar, dass kein Opfer nötig ist, um ihn zu besänftigen. Er selbst hat sich für unsere Sünden geopfert“, sagt sie. Diese Berührungspunkte mit der Bibel weckte ihre Neugierde und den Wunsch, mehr über Jesus zu erfahren. Der Wendepunkt auf ihrer Suche war der Vers aus Johannes 3,16, der sie zutiefst berührte. „Die Bibel lehrt, dass Gott seinen einzigen Sohn, Jesus Christus, gegeben hat, damit wir das ewige Leben haben können. Und das gilt auch für mich, wenn ich Jesus annehme“, erklärt sie.

Doch Pushpas neuer Glaube stößt nicht überall auf Begeisterung. In ihrem überwiegend hinduistischen Dorf ist es eine heikle Angelegenheit, einen neuen Glauben anzunehmen. „Es ist herausfordernd, in meiner Familie und in unserem Dorf über meine Liebe zu Jesus Christus zu sprechen“, gibt sie zu. Doch sie gibt die Hoffnung nicht auf. Ihr Wunsch ist es, dass auch ihre Familie und ihre Nachbarschaft Jesus in ihr Leben einladen. Darum betet sie immer wieder um Mut, ihren Glauben öffentlich zu bezeugen.

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Von der befreienden Kraft der Vergebung

Wenn Isidora den Raum betritt, dann bleibt das nicht unbemerkt. Ihr lautes Lachen und ihre lebhafte Art, Geschichten zu erzählen, verbreiten eine ansteckende Fröhlichkeit. „Ich bin so dankbar, was Gott alles in meinem Leben getan hat“, sagt sie und sofort füllen sich ihre Augen mit Tränen. Das quirlige Energiebündel sitzt auf einmal still und ehrfürchtig da, während ihr die Tränen über die Wange laufen. Denn ihre Vergangenheit ist alles andere als einfach gewesen – doch Gott hat ihren Schmerz in Freude verwandelt.

Diebstahl und Gewalt in der eigenen Familie

Zusammen mit ihrem Mann Wilfredo und ihren zwei Töchtern lebte Isidora in Salamanca, einem Stadtteil im Zentrum von Lima. Immer wieder erhielt sie Anrufe von ihrer Mutter, die an ihrem Sohn, Isidoras Bruder, verzweifelte. Isidora versuchte zu helfen, wo sie konnte, und bot schließlich an, dass er zu ihr und ihrer Familie ziehen könne. Ihr Bruder zog ein, doch sein Lebenswandel verschlimmerte sich. Er bestahl die eigene Familie und wurde immer wieder gewalttätig. In Isidora staute sich ein tiefer Groll an. „Ich habe ihn dafür gehasst, was er unserer Familie antat. Ich hätte ihn am liebsten umgebracht.“ Der Bruder zog aus, doch Isidoras Groll blieb.

„Bist du denn größer als Gott?“

Gefangen in Hass und Rachegefühlen verbrachte Isidora viele bittere Jahre, bis schließlich eine Freundin, die Christin war, sie ermutigte, ihrem Bruder zu vergeben. „Bist du denn größer als Gott, der uns doch auch vergibt?“, fragte die Freundin auf Isidoras vehemente Ablehnung hin. Das wirkte. Nach Wochen des inneren Kampfes gab Isidora schließlich nach. Sie fuhr zu ihrem Bruder und sprach Vergebung aus – und das, obwohl dieser nach wie vor keine Reue zeigte. „In dem Moment fühlte ich mich wie ein Vogel in einem Käfig, dem man endlich die Tür aufgemacht hat“, sagt sie rückblickend. Sie entschuldigte nicht das Verhalten ihres Bruders – doch zu vergeben war für Isidora der Start in ein Leben in Freiheit.

Jahre später folgte sie Gottes Ruf, mit ihrer Familie nach Valle el Mirador, eine der ärmsten Gegenden des Landes, zu ziehen und dort Gemeinde zu bauen. Dort gibt es mittlerweile sieben Philippus-Gruppen. Eine davon leitet Isidora selbst. Mit ihrem ganzen Leben dient sie nun Gott. 

Zusammen mit ihrem Mann hat Isidora diese Gemeinde gegründet.
Isidora mit ihrer Bibelstudiengruppe

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