Vom Dieb zum Gemeindegründer

Mahadev ist 38 und lebt in einem kleinen Dorf in den Bergen von Nepal. Schon früh war er in Kriminalität verstrickt. Als Jugendlicher beteiligte er sich regelmäßig an Raubüberfällen und betrank sich. Als die Polizei ihn festnahm, schaffte er es, durch Schmiergeld wieder freizukommen. Aus Verzweiflung über den Lebenswandel ihres Sohnes, verheirateten seine Eltern ihn, als er 18 Jahre alt war mit der noch jüngeren Sultani. Doch Mahadevs ausschweifendes Leben wurde durch seine Ehe nicht besser – hinzu kam lediglich die Sorge um ihre Kinderlosigkeit. Als das junge Ehepaar auch nach vier Jahren noch keine Kinder bekam, ließen sie sich im Krankenhaus untersuchen und suchten einen Wahrsager auf. Doch nichts half. Ein traditioneller Heiler sagte dem jungen Paar, dass ihr Haus von einem Dämon besetzt sei, doch auch nachdem sie ein neues Haus gebaut hatten, blieb ihr Kinderwunsch unerfüllt. „Wir waren sehr deprimiert und wussten nicht, was wir tun sollten“, sagt Mahadev rückblickend.

Nichts ist unmöglich

Der Wendepunkt kam, als eines Tages Mahadevs Schwager Narendra zu Besuch kam und ihm vom Evangelium erzählte. Er ermutigte Mahadev und Sultani dazu, ihrem Leben eine neue Richtung zu geben und frei von Sünde zu werden. Er erzählte, dass für Gott nichts unmöglich sei und er Wunder tun könne. „Seine Worte haben mich bewegt und ich fing an, an Jesus zu glauben“, sagt Mahadev. „Nach und nach haben sich meine Gewohnheiten geändert“, erinnert sich Mahadev. „Ich habe aufgehört, Leute auszurauben. Stattdessen fing ich an zu beten und in der Bibel zu lesen, und versuchte, danach zu handeln.“ Und sein Schwager behielt recht: Für Gott war nichts unmöglich. Ein Jahr später gebar Sultani einen Sohn, zwei Jahre später eine Tochter. Gott hatte ihre Gebete erhört.

Die 180 Grad-Wende

Auch wenn auf einmal Licht in die Dunkelheit ihres Lebens gekommen war, nahmen die äußeren Probleme für Mahadev und Sultani zunächst zu. Familienmitglieder und Dorfbewohner, die traditionelle Hindus waren, fingen an, Mahadev dafür zu hassen, dass er zu einer für sie fremden Religion konvertiert war. „Ich bekam sogar Morddrohungen, wenn ich im Dorf predigte“, sagt er. Doch davon ließ er sich nicht aufhalten. „Ich hielt an meinem Glauben fest und hörte nicht auf, den Menschen davon zu erzählen. Viele kamen dadurch zum Glauben.“ Inspiriert von Paulus, der einst die Gemeinde verfolgte, und später als Apostel das Evangelium verkündete, nahm Mahadev am Gemeindegründertraining der Bibel Liga teil. Er ging weiter von Haus zu Haus, um den Menschen von Jesus zu erzählen. „Manche öffneten ihre Türen und ihre Herzen. Andere nicht. Aber mit denen, die glaubten, taten wir uns zusammen.“ Mittlerweile besuchen 30 Leute die kleine Gemeinde, die Mahadev gegründet hat. Einmal pro Woche treffen sie sich zum gemeinsamen Bibellesen mithilfe des Studienmaterials der Bibel Liga. „Ich spüre, dass es mein Ruf ist, Menschen zu Gott zu führen. So wie Paulus es getan hat“, sagt er. Denn auch Mahadev hat erlebt, wie Gott ihn, einen früheren Dieb, zum Missionar berief und das Unmögliche möglich gemacht hat. Das kann er nicht für sich behalten.

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Andacht zur Jahreslosung 2025: Prüft alles und behaltet das Gute

Die Jahreslosung 2025 aus 1. Thessalonicher 5,21 fordert uns heraus: „Prüft aber alles und behaltet das Gute!“ (NeÜ bibel.heute). Alles prüfen? Das klingt anstrengend – vor allem, wenn man sich bewusst macht, wie viele Meinungen, Nachrichten und Informationen auf uns täglich einprasseln. Doch was meinte Paulus, der Verfasser dieser Aufforderung, mit „alles“? Wie prüfe ich? Und wie kann ich das Gute Teil meines Lebens werden lassen?

Bibelvers Jahreslosung 2025 – 1. Thessalonicher 5,21 „Prüft alles und behaltet das Gute“
Der Kontext: Ermutigung für ein heiliges Leben

Die Jahreslosung ist Teil eines Briefes des Apostels Paulus an die Gemeinde in Thessaloniki. Sie steht in einem Abschnitt voller praktischer Ermahnungen, die zeigen, wie Christen ihren Glauben im Alltag leben können. „Freut euch allezeit! Betet immerzu! Sagt Gott in allem Dank!“ (1. Thessalonicher 5,16-18). Paulus ermutigt die junge Gemeinde, den Glauben in der Kraft des Heiligen Geistes zu leben, aber zugleich auch wachsam zu bleiben: „Den Geist dämpft nicht! Prophezeiungen verachtet nicht!“ (1. Thessalonicher 5,19-20). In diesem Kontext steht die Jahreslosung. Die Thessalonicher sollten Offenbarungen und Lehren nicht blind annehmen, sondern im Licht des Evangeliums prüfen, ob sie Gottes Wahrheit entsprechen.

Dieser Zusammenhang macht deutlich, dass es Paulus um eine reflektierte, mündige Glaubenspraxis geht. Er warnt vor einer gedankenlosen Übernahme von Lehren, die die Gemeinde in die Irre führen könnten. Gleichzeitig fordert er, offen für das Wirken des Heiligen Geistes zu bleiben – ein Balanceakt, den auch wir in unserem Glaubensleben immer wieder meistern müssen.

Praktisch prüfen: 5 Möglichkeiten

Was hilft uns dabei, Lehren, geistliche Entwicklungen und Strömungen zu prüfen?

1. Das Evangelium als Maßstab

Fragen Sie sich: Stimmt die Lehre mit dem Evangelium von Jesus Christus überein? Z.B. mit der Lehre über Jesu Göttlichkeit, seinen Tod und die Auferstehung und die Errettung allein aus Gnade? Lehren, die Jesus als Retter und Herrn nicht anerkennen, sind nicht von Gott (vgl. Galater 1,8 und 1. Johannes 4,2-3)

2. Prüfen durch die Schrift

Die Bibel ist die Grundlage unseres Glaubens. Wie die Juden in Beröa (Apg 17,11) sollten wir alles Gehörte mit der Schrift vergleichen. Die Bibel ist der Maßstab für Wahrheit (vgl. 2. Timotheus 3,16).

3. Was sind die Früchte?

Jesus selbst lehrt uns, dass wir falsche Lehrer an ihren „Früchten“ erkennen können (Matthäus 7,15-20). Eine gute Lehre wird immer gute Früchte wie Liebe, Freude und Frieden (Galater 5,22-23) hervorbringen, während falsche Lehren Spaltung, Stolz oder Selbstsucht fördern. Das ist ein Warnsignal.

4. Die Gabe der Geisterunterscheidung

Gott gibt manchen Gläubigen die Gabe der Geisterunterscheidung, um zwischen Wahrheit und Täuschung zu unterscheiden (1. Korinther 12,10). Auch Johannes fordert uns, ähnlich wie Paulus, dazu auf, Lehren und Lehrer zu prüfen: „Ihr Lieben, glaubt nicht jedem, der behauptet, er sei mit Gottes Geist erfüllt, sondern prüft, ob er wirklich von Gott kommt. Denn überall sind falsche Propheten unterwegs.“ (1.Johannes 4,1) Und er schreibt direkt, woran man Gottes Geist erkennt: „Den Geist Gottes erkennt ihr daran, dass er deutlich macht: Jesus Christus kam als wirklicher Mensch in unsere Welt.“ (1.Johannes 4,2)

Der Heilige Geist gibt inneren Frieden, wenn etwas von Gott kommt, und er ermahnt uns, wenn etwas falsch ist (Johannes 16,13 und Philipper 4,7).

5. Prüfen im Austausch

Oft hilft es, mit anderen Christen über eine Sache zu sprechen. Gemeinsam können wir im Licht des Wortes erkennen, was Gott gefällt und gemeinsam Klarheit gewinnen (Hebräer 10,24-25).

Das Gute bewusst bewahren

Die zweite Aufforderung in der Jahreslosung – „Behaltet das Gute!“ – ruft uns dazu auf, aktiv das festzuhalten, was Gott uns zeigt – sei es beim Bibellesen, durch andere Christen, in Büchern, Podcasts oder auf Social Media. Es können Bibelverse sein, Sätze in Predigten, die uns ins Herz gesprochen haben, Gedanken, Träume oder Momente, in denen wir Gottes Nähe spüren. Doch das Gute zu behalten ist kein Selbstläufer. Was können Sie tun, um das Gute zu bewahren und damit Jesus, dem Guten in Person, ein Stückchen ähnlicher zu werden?

1. Ein Glaubenstagebuch führen

Schreiben Sie Ihre Gedanken, Bibelverse, Predigtinhalte oder Erlebnisse auf, die Ihnen wichtig geworden sind. Dazu eignet sich das Tagebuch 365. 365 Seiten bieten Platz zum Festhalten Ihrer Gedanken, Gebete und Gefühle. Wenn Sie möchten, werden Sie kreativ, zeichnen Sie oder kleben Erinnerungen ein von all dem Guten, das Sie nicht vergessen möchten.

3. Danken Sie für Gutes im Gebet

Beziehen Sie das Gute, das Sie erkannt haben, in Ihr Gebet ein. Danken Sie Gott für Lehren, für gute Menschen und für Gutes, das Sie erfahren haben. Bitten Sie Gott um Hilfe, wo Sie sich wünschen, von der Erkenntnis ins Umsetzen zu gelangen.

4. Mit anderen teilen

Sprechen Sie mit anderen Christen oder in Ihrer Familie über Ihre Erkenntnisse – was hat Sie bei der letzten Predigt angesprochen? Was begeistert Sie an einer bestimmten Art, Beziehung mit Jesus zu leben? Über welchen Vers sind Sie vor kurzem gestolpert, der Sie nicht loslässt? Was Sie weitergeben, bleibt oft besser im Gedächtnis.

5. Gute Gewohnheiten entwickeln

Verwandeln Sie gute Lehren in konkrete Handlungen. Ein Beispiel: Wenn Sie erkennen, dass Dankbarkeit ein wichtiger Wert ist, starten Sie jeden Tag mit drei Dingen, für die Sie dankbar sind. So wird das Gute Teil Ihres Alltags.

6. Rückblick und Reflexion

Nehmen Sie sich regelmäßig Zeit, um über Ihr Leben und Gottes Wirken nachzudenken. Machen Sie eine monatliche Reflexion: Welche guten Erkenntnisse und guten Erlebnisse möchten Sie festhalten? Schreiben Sie sie auf (Punkt 1), danken Sie Gott dafür (Punkt 3) und überlegen Sie sich, wie Sie die Dinge in ihr tägliches Leben einfließen lassen können (Punkt 5).

Leben mit der Jahreslosung 2025

„Prüft aber alles und behaltet das Gute!“: Das ist keine einmalige Handlung, sondern eine tägliche Übung. Prüfen Sie theologische Meinungen mit der Bibel in der Hand und dem Heiligen Geist im Herzen. Und wenn Sie das Gute erkennen, dann halten Sie es fest und lassen Sie es Teil Ihres Tuns werden. Gott gibt Ihnen dafür die Weisheit und die Kraft. Wir dürfen darauf vertrauen, dass er uns in diesem Prozess leitet und uns hilft.

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Danke für 22.268 € für Thailand

Unser Spendenprojekt für die Arbeit der Bibel Liga in Thailand ist voll. Insgesamt kamen 22.268 € (Stand 18.11.24) zusammen. Wir danken allen, die sich daran beteiligt haben. Mit der Summe können unsere thailändischen Kollegen Menschen zu Bibelgruppenleiterinnen und -leitern ausbilden, Bibelkurse und Bibeln finanzieren und evangelistische Einsätze machen. Der Bedarf an Bibeln ist groß. In Thailand ist nur eine Person von 100 Christ; die Mehrheitsreligion ist der Buddhismus. Doch unsere Partnergemeinden nehmen einen geistlichen Hunger wahr. Frauen und Männer sind auf der Suche nach einem Fundament, das trägt – und finden es in Jesus. Sie nehmen an Bibelgesprächsgruppen teil und lassen sich taufen.

Zwei thaländische Frauen mit Brille lesen gemeinsam in einem Bibelkursheft
Zwei Frauen lesen gemeinsam in dem Philippus-Kursbuch
Viele Täuflinge in weißen Gewändern stehen in einem Gewässer und freuen sich über die Taufe
Zahlreiche Thailänder kommen zum Glauben an Jesus und lassen sich taufen
Ermutigung nach der Überschwemmung

Vor allem nach der Überschwemmung im Oktober des Bibel Liga-Büros in Chiang Mai sind die finanziellen Mittel wichtig. Die Flut hat große Schäden im Lager und im Büro hinterlassen; viele Bibeln und Schulungsmaterial sind zerstört. Die Gelder helfen nun beim Wiederaufbau und sind ein Zeichen der Ermutigung für Narong, unseren Landesleiter, und sein Team. Vielen Dank für Ihre Hilfe!

Aufräumarbeiten im Bibel Liga Büro nach der Flut
Aufräumarbeiten im Bibel Liga-Büro

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Peru: Teenager begegnen Gott in ihrer Bibelgruppe

Sie sind zwischen 13 und 18 Jahre alt, kommen aus unterschiedlichen sozialen Hintergründen und hatten einen mehr oder weniger steinigen Weg mit Gott. Doch was die Teenager miteinander verbindet: Sie haben an einer Bibelgruppe für junge Erwachsene in ihrer Gemeinde in Lima teilgenommen – und haben dadurch einen persönlichen und tieferen Zugang zu Gott und seinem Wort gefunden. Als Gruppe haben sie sich taufen lassen, um auszudrücken, was ihren Herzen in den Wochen des gemeinsamen Bibelstudiums wichtig geworden ist: Sie sind geliebte Kinder Gottes und wollen ein an Gott hingegebenes Leben führen.

André aus Lima auf der Straße vor seiner Gemeinde.
André Mario, 13:

„Ich habe mich sehr leer gefühlt und hatte keinen Plan für mein Leben. Ich hatte oft mit Panikattacken zu kämpfen, einmal auch in der Schule. Ich wollte Gott näherkommen. Deshalb habe ich bei der Bibelgruppe mitgemacht. Mein Verhalten hat sich seitdem sehr verändert. Früher habe ich viele Schimpfwörter benutzt, aber jetzt habe ich eine ganz andere Art zu reden. Seit einem Jahr habe ich auch keine Panikattacken mehr. Alles, was mir an Schlechtem passiert, habe ich in Gottes Hand gelegt. Mit Gott kann ich alle Versuchungen angehen.“

Yeimmy, 17:

„Ich bin während der Pandemie zur Gemeinde gekommen. Mein Herz war damals sehr kalt und ich habe mich Freundschaften gegenüber verschlossen. Meine Mutter hat mich gedrängt, in die Gemeinde zu gehen. Am Ende war die Bibelgruppe eine sehr schöne Erfahrung und ich wurde gut aufgenommen. Es hat mir gefallen, dass es kein Pflichtprogramm wie in der Schule war, sondern dass jeder darin begleitet wurde, wo er mit Gott stand. Ich habe am Anfang gedacht, ich mache den Kurs und fertig. Aber ich habe den Wert von Gottes Wort in meinem Leben zu schätzen gelernt. Ich studiere es auch weiterhin. Heute habe ich Freunde, die Jesus auch kennen. Ich bin zwar jetzt mit der Schule fertig, aber ich versuche, den Kontakt zu meinen Mitschülern zu halten und ihnen von Jesus zu erzählen.“

Yeimmy aus Lima vor ihrer Gemeinde
Danino aus Lima auf der Straße vor seiner Gemeinde.
Danino Samuel, 13:

„Ich bin mit meiner Familie in eine andere Gemeinde gegangen, aber als die Pandemie anfing, gingen wir nicht mehr hin. Eine innere Leere hat sich in meinem Herzen ausgebreitet und ich hatte mit Spielsucht zu kämpfen. Nach der Pandemie habe ich mir eine eigene Gemeinde gesucht. Meine Persönlichkeit hat sich sehr verändert. Früher war ich sehr grob und habe geflucht. Ich habe nichts ernstgenommen. Gott hat die Leere aus meinem Herzen weggenommen. Heute habe ich einen Freund, dem ich alles anvertraue.“

Rossymar Alejandra, 15:

„Als ich klein war, war ich in einer anderen Gemeinde, aber ich bin mit meinen Eltern vor zwei Jahren von Venezuela nach Peru gekommen. Einmal bin ich allein spazieren gegangen, es war ein Donnerstag, und kam an meiner jetzigen Gemeinde vorbei. Jean-Paul, der Pastor, hat mich gesehen und eingeladen, an der Bibelgruppe teilzunehmen. Meine Ausdrucksweise hat sich in letzter Zeit sehr verändert und ich bin nun nicht mehr so schnell wütend oder genervt. In der Schule erzähle ich nun meinen Mitschülern von Jesus. Am Anfang, als wir nach Peru kamen, fiel es mir schwer, hier anzukommen, aber die Kirche ist für mich mittlerweile wie eine Familie.“

Rossymar in Lima auf der Straße vor ihrer Gemeinde.
Daniel aus Lima in dem Viertel seiner Gemeinde.
Daniel Nicolas, 18:

„Ich bin in einer christlichen Familie aufgewachsen. Schon mit 12 Jahre habe ich in meiner früheren Kirche andere Bibelgruppen geleitet, aber ich hatte noch kein tiefes Verständnis von Gott und habe das alles nicht sehr ernstgenommen. Mittlerweile möchte ich mehr von Gott wissen und Antworten auf meine Fragen und Zweifel finden. Mit Gottes Wort lerne ich genau das. Mein Denken hat sich komplett verändert. Ich bin viel verantwortungsbewusster und suche selbst nach Antworten im Wort Gottes. Es ist jetzt das zweite Jahr, dass ich die Bibelgruppe leite.“

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Vielen Dank! – 1000 Hörbibeln für Analphabeten und Sehbehinderte

Gemeinsam haben wir es geschafft: Mit Ihrer Hilfe können wir über 1080 Analphabeten und Sehbehinderte mit einer Hörbibel beschenken. Danke, dass Sie Menschen den Zugang zu Gottes Wort ermöglicht haben.

Rejoice: Wie die Hörbibel Leben verändert

Die 45-jährige Rejoice aus Simbabwe ist eine von vielen Analphabeten, die wir bereits im letzten Jahr mit einer Hörbibel beschenken konnten. Ihre Geschichte zeigt: Jede Spende macht im Leben der Empfänger einen großen Unterschied. Rejoice war das fünfte von insgesamt neun Kindern in ihrer Familie. Als Kleinbauern konnten sich ihre Eltern nicht leisten, dass jedes ihrer Kinder die Schule besuchte. Rejoice ging in die erste und zweite Klasse, aber musste dann die Schule abbrechen. Die Geschwister, die nach ihr kamen, hatten gar keine Möglichkeit, am Unterricht teilzunehmen. Rejoice bekam in ihrer Kindheit die Grundlagen des christlichen Glaubens mit, doch ihre Familie besuchte keine Gemeinde. Für sie hatte das Thema lange Zeit keine Relevanz.

Rejoice aus Simbabwe hält stolz ihre Hörbibel in der Hand.
„Die Hörbibel hat meine Scham weggenommen“

Als Rejoice heiratete, schlug ihr Ehemann vor, sonntags in die Gemeinde zu gehen. „Ich hatte keine Wahl, aber ich ging bereitwillig mit.“ Die Predigten berührten sie sehr. Schon nach wenigen Gottesdiensten lud sie Jesus in ihr Leben ein und ließ sich taufen. Doch ihre Scham, Analphabetin zu sein, begleitete sie auch im Gemeindeleben. „Es hat mich sehr entmutigt, wenn der Pastor uns aufforderte, unsere Bibeln zu öffnen. Ich fühlte mich unvollständig, weil ich nicht lesen konnte.“

Als schließlich das Philippus-Programm in ihrer Gemeinde eingeführt wurde, war Rejoice eine der ersten, die daran teilnahm – und bekam im Anschluss ihre eigene Hörbibel überreicht. „Ich bin seitdem im Glauben sehr gewachsen, denn ich trage die Hörbibel immer mit mir herum und höre die Texte, während ich die Aufgaben im Haus erledige“, erzählt Rejoice fröhlich. Auch als Familie machen sie regelmäßig eine gemeinsame Andacht, hören einen Bibeltext und tauschen sich darüber aus. Das stärkt nicht nur den Familienzusammenhalt, sondern hat die Wunde in Rejoice‘ Herzen geheilt. „Die Hörbibel hat meine Scham darüber weggenommen, dass ich nicht lesen und schreiben konnte. Ich fühle mich nicht mehr wie eine Außenseiterin.“

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Hoffnung für Kinder im Drogenviertel

Malt man sich die dunkelsten Orte dieser Welt aus, so ist Soacha in Kolumbien  sicherlich einer davon – nicht zwingend im Hinblick auf die Armut der Menschen, sondern ihre Verlorenheit. Kinder, die sich vor Verzweiflung das Leben nehmen. Eltern, die drogenabhängig sind. Jungen und Mädchen, die von Familienangehörigen missbraucht werden und sich selbst in Drogen flüchten. Sie ist allgegenwärtig in Soacha: die Hoffnungslosigkeit.

Yutlimar leitet eine Kinderbibelgruppe im Drogenviertel Soacha, Kolumbien.
Yutlimar und ihr Mann Genaro haben sich von Gott nach Soacha rufen lassen, um Hoffnung zu bringen.
Gerufen, um Licht in die Dunkelheit zu bringen

Yutlimar und ihr Mann Genaro aus Venezuela sind vor einigen Jahren nach Soacha, dem berüchtigten Stadtteil am süd-westlichen Zipfel von Kolumbiens Hauptstadt Bogotá, gezogen. „Als Gott uns berief, wollte ich zuerst nicht an diesen Ort gehen, weil er für Drogen und Suizide bekannt ist. Als wir hergezogen sind, war hier um die Ecke ein neunjähriger Junge, der sich selbst erhängt hat. Wir wissen nicht warum, aber in diesem Viertel gibt es so viele Menschen, die sich selbst das Leben nehmen“, erzählt Yutlimar betroffen. Ihre Mission ist es, Licht in diese Dunkelheit zu bringen – ein Vorhaben, das in diesem Umfeld fast unmöglich scheint.

Zwei Jungs aus der Kinderbibelgruppe in Soacha halten das Studienmaterial hoch.
„Am offensten sind die Kinder“

Das Ehepaar lädt Kinder, Jugendliche und Erwachsene zu Bibelgruppen ein und versucht, ihnen mithilfe des Bibel Liga-Materials die Bedeutung von Gott und seinem Wort näherzubringen. Insgesamt 764 Haushalte befinden sich in diesem Viertel. „Wir klopfen an die Türen und laden die Menschen ein. Viele sagen, dass sie kommen wollen, aber tauchen dann nicht auf“, sagt Yutlimar traurig. Am offensten sind die Kinder. Auch wenn viele die Einladung noch nicht angenommen haben, so sind es doch einige Mädchen und Jungen, die jede Woche an einer Kinderbibelgruppe teilnehmen. Viele von ihnen haben Missbrauch erlebt oder kommen aus zerrütteten Familien. Einige haben sogar schon selbst mit Drogen experimentiert. „Wir weinen mit den Kindern und beten mit ihnen“, sagt Yutlimar. „Und in ihre Herzen säen wir das Wort Gottes.“

Nicht allein

In dieser schwierigen Situation, in der es immer wieder auch Rückschläge gibt, ist es Yutlimar und Genaro eine große Stütze zu wissen, dass sie nicht allein sind. „Das Training der Bibel Liga hat uns sehr geholfen. Und auch die Gemeinden vor Ort unterstützen uns.  Die Pastoren begleiten uns und helfen uns, falls wir etwas brauchen“, sagt Genaro. Auch das Material der Bibel Liga ist ihnen eine Hilfe, um Zugang zu den Kindern zu finden und sie langsam an das Evangelium und die Bibel heranzuführen. „Ich finde das Kursmaterial für Kinder toll, weil es in sehr einfacher Sprache geschrieben ist, aber die Botschaft klar und christuszentriert ist. Durch die Geschichte lernen die Kinder, wer Gott ist und wer sie selbst sind. Schon die Überschriften der Geschichte wecken große Neugierde“, sagt Yutlimar. Auch wenn für viele Familien noch ein langer Weg zur Heilung nötig ist, so merkt das Ehepaar doch, dass ihre Mühe nicht vergeblich ist. Denn sie pflanzen in die Herzen der Kinder etwas, was viele von ihnen nie gekannt haben: Liebe, Annahme und Hoffnung.

Gruppenfoto der Kinderbibelgruppe in Soacha.

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Vom Medizinmann zum Jesus-Nachfolger

Die Geschichte von Clément aus Maharavoandriana, einem kleinen Dorf im Osten von Madagaskar, könnte kaum eindrucksvoller sein. Seine Familie war seit vielen Generationen in Zauberei und okkulte Praktiken verstrickt. Er selbst praktizierte 13 Jahre als Medizinmann in seinem Dorf. Doch als Jesus in Cléments Leben tritt, wird alles anders. Denn er hat die Macht des Bösen ein für alle Mal gebrochen.

Clement aus Madagskar im Portrait
„Die Menschen hatten Angst vor mir“

„Schon als Kind war ich besessen“, erinnert sich der heute 52-jährige Clément. „Es war wie ein Fluch. Immer wenn einer meiner Vorfahren starb, gab er den Dämon an die nächste Generation weiter.“ Cléments Leben drehte sich viele Jahre um kaum etwas anderes als seine Besessenheit. „Ich musste mich an die Regeln dieses bösen Geistes halten und ihm Opfer bringen wie Hühnchen, Alkohol und Süßigkeiten“, erinnert er sich. Mit 20 Jahren wurde er der Medizinmann seines Dorfes und die Leute kamen mit Problemen oder Krankheiten zu ihm. „Wann immer die Leute zu mir kamen, rief ich den Geist an und dieser zeigte mir, was ich tun sollte. Ich war wie der spirituelle Leiter dieser Menschen – aber nicht im guten Sinne. Die Macht, die ich besaß, ließ die Menschen Angst vor mir haben.“

Clément aus Madagaskar in einem Gottesdienst.
Wunsch nach Veränderung

Angst prägte jedoch nicht nur die Art, wie Menschen Clément begegneten, sondern durchdrang auch sein eigenes Leben. „Ich fürchtete mich davor, dass der böse Geist, dem ich diente, mich bestrafen würde, wenn ich etwas falsch gemacht hatte“, sagt Clément. Einmal konnte er zwei Wochen hintereinander nicht schlafen. Er hatte das Gefühl, dass der Dämon sein Leben zerstörte und ein starker Wunsch nach Veränderung überkam ihn. Er beschloss, zu Gott zu beten. „Eigentlich wusste ich gar nichts über den christlichen Glauben. Ich habe Christen zu der Zeit sogar verfolgt; also muss es der Heilige Geist gewesen sein, der mich zum Beten geführt hat.“ Clément betete und fastete und spürte, dass Gott ihn rief. „Er wusste plötzlich: Er brauchte Jesus. Deshalb lud er ihn in sein Leben ein und schloss sich einer christlichen Gemeinde an.

Eine neue Kreatur

Clément spürte die Veränderung unmittelbar. „Das Wort Gottes sagt, wenn du in Christus bist, wirst du eine neue Kreatur“ (siehe 2. Kor. 5,17), erklärt er. „Gott hat mich von allen Ketten befreit, die der Geist mir auferlegen wollte.“ Am Anfang akzeptierten die Dorfbewohner Cléments Bekehrung nicht. Sie waren besorgt, ihren Heiler und geistlichen Berater zu verlieren. „Die Leute waren wütend und lehnten mich ab“, erinnert sich Clément. Doch seine neue Lebensführung beeindruckte sie. „Früher führte ich ein schrecklich sündiges Leben. Die Leute wussten das. Als sie meine Veränderung sahen, änderten sie ihre Meinung.“ Bald darauf begann Clément, denselben Menschen das Evangelium zu predigen, die ihn früher als Medizinmann konsultiert hatten.

Clement bring eine Kiste mit Bibeln zum Gottesdienst.
Neue Familientradition: „Wir dienen Gott“

Als die Bibel Liga das Philippus-Programm in Maharavoandriana einführte, gehörte Clément zu den ersten, die sich als Bibelgruppenleiter ausbilden ließen. „Durch die Schulung habe ich so viel gelernt“, sagt er. „Sie hat mir geholfen, die gute Botschaft zuversichtlicher weiterzugeben und mich motiviert, Gott zu dienen.“ Die Kraft des Heiligen Geistes brach die Macht des Bösen in Cléments Familie. Anstatt dem Bösen in seiner Familie weiter Raum zu geben, erzog er seine Kinder in der Nachfolge Christi. Jetzt dienen Cléments Frau und seine Kinder mit ihm zusammen dem lebendigen Gott.

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Überschwemmungen in Thailand: Das Bibel Liga-Büro unter Wasser

Sie haben es wahrscheinlich in den Nachrichten gehört: Die Stadt Chiang Mai wurde zum zweiten Mal innerhalb von sechs Wochen von Überschwemmungen heimgesucht. Besonders schlimm wurde es am vergangenen Wochenende. Der Pegel des Flusses Ping stieg auf mehr als fünf Meter an und flutete weite Teile der Stadt. Leider hat es auch unser Bibel Liga-Büro vor Ort schlimm getroffen.

Landesleiter Narong vor dem Bibel Liga-Büro vor der Flut.
Narong vor dem Bibel Liga-Büro vor der Überschwemmung.
Der Eingang zum Bibel Liga-Büro. Die Straße ist überflutet.
Die Straße vor dem Bibel Liga-Büro ist nun komplett überflutet.
Kein Trinkwasser und keine Lebensmittel

Unser thailändischer Landesleiter Narong bittet um (Gebets-) Unterstützung. „Der Strom ist ausgefallen und meine Frau und ich saßen zwei Tage und eine Nacht im Dunkeln und haben versucht, das Material zu retten.“ Die anderen Mitarbeiter waren zuvor bereits evakuiert worden. Doch in Chiang Mai herrscht gerade der Notstand und in der ganzen Stadt gibt es kein Trinkwasser und keine Nahrungsmittel mehr. „Christliche Familien haben uns mit Lebensmittelspenden versorgt“, sagt Narong. Freunde haben ihn und seine Frau eingeladen, übergangsweise bei ihnen 20 km außerhalb der Stadt unterzukommen, bis sich die Situation entspannt.

Ein Boot wird auf der überfluteten Straße vor dem Bibel Liga-Büro geschoben.
Menschen werden mit Booten evakuiert.
Die Kisten mit den Bibeln stehen aufgeweicht im Lager.
Kisten mit Bibeln und Studienmaterial stehen im Wasser.
Ein Drittel des Lagerbestandes zerstört

„Wir sind sehr dankbar, dass niemand aus dem Team verletzt ist, aber das Büroequipment hat stark gelitten. Neben Möbeln, einem Drucker und Computern sind es vor allem Bibeln und Studienmaterial, die zerstört worden sind“, sagt er. Nach ersten Einschätzungen ist ein Drittel des Lagerbestandes unbrauchbar geworden. Das entspricht etwa einem Wert von 40.000 EUR.  Erst vor einem Jahr haben wir Narong und einige Gemeinden vor Ort besucht und darüber in unserem Thailand-Magazin berichtet. Die Nachfrage nach Bibelgruppen im Land ist groß und die Bibeln und die Studienhefte, die zerstört worden sind, werden an vielen Orten benötigt.

Wir wollen praktisch helfen

Als deutsche Bibel Liga wollen wir mithelfen, dass das Material ersetzt und das Philippus-Programm weiter durchgeführt werden kann – und noch mehr Menschen zu Bibelgruppen eingeladen werden können. Denn der geistliche Hunger im Land ist groß; in solchen Krisenzeiten nochmal mehr.  

Helfen Sie mit? Wir würden uns freuen, unseren thailändischen Geschwistern in dieser Notlage praktisch unter die Arme greifen zu können.

Jetzt mithelfen

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Bibeln für Peru – Aktion BibelStern

Wie viele Bibeln haben Sie zu Hause? Viele Menschen in Afrika, Asien und Lateinamerika wünschen sich sehnlichst eine eigene Bibel, aber können sie sich nicht leisten – etwas, das wir uns im deutschsprachigen Raum kaum vorstellen können. Doch der Preis einer Bibel entspricht umgerechnet in vielen Ländern dem Lohn mehrerer Tage. Für Familien, die ohnehin schon am Existenzminimum leben, bleibt Gottes Wort daher unerreichbar.

Mit der Aktion BibelStern und Ihrer Hilfe möchten wir das ändern.

BibelStern-Land 2024: Peru

Die Aktion BibelStern ist eine Spendenaktion für Gemeinden und Kleingruppen. Jedes Jahr sammeln christliche Gemeinschaften in Deutschland, Österreich und der Schweiz gemeinsam Geld für Bibeln und Bibelkurse. Im April waren wir mit einem Team vor Ort in Peru und haben Partnergemeinden besucht – sowohl in den Slums rund um die Hauptstadt als auch in den abgelegensten Dörfern in den Anden. Mit eigenen Augen haben wir gesehen: Die materielle Not der Menschen ist groß – und ebenso ihr Hunger nach Gott und seinem Wort. Dennoch hat uns auch immer wieder überrascht, wie Menschen trotz größter Armut Freude und ein Leben in innerlicher Fülle in Jesus finden. Das wollen wir noch viel mehr Menschen ermöglichen! Sind Sie dabei?

Mitmachen ist ganz leicht

Ob in Ihrer Gemeinde, mit Ihrem Hauskreis, Seniorenkreis oder einer Vereinsgruppe – machen Sie mit bei der Aktion BibelStern! Wir stellen Ihnen den obigen Videoclip über Peru zur Verfügung, den Sie z.B. im Gottesdienst zeigen können. Im Anschluss kann am Aktionstisch gespendet werden: Mit 7 € beschenken die Spenderinnen und Spender eine Person in Peru mit einem Bibelkurs und einer eigenen Bibel. Als Dankeschön erhalten sie einen roten Hänge-Stern. Den Spendenfortschritt kann man an einem Tannenbaum-Poster verfolgen: Für jede Bibel-Spende wird ein Stern auf den Tannenbaum geklebt.

Der Spendenfortschritt wird am Tannenbaum mit Klebesternen angezeigt.
Jeder Spender bekommt einen Hängestern
Melden Sie sich jetzt an!

Wir stehen Ihnen während der Aktion von Anfang an mit Rat und Tat zur Seite. Nach der Anmeldung erhalten Sie eine kostenlose Mitmach-Box. Diese enthält alles Material, damit Sie BibelStern ohne großen Aufwand durchführen können.

Sie haben Fragen zur Aktion BibelStern? Kommen Sie auf uns zu! Wir freuen uns, wenn Sie mit Ihrer Gemeinde oder Kleingruppe bei BibelStern 2024 dabei sind!

Tel.: +49(0)7181 / 93 78 832
bibelstern(at)bibelliga.org

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Mit Jesus im Herzen und der Hörbibel im Ohr: Eine ehemalige Prostituierte erzählt

Docas war 35 Jahre alt, als ihr Mann an Nierenversagen starb. Nun war sie mit ihren vier Kindern allein. „Ich wusste nicht, wie ich die Familie ernähren und die Schulgebühren bezahlen sollte und habe den einfachen Weg gewählt – doch einen mit vielen Konsequenzen im Nachgang“, erzählt die 65-Jährige heute. 10 Jahre lang arbeitete sie als Prostituierte und verkaufte ihren Körper, um ihre Familie zu versorgen. „Mit der Zeit fing ich an, meine Entscheidung zu bereuen, aber ich wusste nicht, wie ich da rauskommen sollte. Schließlich musste ich immer noch für Einkommen sorgen.“ Der Wendepunkt kam – doch anders als erwartet.

Docas bekommt ihre Hörbibel überreicht. Neben ihr stehen drei Kinder.
„Als hätte sich ein Gewicht von meinen Schultern gehoben“

Docas bat ihre Familie um Hilfe, doch aufgrund ihrer Arbeit erlebte sie viel Ablehnung. Nur eine Tante ihres verstorbenen Mannes lud sie schließlich ein, mit in eine Gemeinde zu kommen. Doch das war nicht die Art von Hilfe, die sie sich erhofft hatte. „Wo warst du, Gott, als mein Mann gestorben ist, und warum hast du das zugelassen?“, fragte sich Docas immer wieder. Trotz ihrer Fragen und ihres Schmerzes ging sie mit in den Gottesdienst. Dort berührte sie ein Bibelvers auf einmal so sehr, dass sie schließlich ihr Herz öffnete und Jesus in ihr Leben einlud. „Ich war so müde vom Leben. Doch als ich Jesus annahm, hat sich plötzlich wie ein Gewicht von meinen Schultern gehoben“, sagt sie. Docas begann, jeden Mittwoch eine Bibelstudiengruppe zu besuchen und merkte schnell, dass sie nicht so weiterleben konnte wie bisher. „Gott wirkt auf wundersame Weise“, sagt Docas heute strahlend. Einige Frauen aus der Gemeinde taten sich zusammen, um ihr den Start einer Hühner- und Ziegenzucht zu finanzieren. „Das Geschäft läuft heute so gut, dass ich problemlos für mich, meine Tochter und meine Enkelkinder sorgen kann.“

Hörbibel: Gottes Wort trotz schwindender Sehkraft

Docas Entscheidung, Jesus nachzufolgen, hat nicht nur ihr eigenes Leben verändert. Auch ihre Kinder, die sehr unter der sozialen Ausgrenzung aufgrund der Arbeit ihrer Mutter gelitten hatten, blühten auf und die ganze Familie begann, den Gottesdienst und die Bibelgruppe zu besuchen.  Docas‘ Wunsch ist es, dass ihr ganzes Umfeld erfährt, wie Gott an ihr gewirkt hat. „Ich möchte meinen Bekannten von damals und den Frauen, die in einer ähnlichen Situation sind, wie ich einst war, Hoffnung geben. Ich wünsche mir, dass auch sie Christus kennenlernen.“ Sie plant, eine eigene Bibelgruppe ins Leben zu rufen. Da in ihrem fortgeschrittenen Alter ihre Augen immer mehr an Sehkraft verlieren, hat Docas vor Kurzem eine Hörbibel bekommen. „Früher hat mir das Studienmaterial sehr geholfen. Aber jetzt, wo mein Augenlicht immer schlechter wird, freue ich mich riesig, Gottes Wort nicht entbehren zu müssen. Ich bin so dankbar, dass die Bibel Liga das möglich gemacht hat.“ Mit Jesus im Herzen und der Hörbibel im Ohr: Wenn Docas als ehemalige Prostituierte erzählt, wie Gott und sein Wort ihr Leben verändert haben, dann hat das Kraft. Auch in ihrem Umfeld.

Hörbibel-Projekte unterstützen

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