Madagaskar: von geistlicher Trockenheit zu echter Nachfolge

Lucienne und ihr Mann Tanjona leiten eine Gemeinde in Ankadinondry, im Herzen von Madagaskar. Sie folgten Gottes Ruf und zogen in diese ländliche Gegend. Doch was sie erwartete, waren staubige rote Straßen, ausgedörrtes Land und noch trockenere Herzen. „Wir wollten nur zurück in die Stadt“, sagt die Pastorenfrau. Doch nach und nach gebrauchte Gott das junge Ehepaar, um aus einem leeren Kirchengebäude eine lebendige Gemeinde mit Jüngern Jesu zu machen. Viele Madagassen kamen so von geistlicher Trockenheit zu echter Nachfolge.

Lucienne mit ihrem Mann und ihrem Sohn vor ihrem Haus_ Als Gemeindegründer führen sie Menschen zur Nachfolge.
Geistliches Erwachen

Lucienne und Tanjona lernten sich in Antananarivo bei der Arbeit kennen und heirateten kurze Zeit später. Das war vor elf Jahren, Lucienne war knapp 20 Jahre alt. Der Glaube war zunächst ein schwieriges Thema in ihrer Ehe, denn Tanjona folgte Jesus nach und hatte es schon damals auf dem Herzen gehabt, anderen vom Evangelium zu erzählen. Lucienne besuchte zwar auch eine traditionelle christliche Gemeinde; eine persönliche Beziehung zu Jesus hatte sie allerdings nicht. „Es war eine tote Gemeinde und ich war ein eingeschlafener Christ“, sagt sie rückblickend. Doch Tanjonas Leidenschaft für Gott und sein Wunsch Pastor zu werden, rüttelten seine Frau wach. „Ich erkannte, wie sehr ich Gott und sein Wort brauche“, sagt sie. Sie begann, ihren Mann in die Gemeinde zu begleiten und ließ sich taufen. Kurze Zeit später wurde Tanjona zum Pastor ordiniert.

Lucienne mit ihrer Familie vor ihrem kleinen Haus. Als Pastorenehepaar führen sie Menschen in die Nachfolge.
Gottes Ruf

Als der Leiter ihrer Denomination das Ehepaar bat, eine Gemeinde in Ankadinondry zu leiten, willigten sie ein. 2020 zogen sie also mit Sack und Pack in die ländliche Region, um eine bereits bestehende Gemeinde wiederzubeleben. Keine leichte Aufgabe, denn zu dem Zeitpunkt fand keine einzige Gemeindeaktivität statt und sie mussten von Null starten. „Das erste Jahr war sehr hart. Hinzukamen unsere finanziellen Sorgen“, sagt Lucienne. Anfangs pendelte Tanjona in die Hauptstadt, um Geld zu verdienen, doch nach ein paar Monaten begann er, Handyreparaturen anzubieten. Lucienne arbeitete währenddessen in einem Friseursalon. „Wir können heute gut davon leben. Wir haben immer wieder erlebt, dass wir komplett von Gott abhängig sind und er uns versorgt.“ Das gilt auch für ihr Gemeindeprojekt.

Bibelgruppen machen den Unterschied

Lucienne und Tanjona kannten das Philippus-Programm schon von Antananarivo, aber als sie in das Dorf zogen, erfuhren sie, dass die Bibel Liga auch dort einen Dienst beginnen wollte. Für sie war das Gottes Wirken. „Am Anfang stieß die Bibelgruppe auf kein Interesse, aber wir haben immer wieder dafür gebetet, dass Menschen sich dazu einladen lassen“, erzählt Lucienne. Und tatsächlich: Einige Dorfbewohner nahmen daran Teil, und auch nachdem sie den Kurs abgeschlossen und eine eigene Bibel bekommen hatten, hörten sie nicht auf, in die Gemeinde zu kommen. „Das Philippus-Projekt hat so viel Frucht hervorgebracht. Die Ernte ist erstaunlich“, freut sich Lucienne. Mittlerweile ist ihre Gemeinde auf 40 Personen angewachsen.

Jugendliche aus Madagaskar tragen Körbe auf dem Kopf und laufen eine der typischen Lehmstraßen entlang.
Viele Madagassen legen täglich weite Strecken zu Fuß zurück. Auch zur Gemeinde.
Ströme lebendigen Wassers

Außerdem haben sie in einem abgelegenen Dorf weitere Bibelgruppen ins Leben gerufen und gehen auch dort erste Schritte in Richtung Gemeindegründung. „Alle zwei Wochen feiern wir den Gottesdienst dort und an den anderen Sonntagen kommen die Menschen zu uns“, erklärt Lucienne. „Dabei müssen sie zwei Stunden laufen und mit dem Kanu einen kleinen Fluss überqueren.“ Doch die Strapazen nehmen sie bereitwillig auf sich. Auch Familien mit kleinen Kindern kommen zu den Treffen. Was Lucienne und Tanjona am meisten freut, ist, zu sehen, wie Menschen, die das Christentum gar nicht oder nur als Tradition kannten, nun zu einer lebendigen Gottesbeziehung finden und in der Nachfolge Jesu wachsen. So wie es auch Lucienne selbst erlebt hat. Denn auch in ausgedörrten Herzen schenkt Gott neues Leben und lässt Ströme des lebendigen Wassers fließen.

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Reiseblog: Zu Besuch im Gefängnis

Ein ehemaliger Krimineller erzählt Gefangenen von Jesus

Reynold betritt das Gefängnis mit seinem Rucksack voller Bibeln und seiner Gitarre.

„Salam“, ertönt es schon von Weitem, als wir über den Parkplatz der Polizeistation auf das unscheinbare längliche Gebäude zulaufen. Einige junge Männer in kurzen Hosen und T-Shirts stehen bereits am Eingang; sie sind barfuß, die eine Hand umfasst die Gitterstäbe, mit der anderen winken sie uns überschwänglich zu. „Salam“, rufen wir zurück und folgen Reynold durch das schmale Tor. Wir begleiten den Polizisten und Familienvater in ein kleines Gefängnis in Manokwari, wo derzeit etwa 50 Männer einsitzen. Reynold ist heute nicht im Dienst, denn es ist Sonntag. Jede Woche nach dem Gottesdienstbesuch fährt er mit seinem Motorroller zu seiner Wache, um den Gefangenen von Jesus zu erzählen – seine Gitarre eingeklemmt zwischen seinen Füßen und in seinem Rucksack neue Bibeln. Ebenso wie die Männer hinter Gittern hat auch er eine dunkle Vergangenheit. Drei Monate hat er selbst im Gefängnis gesessen. Als er Jesus sein Leben anvertraute, machte er nicht nur eine 180-Gradwende, sondern verspürte auch den Wunsch, die Botschaft von Vergebung und Veränderung mit den Menschen zu teilen – vor allem mit solchen hinter Gittern.

Reynold ermutigt die Gefangenen, Jesus in ihr Leben einzuladen.

Gottesdienst in einer Zelle

Wir laufen den schmalen Gang zwischen einer schwarzer Eisenwand und Gitterstäben entlang und treten durch ein zweites Tor. Hier befindet sich ein kleiner Vorraum – kaum zwei Personen passen nebeneinander – und eine 20 Quadratmeter große Zelle kommt dahinter zum Vorschein. Etwa 30 Insassen erwarten Reynold bereits sehnsüchtig. In Windeseile haben sie drei Reihen gebildet und setzen sich auf den Boden. Einige weitere stehen in dem Gang dahinter und drücken sich an die Gitterstäbe, um ebenfalls mitzubekommen, was passiert. Ein grünes hölzernes Rednerpult wird aufgestellt, mit dem sich Reynold im Eingang der Zelle platziert. Innerhalb von zwei Minuten sind alle bereit und schauen gespannt zu dem großen, stämmigen Mann, dessen Erscheinung mindestens so viel Eindruck macht, wie das freundliche Lächeln auf seinem Gesicht. Eine Stunde Zeit haben sie für den Gottesdienst – offenbar wollen sie keine Minute davon verschwenden.

Tattoos & Tränen

Wir sind noch dabei, unsere Kameras auszupacken, als Reynhold bereits anfängt, leidenschaftlich zu den Gefangenen zu sprechen. In seiner Hand hält er das Studienheft der Bibel Liga und geht einen Bibeltext durch. „Jesus ist der Einzige, der euch frei machen kann. Er kann euch neu machen.“ Seine volle Stimme hallt durch den Raum, während 30 Augenpaare abwechselnd auf ihn und auf den Boden gerichtet sind. Es liegt Autorität in seinen Worten – schließlich ist sein eigenes Leben ein eindrückliches Zeugnis dafür, dass für Gott niemand zu verloren ist. Ein junger Mann in grünem T-Shirt, dessen Arme Tattoos zieren, scheint tief bewegt zu sein. Seine Augen füllen sich mit Tränen. Andere schauen betreten zu Boden. Manche nicken. „Diese Männer empfinden große Scham und fühlen sich als Ausgestoßene der Gesellschaft“, hat uns Irma, Reynolds Frau im Vorhinein erzählt. Als wir in die betretenen Gesichter blicken, spüren wir, dass sie Recht hat. „Wer möchte Jesus in sein Leben einladen?“, fragt Reynold in die Runde. Ein paar Hände gehen zaghaft nach oben. „Ihr müsst es wirklich von Herzen glauben und ernstmeinen. Es geht nicht darum, seine Hand zu heben, sondern Jesus im Inneren Raum zu geben und sich von den bösen Wegen abzuwenden“, erklärt er weiter. Seine Worte sind klar und zeitgleich liebevoll.

Die Insassen sind tief bewegt

„Gott hat mich durch das Gefängnis verändert“

Nach dem Abschlussgebet nimmt einer der wenigen älteren Gefangenen die Gitarre, die Reynold mitgebracht hat, und fängt an zu spielen. Inbrünstig stimmen die anderen in seinen Gesang mit ein. Die vielen kräftigen Stimmen hallen laut durch den kleinen Raum. Auch wenn wir den Text nicht verstehen, klatschen wir im Takt mit und saugen diese besondere Atmosphäre in uns auf. Dann öffnet Reynold seinen Rucksack und holt die Bibeln heraus. „Dieses Gefängnis ist eine Durchlaufstation. Die meisten bleiben nur einige Wochen oder Monate hier und warten auf ihre Verhandlung. Dann werden sie auf andere Gefängnisse verteilt“, erklärt er. „Fast jede Woche sind neue Häftlinge dabei.“ Diejenigen, die bisher keine eigene Bibel haben, bekommen das schwarze Büchlein mit der goldenen Schrift Alkitab überreicht. „Seit ich im Gefängnis sitze, habe ich angefangen, förmlich in die Bibel einzutauchen“, erzählt uns einer der Gefangenen im Nachgang. „Ich war früher sehr gewalttätig, aber Gott hat mich durch die Zeit im Gefängnis verändert“, sagt ein anderer. In vielen entdecken wir einen ähnlichen Kontrast wie bei Reynold: Das äußere Erscheinungsbild wirkt zunächst recht furchteinflößend, doch in den Augen und den Gesichtszügen liegt etwas Weiches und Gebrochenes. Zum Abschied holt einer der Gefangenen eine Deutschlandflagge und die Männer fangen an zu jubeln. „Wir lieben deutschen Fußball.“ Was für ein Themenwechsel. Wir lachen und freuen uns über diese unerwartete Leichtigkeit. Unter vielem Winken und Lächeln verabschieden wir uns schließlich.

Ein Gefängnisinsasse erzählt sein Zeugnis
Gefangene in West-Papua halten eine Deutschlandflagge hoch.

Ein herzlicher Abschied: Wir sagen „Danke“

Noch immer tief bewegt von den Eindrücken gehen wir zu den Autos zurück. Wir werfen einander erleichterte, aber auch ein wenig traurige Blicke zu. Denn es ist nicht nur Zeit, uns von den Gefangenen zu verabschieden, sondern nun sind auch die letzten Filmaufnahmen im Kasten. Früh am nächsten Morgen wird unser Rückflug gehen und nun heißt es, Abschied von den Familien in Manokwari zu nehmen, in dessen Leben wir so tiefe Einblicke bekommen haben. Beim gemeinsamen Abendessen bedanken wir uns für diese schöne und intensive Zeit. „Terima Kasih“. „Vielen Dank“, tönt es von allen Seiten. Nicht nur das Erlebnis mit den Gefangenen heute hat uns gezeigt, dass die Arbeit unserer Partner wichtig ist. Denn Gott und sein Wort verändern zahlreiche Menschenleben – nicht nur hier in Papua, sondern in ganz Indonesien. Wir sind dankbar, dass wir einen kleinen Ausschnitt davon mit eigenen Augen sehen durften, und diese Geschichten bei der BibelStern-Aktion, im Bibelbeweger-Magazin und auf unserem Blog teilen können.

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Reiseblog: Im Dschungel von West-Papua

Holpernd schlängelt sich der Bus, der für die schmale Asphaltstraße gefühlt viel zu groß ist, durch den Dschungel von West-Papua. Etwa zwei Stunden fahren wir die einzige Straße entlang, die Manokwari Richtung Norden mit verschiedenen Dörfern verbindet, in denen bis heute vor allem die einheimische papuanische Bevölkerung lebt. Vor unserem Fenster ziehen kleine Häuser aus Stein und Beton vorbei, die inmitten des dichten Urwaldes fast unwirklich wirken. Wäscheleinen sind von Baum zu Baum gespannt, Mütter sitzen mit ihren Kindern vor ihren Häusern, andere laufen mit Machete in der Hand durch das Dickicht und immer wieder kommen uns Rollerfahrer entgegen – die meisten barfuß und ohne Helm.

Eine Frau aus einem einheimischen Stamm in Papua
Interviews und Filmaufnahmen für die Aktion BibelStern

Vor drei Tagen sind Salome, Maya, Samuel und Daniel als Team aus Deutschland zusammen mit Bible League-Mitarbeiter Romi von den Philippinen in Manokwari gelandet. Begleitet werden wir von Landesleiter Assaf und Oscar vom indonesischen Bibel Liga-Team. Zehn Tage lang sind Begegnungen, Interviews und Filmaufnahmen mit Leitern und Teilnehmern des Philippus-Programms geplant, denn dieses Jahr steht Indonesien im Fokus der Aktion BibelStern. Unser Ausgangspunkt Manokwari, eine Kleinstadt mit etwa 107.000 Einwohnern, ist zwar eine der wenigen großen Städte in West-Papua, doch sie hat mit den vielen kleinen Häusern, Kiosks und unzähligen Palmen eher Dorfcharakter. Überall schlängeln sich unzählige Roller durch den chaotischen Verkehr. Überhaupt scheinen motorisierte Zweiräder das Hauptfortbewegungsmittel in West-Papua zu sein. Auf ein Auto kommen schätzungsweise fünf Roller. Hier im Dschungel sind es noch mehr.

Kinderbibelgruppen im Busch

Verschwitzt und klebrig, weil die Luftfeuchtigkeit bei fast neunzig Prozent liegt und die Klimaanlage im Bus nur mäßig funktioniert, freuen wir uns, als wir schließlich nach über zwei Stunden über Stock und Stein auf ein weitläufiges Gelände einer Gemeinde abbiegen und uns eine erfrischende Brise empfängt. Der begeisterte Gesang von Kindern dringt zu uns herüber. Etwa zwanzig Mädchen und Jungen sitzen auf einer Plastikfolie unter einem Baum, der ihnen Schatten spendet. Eine junge Frau hält das Begleitheft für Kinderbibelgruppen in der Hand und erzählt ihnen eine Geschichte.

Eine Kinderbibelgruppe unter einem Baum in West-Papua

„Das ist eine der Frauen, die ich zur Kindergruppenleiterin ausgebildet habe“, erklärt uns Frida, eine Philippus-Trainerin aus Manokwari. Sie begleitet uns heute. Vor einigen Jahren hat sie angefangen, mit dem Roller in die abgelegenen Dörfer zu fahren und dort das Philippus-Programm ins Leben zu rufen. Mittlerweile leiten Einheimische die Gruppen.

Auch andere junge Frauen und Männer sind vorbeigekommen, um bei unserem Besuch dabei zu sein. Manche von ihnen hat Frida ausgebildet. Sie starten demnächst ihre eigenen Gruppen. Nach dem Abschlussgebet und einer Bibelübergabe, bei der die Kinder eine bebilderte Kinderbibel erhalten, ist es Zeit für uns weiterzuziehen. Klebriges Händeschütteln und strahlende Gesichter begleiten uns zurück zum Bus. Noch zwei weitere Gruppen stehen auf dem Programm.

Samuel bei den Dreharbeiten bei einer Kinderbibelgruppe
Samuel versucht die leuchtenden Augen der Kinder einzufangen
Frida und Pastor Tandi begrüßen eine Kinderbibelgruppe.
Bibel Liga-Leiter Pastor Assaf stellt unser Reise-Team vor
Herzlicher Empfang mit traditionellem Tanz

Als wir bei unserer letzten Station für heute ankommen, erwartet uns ein ganz besonderer Empfang. Schon von Weitem haben die Kinder den Bus kommen sehen und sich auf der schmalen Straße aufgestellt, um uns zu begrüßen. In Zweierreihen und mit traditionellen Ketten und Gewändern kommen sie uns entgegengetanzt. Der Busfahrer muss kurzerhand mitten auf der Straße anhalten und lässt uns aussteigen. Jeweils zwei Kinder haken sich bei jedem aus unserem Team ein und tanzen und hüpfen mit uns gemeinsam in Richtung Kirchengebäude. Etwas unbeholfen – man merkt, dass die Einheimischen den Rhythmus mehr im Blut haben als wir – aber mit einem großen Lachen im Gesicht kommen wir in der Gemeinde an, wo uns auch die Erwachsenen begrüßen. Ein paar Frauen haben eine große Tafel für das gemeinsame Mittagessen vorbereitet. Es gibt Reis, Wurzelgemüse, Fischsuppe und das traditionelle Gericht Papeda: eine klebrige Masse, die aus dem Stamm von Palmen gewonnen wird – für unsere deutschen Geschmäcker etwas gewöhnungsbedürftig, doch wir wollen die Köchinnen wertschätzen und probieren von allem.

Tanzende Kinder in Papua
Gemeinsames Fotoshooting

Im Anschluss folgt eine ausgiebige Foto-Session, denn wir sind nicht die einzigen, die heute ein paar sehr exotische Begegnungen haben. Die Einheimischen zücken ihre Handys – trotz der Ursprünglichkeit des Lebens hier besitzen die meisten tatsächlich ein Smartphone – und wollen unbedingt ein paar Fotos mit den ungewöhnlichen Besuchern aus Europa. Da wir mit unseren Kameras ja ebenfalls unser Material sammeln, machen wir beim Fotoshooting mit – das ist nur fair, finden wir, und die leuchtenden Augen der Kinder sind es allemal wert.

Selfies mit Kindern aus Papua

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BibelStern Ergebnis: Über 227.000 Euro für Peru

Die Adventsaktion BibelStern der Bibel Liga für Peru war 2024 sehr erfolgreich. Geplant war ein Spendenziel von 175.000 Euro – tatsächlich kamen 227.337 Euro zusammen. 190 Kirchen, Gemeinden, Kleingruppen und viele Einzelspender haben dazu beigetragen.

Wofür werden die Spenden genutzt?

Mit sieben Euro kann in Peru eine Person an einem Bibelkurs teilnehmen und erhält eine eigene Bibel. Zudem werden neue Kleingruppenleiter ausgebildet, um Menschen im Glauben zu begleiten.

Im Video nehmen wir Sie mit zu einem Treffen einer Bibelstudiengruppe in den Slums vor Lima. Dort lösten die Bibeln große Freude aus!

Unterstützung für Gemeinden in Peru

In Peru ist das Christentum weit verbreitet, doch viele Menschen kennen die Bibel kaum. „Viele verbinden ihren Glauben mit traditionellen Bräuchen der Inka“, erklärt Alejandro da Silva, Leiter der Bibel Liga in Peru. Sein Team hilft jährlich rund 400 Gemeinden, Bibelgruppen anzubieten und Menschen zum regelmäßigen Bibellesen zu ermutigen.

Besonders in den Slums von Lima und abgelegenen Regionen fehlt es an Material und Bibeln. 2023 wurden mit Unterstützung der Bibel Liga 75 neue Gemeinden gegründet, und auch die Arbeit in Gefängnissen soll ausgeweitet werden. Noch kann man weiter für Peru spenden.

Der Leiter der Bibel Liga in Peru Alejandro da Silva
Alejandro da Silva in seiner Heimatregion Cusco
Eine Bibelgruppe trifft sich, um gemeinsam Gottes zu lesen und sich darüber auszutauschen.
Eine Gruppe in der Nähe von Lima trifft sich, um gemeinsam Bibel zu lesen

BibelStern: Eine überkonfessionelle Aktion

Seit 2005 können sich Gemeinden und Kleingruppen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz an der Aktion BibelStern beteiligen. „Die Aktion findet sowohl in Landes- als auch in Freikirchen Anklang“, sagt Reinhard Knödler, Leiter der Stiftung Bibel Liga.

Für 2025 ist die nächste Aktion bereits in Planung – diesmal mit dem Fokus auf Indonesien. Eine Anmeldung ist bereits möglich.

➡️ Mehr erfahren

BibelStern-Seite

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Vom Tellerwäscher zum Gemeindegründer

Benjamin Buddha ist ein Wunderkind. Sieben Geschwister verlor seine Mutter kurz nach der Geburt. Verzweifelt suchten seine Eltern Hilfe – in Tempeln, bei Priestern, durch Rituale. Doch nichts half. Erst als zwei Männer ihnen von Jesus erzählten, fanden sie Hoffnung. Ihre Entscheidung für den Glauben kostete sie alles: Heimat, Sicherheit, Reichtum. Benjamin wuchs in Armut auf, arbeitete als Tellerwäscher und auf einer Hühnerfarm. Doch sein Herz brannte für eine andere Aufgabe. Heute leitet der 41-Jährige eine wachsende Gemeinde in Nepal – trotz Widerständen, Bedrohungen und Rückschlägen. Das ist seine Geschichte.

Pastor Buddha aus Nepal mit seiner Frau.
Vertreibung und Wunder

Als Benjamins Eltern zum ersten Mal vom Evangelium hörten und sich entschieden, der Botschaft Glauben zu schenken, hatte das schwere Konsequenzen. Für zwei Tage wurden die beiden im Gefängnis festgehalten. Danach verhörte man sie vor Gericht. „Entweder ihr gebt euren Glauben auf oder ihr müsst das Dorf verlassen“, sagte der oberste Richter. „Wir werden Jesus Christus nicht verleugnen“, lautete ihre Antwort. Daraufhin wurden sie aus dem Dorf gejagt. Da sie kein Transportmittel besaßen und es keine öffentlichen Verkehrsmittel gab, liefen sie zehn Tage zu Fuß, bis sie in ein Dorf kamen, wo sie einen Pastor kannten. Dort wurden sie aufgenommen. Nach dem Tod ihrer sieben Kinder jeweils kurz nach der Geburt, schenkte den beiden schließlich zwei Söhne. Benjamin war der jüngere von ihnen. Also ganze Familie halfen sie dem Pastor fleißig im Haushalt – und bekamen im Gegenzug Unterkunft und Essen gestellt. Zur Schule gehen konnte Benjamin nicht, weil das Geld fehlte. Ein anderer Pastor bot dem Jungen an, bei ihm zu wohnen und zu lernen. So lebte Benjamin ein Jahr bei ihm. Mittlerweile hatten seine Eltern einen kleinen Laden gegründet und Benjamin half mit, soviel er konnte.

Straßenkiosk in Nepal
Die Familie muss sich mit Gelegenheitsarbeiten über Wasser halten.
Früh gerufen

„Es ist ein Wunder, dass du lebst“, sagte Benjamins Mutter immer wieder zu ihm und sie dankten Gott dafür. Seine Eltern ermutigten ihre Kinder von klein auf, die Sonntagsschule zu besuchen und erzählten ihren Söhnen, was Gott Großartiges in ihrem Leben getan hatte. Den Ruf in den Dienst im Reich Gottes verspürte Benjamin schon in jungen Jahren. Er erinnert sich noch gut an den Moment. „Wirst du einmal Mitarbeiter in Gottes Reich?“, fragte ihn ein Pastor namens Immanuel. „Ja“, lautete seine Antwort. Doch es sollte noch ein steiniger Weg dorthin werden. Eine Zeit lang besuchte Benjamin ein christliches Zentrum, wo er Theologie studierte und in der Buchhaltung mithalf. Doch als seine Eltern finanzielle Schwierigkeiten bekamen, baten sie ihn, sich einen Job zu suchen und Geld zu verdienen.

Tellerwäscher in Mumbai, Indien

Benjamin verließ sein Heimatland und fand in Mumbai, Indien, Arbeit als Tellerwäscher in einem Hotel. Mit den Jahren konnte er sich hocharbeiten und wurde erst zur Aushilfe und dann zum Koch befördert. Er heiratete und bekam einen Sohn. Eines Tages kam die Frau eines Pastors zu ihm und sagte: „Mein Sohn, ich habe in einer Vision gesehen, dass du zurück nach Nepal gehen und Menschen zu Jesus führen sollst.“ Und er gehorchte. Mit seiner Familie zog Benjamin zurück nach Nepal. Sie lebten zwei Jahre in dem Heimatdorf seiner Frau. Ihr Bruder war Pastor, doch war viel unterwegs, und so übernahm Benjamin einen Teil seiner pastoralen Aufgaben. Immer wieder kamen Menschen zu ihm, damit er für Heilung betete. Es geschahen viele Wunder. Einige der Menschen kamen dadurch zum Glauben. Doch als sein Schwager merkte, dass die Menschen eher zu Benjamin als zu ihm als Pastor kamen, wurde er eifersüchtig und schickte Benjamin und seine Familie weg. Wieder ein Rückschlag. Und wieder mussten sie komplett neu anfangen. Doch Benjamin verlor nicht den Mut.

Die kleinen Anfänge der Gemeinde

Sie ließen sich in einem anderen Dorf nieder und Benjamin nahm einen Job auf einer Hühnerfarm und als Ladenverkäufer an. Mit dem Geld, das er verdiente, eröffneten sie kurze Zeit später ein Restaurant. Seine Erfahrungen als Koch in Mumbai erwiesen sich als nützlich. „Restaurant der Gläubigen“ nannten sie ihren Imbiss und es kamen Leute von nah und fern. Sie fingen an, in ihre kleine Hütte Menschen einzuladen und von Jesus zu erzählen, auch den Restaurantgästen. Ihre kleine Hausgemeinde wuchs und auch das Geschäft im Restaurant blühte auf. Als der Platz nicht mehr ausreichte, kauften sie ein kleines Grundstück und bauten dort eine Kirche. Das erste Gebäude aus Lehm wurde von starken Regenfällen weggeschwemmt und so verkauften sie einen Teil ihres Landes, um mit dem Geld Ziegelsteine kaufen zu können. Sie bauten ein Kirchengebäude aus Stein und ein kleines Häuschen, wo sie als Familie wohnen konnten. Bald darauf gab Benjamin sein Restaurant auf und widmete sich komplett seinem Dienst.

Pastor Buddha mit seinen Eltern, seiner Frau und ihren zwei Söhnen vor dem Kirchengebäude.
Heute dient Benjamin mit seiner Familie als Pastor in seiner eigenen Gemeinde.
Ausgerüstet durch das Gemeindegründertraining

Seit 15 Jahren ist Benjamin nun Pastor der Gemeinde mit bis zu 200 Gottesdienstbesuchern. Als Benjamin vom Gemeindegründertraining der Bibel Liga hörte, nahm er begeistert daran teil. „Das Training ist sehr praktisch und macht es mir leichter, Menschen zu erreichen“, sagt Benjamin. Auch einige andere aus seiner Gemeinde hat er dazu ermutigt, daran teilzunehmen. In einem Nachbardorf ist bereits eine zweite Gemeinde entstanden und an weiteren Orten in der Umgebung treffen sich Menschen in Bibelgruppen, um gemeinsam Gottes Wort zu studieren. Sein Dienst ist nicht ungefährlich. Immer wieder kommt es vor, dass Menschen, die zum Christentum konvertieren, verhaftet und bedroht werden. „Dennoch kommen so viele Menschen zu uns und lernen Jesus kennen. Wir beten für sie und viele werden von dämonischer Belastung und Krankheiten geheilt“, sagt Benjamin. „Bitte beten Sie um Schutz und dass die gute Botschaft sich immer mehr ausbreitet.“

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Schüsse, Schmerz und eine zweite Chance – Eleazars bewegende Geschichte

Eleazar wurde in Mexiko-Stadt geboren. Von klein auf wurde er Zeuge von Gewalt, Alkoholismus und Untreue. Ständige Auseinandersetzungen zwischen seinen Eltern bestimmten seinen Alltag. Als er fünf Jahre alt war, riss sein Vater ihn aus seiner gewohnten Umgebung und brachte ihn auf eine abgelegene Ranch in Oaxaca – ohne seine Mutter. Diese plötzliche Trennung hinterließ eine tiefe seelische Wunde.

Ein Leben voller Entbehrungen

Das Leben auf der Ranch war hart. „Als wir ankamen, gab es keine Straßen, keinen Strom, keine Annehmlichkeiten. Nur Arbeit bis zum Umfallen“, erinnert sich Eleazar. Schon als Kind stand er täglich um vier Uhr morgens auf, um mitzuarbeiten. „Es gab Chili mit Tortilla zum Frühstück, zum Mittagessen und am Abend.“ Dem Kleinen fehlte seine Mutter. Er war traurig und fühlte sich verlassen. „Mein Vater war ein sehr harter Mann.“

Alkohol, Gewalt und der Absturz in die Kriminalität

Bereits mit zwölf Jahren begann Eleazar, Alkohol zu trinken und zu rauchen. Mit fünfzehn war er fast immer betrunken. „Niemanden kümmerte es“, erinnert er sich. Als er mit achtzehn in die Stadt zurückkehrte, geriet er schnell in schlechte Gesellschaft. Er begann, Drogen zu konsumieren und schließlich selbst zu verkaufen. Sieben Jahre lang arbeitete er als rechte Hand eines berüchtigten Kriminellen – und versorgte so seine wachsende Familie. Denn inzwischen hatte Eleazar eine Beziehung begonnen und war Vater von vier Kindern geworden. Seine Frau ertrug jahrelang Armut, Untreue und Gewalt.

Eleazar aus Mexiko-Stadt mit zwei Schulungsheften des Philippus-Kurses.

Eine kaputte Familie und die Wende durch den Glauben

Eine vorsichtige Wende begann, als ihn seine amerikanischen Cousins besuchten. Sie erzählten ihm von Jesus und Eleazar begann zu glauben. „Ich hatte aber niemanden, der mich an die Hand nahm und mich in der Jüngerschaft anleitete“, erinnert er sich. Kurze Zeit später hatte ihn sein altes Leben eingeholt. Doch Gott ging ihm hinterher. Eines Tages bekam Eleazar einen Anruf: „Dein Sohn wurde angeschossen. Er ist lebensgefährlich verletzt, komm schnell!“ Als Eleazar seinen blutenden, scheinbar toten Sohn in seinen Armen hielt, schrie er verzweifelt zu Gott. „Rette meinen Sohn! Ich verspreche dir, dass ich zurückkehren werde, ich werde dir dienen! Nur rette meinen Sohn! Hilf!“ Und Gott erhörte das Gebet. Durch ein Wunder starb sein Sohn nicht. „Die Kugel, die Herz und Lunge hätte treffen sollen, machte eine unerklärliche Wendung und trat aus dem Arm aus“, sagt Eleazar mit brüchiger Stimme.

Ein neues Leben im Dienst Gottes

Dieses Wunder veränderte Eleazar grundlegend. Er machte ganze Sache mit Gott und fing an, eine Gemeinde und eine Philippus-Bibelgruppe zu besuchen. „Durch die Kurse lernte ich, die Lehren von Jesus in meinem täglichen Leben anzuwenden. Die Pastoren halfen mir dabei, denn es gab auch Rückschläge. Doch mit Gott schaffte ich es, mein Leben voller Gewalt und Sünde hinter mir zu lassen“, erzählt Eleazar. „Gottes Gnade hat keine Grenzen.“ Allmählich wirkte sich Eleazars Hinwendung zu Christus auch auf seine Familie aus. Die Atmosphäre veränderte sich. „Nun herrschen Friede und Liebe“, sagt er dankbar. Die freimachende Botschaft von Jesus erzählt er anderen weiter. „Meine Geschichte zeigt ihnen, dass für Gott nichts unmöglich ist!“

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Von Generation zu Generation: Wie Kinder in Simbabwe mit Gottes Wort vertraut werden

In einer kleinen, staubigen Gemeinde in Masvingo, Simbabwe, hört man das fröhliche Lachen von Kindern, die sich in einem einfachen Kirchenraum versammeln. Das Leben vieler Familien in der Region ist von Armut und Hunger geprägt. Die Gemeinde ist ein Zufluchtsort, ein Raum des Friedens.

Das Philippus-Junior-Programm: Hoffnung für die nächste Generation

Pastor Blessing, der Jugendpastor, steht lächelnd vor der Gruppe. Seine Augen leuchten, als er den Kindern die heutige Geschichte erzählt. Er glaubt fest an die Worte Jesu in Matthäus 19,14 (NGÜ): „Lasst die Kinder zu mir kommen; hindert sie nicht daran! Denn gerade für solche wie sie ist das Himmelreich.“ Für Pastor Blessing sind Kinder nicht nur die Zukunft, sondern sie stehen im Zentrum von Gottes Reich.

Um die Kinder früh mit Gottes Wort vertraut zu machen, nutzt Pastor Blessing das Programm Philippus-Junior, die Discovery-Serie. Ihm als Leiter gibt es einen Lehrplan und einen Ablauf vor, die Kinder erhalten Bibelstudienhefte und Malbücher. Die Lehrinnen und Lehrer schlagen von den biblischen Texten stets eine Brücke zum Lebensalltag der Kinder. Beim kreativen Teil malen die Mädchen und Jungen im Malbuch das passende Bild aus.

Pastor Blessing hält die Bibelstudienhefte und Malbücher des Philippus-Programms in der Hand.
Blessing ist dankbar für das Material der Bibel Liga
Gottes Kinder verändern die Gesellschaft
Die neunjährige Vision liebt die Bücher der Discovery-Serie und malt gerade ein Seite aus.
Die neunjährige Vision malt gerne Bilder aus
Der neunjährige Tanaka hält sein Malbuch in den Händen.
Tanaka erzählt die biblischen Geschichten anderen weiter

Die neunjährige Vision liebt die Bücher der Discovery-Serie. „Besonders mag ich die Geschichte von Abraham und Sarah. Ich habe gelernt, dass Gott seine Versprechen hält.“ Tanaka ist ebenfalls neun Jahre alt. Seine Lieblingsbibelgeschichte ist die von Noah und der Arche, die er auswendig erzählt. Man spürt bei ihm bereits, dass er leidenschaftlich gern das Wort Gottes weitergibt – vielleicht ja eines Tages als Pastor? Der Jugendleiter Blessing ist davon überzeugt, dass sich die Gesellschaft zum Guten verändern wird, wenn Kinder schon früh von Jesus und seinen Vorstellungen eines guten Lebens erfahren.

Die Eltern stimmen Blessing zu. Sie bemerken, wie ihre Kinder anfangen zu beten, Bibelverse auswendig lernen und ihr Verhalten sich ändert. „Manche Eltern sind schon zu den Treffen mitbekommen, andere haben angefangen, unsere Gottesdienste zu besuchen“, erzählt Blessing. Dass das Philippus-Programm für Kinder nun solche großen Kreise zieht, hätte er anfangs nicht vermutet. Doch eigentlich ist es nicht überraschend – denn das Evangelium „ist eine starke Kraft, die von Gott kommt, und schenkt jedem, der auf Jesus vertraut, die Erlösung.“ (Römer 1,16 das Buch)

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Vom Dieb zum Gemeindegründer

Mahadev ist 38 und lebt in einem kleinen Dorf in den Bergen von Nepal. Schon früh war er in Kriminalität verstrickt. Als Jugendlicher beteiligte er sich regelmäßig an Raubüberfällen und betrank sich. Als die Polizei ihn festnahm, schaffte er es, durch Schmiergeld wieder freizukommen. Aus Verzweiflung über den Lebenswandel ihres Sohnes, verheirateten seine Eltern ihn, als er 18 Jahre alt war mit der noch jüngeren Sultani. Doch Mahadevs ausschweifendes Leben wurde durch seine Ehe nicht besser – hinzu kam lediglich die Sorge um ihre Kinderlosigkeit. Als das junge Ehepaar auch nach vier Jahren noch keine Kinder bekam, ließen sie sich im Krankenhaus untersuchen und suchten einen Wahrsager auf. Doch nichts half. Ein traditioneller Heiler sagte dem jungen Paar, dass ihr Haus von einem Dämon besetzt sei, doch auch nachdem sie ein neues Haus gebaut hatten, blieb ihr Kinderwunsch unerfüllt. „Wir waren sehr deprimiert und wussten nicht, was wir tun sollten“, sagt Mahadev rückblickend.

Mahadev
Nichts ist unmöglich

Der Wendepunkt kam, als eines Tages Mahadevs Schwager Narendra zu Besuch kam und ihm vom Evangelium erzählte. Er ermutigte Mahadev und Sultani dazu, ihrem Leben eine neue Richtung zu geben und frei von Sünde zu werden. Er erzählte, dass für Gott nichts unmöglich sei und er Wunder tun könne. „Seine Worte haben mich bewegt und ich fing an, an Jesus zu glauben“, sagt Mahadev. „Nach und nach haben sich meine Gewohnheiten geändert“, erinnert sich Mahadev. „Ich habe aufgehört, Leute auszurauben. Stattdessen fing ich an zu beten und in der Bibel zu lesen, und versuchte, danach zu handeln.“ Und sein Schwager behielt recht: Für Gott war nichts unmöglich. Ein Jahr später gebar Sultani einen Sohn, zwei Jahre später eine Tochter. Gott hatte ihre Gebete erhört.

Die 180 Grad-Wende

Auch wenn auf einmal Licht in die Dunkelheit ihres Lebens gekommen war, nahmen die äußeren Probleme für Mahadev und Sultani zunächst zu. Familienmitglieder und Dorfbewohner, die traditionelle Hindus waren, fingen an, Mahadev dafür zu hassen, dass er zu einer für sie fremden Religion konvertiert war. „Ich bekam sogar Morddrohungen, wenn ich im Dorf predigte“, sagt er. Doch davon ließ er sich nicht aufhalten. „Ich hielt an meinem Glauben fest und hörte nicht auf, den Menschen davon zu erzählen. Viele kamen dadurch zum Glauben.“ Inspiriert von Paulus, der einst die Gemeinde verfolgte, und später als Apostel das Evangelium verkündete, nahm Mahadev am Gemeindegründertraining der Bibel Liga teil. Er ging weiter von Haus zu Haus, um den Menschen von Jesus zu erzählen. „Manche öffneten ihre Türen und ihre Herzen. Andere nicht. Aber mit denen, die glaubten, taten wir uns zusammen.“ Mittlerweile besuchen 30 Leute die kleine Gemeinde, die Mahadev gegründet hat. Einmal pro Woche treffen sie sich zum gemeinsamen Bibellesen mithilfe des Studienmaterials der Bibel Liga. „Ich spüre, dass es mein Ruf ist, Menschen zu Gott zu führen. So wie Paulus es getan hat“, sagt er. Denn auch Mahadev hat erlebt, wie Gott ihn, einen früheren Dieb, zum Missionar berief und das Unmögliche möglich gemacht hat. Das kann er nicht für sich behalten.

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Andacht zur Jahreslosung 2025: Prüft alles und behaltet das Gute

Die Jahreslosung 2025 aus 1. Thessalonicher 5,21 fordert uns heraus: „Prüft aber alles und behaltet das Gute!“ (NeÜ bibel.heute). Alles prüfen? Das klingt anstrengend – vor allem, wenn man sich bewusst macht, wie viele Meinungen, Nachrichten und Informationen auf uns täglich einprasseln. Doch was meinte Paulus, der Verfasser dieser Aufforderung, mit „alles“? Wie prüfe ich? Und wie kann ich das Gute Teil meines Lebens werden lassen?

Bibelvers Jahreslosung 2025 – 1. Thessalonicher 5,21 „Prüft alles und behaltet das Gute“
Der Kontext: Ermutigung für ein heiliges Leben

Die Jahreslosung ist Teil eines Briefes des Apostels Paulus an die Gemeinde in Thessaloniki. Sie steht in einem Abschnitt voller praktischer Ermahnungen, die zeigen, wie Christen ihren Glauben im Alltag leben können. „Freut euch allezeit! Betet immerzu! Sagt Gott in allem Dank!“ (1. Thessalonicher 5,16-18). Paulus ermutigt die junge Gemeinde, den Glauben in der Kraft des Heiligen Geistes zu leben, aber zugleich auch wachsam zu bleiben: „Den Geist dämpft nicht! Prophezeiungen verachtet nicht!“ (1. Thessalonicher 5,19-20). In diesem Kontext steht die Jahreslosung. Die Thessalonicher sollten Offenbarungen und Lehren nicht blind annehmen, sondern im Licht des Evangeliums prüfen, ob sie Gottes Wahrheit entsprechen.

Dieser Zusammenhang macht deutlich, dass es Paulus um eine reflektierte, mündige Glaubenspraxis geht. Er warnt vor einer gedankenlosen Übernahme von Lehren, die die Gemeinde in die Irre führen könnten. Gleichzeitig fordert er, offen für das Wirken des Heiligen Geistes zu bleiben – ein Balanceakt, den auch wir in unserem Glaubensleben immer wieder meistern müssen.

Praktisch prüfen: 5 Möglichkeiten

Was hilft uns dabei, Lehren, geistliche Entwicklungen und Strömungen zu prüfen?

1. Das Evangelium als Maßstab

Fragen Sie sich: Stimmt die Lehre mit dem Evangelium von Jesus Christus überein? Z.B. mit der Lehre über Jesu Göttlichkeit, seinen Tod und die Auferstehung und die Errettung allein aus Gnade? Lehren, die Jesus als Retter und Herrn nicht anerkennen, sind nicht von Gott (vgl. Galater 1,8 und 1. Johannes 4,2-3)

2. Prüfen durch die Schrift

Die Bibel ist die Grundlage unseres Glaubens. Wie die Juden in Beröa (Apg 17,11) sollten wir alles Gehörte mit der Schrift vergleichen. Die Bibel ist der Maßstab für Wahrheit (vgl. 2. Timotheus 3,16).

3. Was sind die Früchte?

Jesus selbst lehrt uns, dass wir falsche Lehrer an ihren „Früchten“ erkennen können (Matthäus 7,15-20). Eine gute Lehre wird immer gute Früchte wie Liebe, Freude und Frieden (Galater 5,22-23) hervorbringen, während falsche Lehren Spaltung, Stolz oder Selbstsucht fördern. Das ist ein Warnsignal.

4. Die Gabe der Geisterunterscheidung

Gott gibt manchen Gläubigen die Gabe der Geisterunterscheidung, um zwischen Wahrheit und Täuschung zu unterscheiden (1. Korinther 12,10). Auch Johannes fordert uns, ähnlich wie Paulus, dazu auf, Lehren und Lehrer zu prüfen: „Ihr Lieben, glaubt nicht jedem, der behauptet, er sei mit Gottes Geist erfüllt, sondern prüft, ob er wirklich von Gott kommt. Denn überall sind falsche Propheten unterwegs.“ (1.Johannes 4,1) Und er schreibt direkt, woran man Gottes Geist erkennt: „Den Geist Gottes erkennt ihr daran, dass er deutlich macht: Jesus Christus kam als wirklicher Mensch in unsere Welt.“ (1.Johannes 4,2)

Der Heilige Geist gibt inneren Frieden, wenn etwas von Gott kommt, und er ermahnt uns, wenn etwas falsch ist (Johannes 16,13 und Philipper 4,7).

5. Prüfen im Austausch

Oft hilft es, mit anderen Christen über eine Sache zu sprechen. Gemeinsam können wir im Licht des Wortes erkennen, was Gott gefällt und gemeinsam Klarheit gewinnen (Hebräer 10,24-25).

Das Gute bewusst bewahren

Die zweite Aufforderung in der Jahreslosung – „Behaltet das Gute!“ – ruft uns dazu auf, aktiv das festzuhalten, was Gott uns zeigt – sei es beim Bibellesen, durch andere Christen, in Büchern, Podcasts oder auf Social Media. Es können Bibelverse sein, Sätze in Predigten, die uns ins Herz gesprochen haben, Gedanken, Träume oder Momente, in denen wir Gottes Nähe spüren. Doch das Gute zu behalten ist kein Selbstläufer. Was können Sie tun, um das Gute zu bewahren und damit Jesus, dem Guten in Person, ein Stückchen ähnlicher zu werden?

1. Ein Glaubenstagebuch führen

Schreiben Sie Ihre Gedanken, Bibelverse, Predigtinhalte oder Erlebnisse auf, die Ihnen wichtig geworden sind. Dazu eignet sich das Tagebuch 365. 365 Seiten bieten Platz zum Festhalten Ihrer Gedanken, Gebete und Gefühle. Wenn Sie möchten, werden Sie kreativ, zeichnen Sie oder kleben Erinnerungen ein von all dem Guten, das Sie nicht vergessen möchten.

3. Danken Sie für Gutes im Gebet

Beziehen Sie das Gute, das Sie erkannt haben, in Ihr Gebet ein. Danken Sie Gott für Lehren, für gute Menschen und für Gutes, das Sie erfahren haben. Bitten Sie Gott um Hilfe, wo Sie sich wünschen, von der Erkenntnis ins Umsetzen zu gelangen.

4. Mit anderen teilen

Sprechen Sie mit anderen Christen oder in Ihrer Familie über Ihre Erkenntnisse – was hat Sie bei der letzten Predigt angesprochen? Was begeistert Sie an einer bestimmten Art, Beziehung mit Jesus zu leben? Über welchen Vers sind Sie vor kurzem gestolpert, der Sie nicht loslässt? Was Sie weitergeben, bleibt oft besser im Gedächtnis.

5. Gute Gewohnheiten entwickeln

Verwandeln Sie gute Lehren in konkrete Handlungen. Ein Beispiel: Wenn Sie erkennen, dass Dankbarkeit ein wichtiger Wert ist, starten Sie jeden Tag mit drei Dingen, für die Sie dankbar sind. So wird das Gute Teil Ihres Alltags.

6. Rückblick und Reflexion

Nehmen Sie sich regelmäßig Zeit, um über Ihr Leben und Gottes Wirken nachzudenken. Machen Sie eine monatliche Reflexion: Welche guten Erkenntnisse und guten Erlebnisse möchten Sie festhalten? Schreiben Sie sie auf (Punkt 1), danken Sie Gott dafür (Punkt 3) und überlegen Sie sich, wie Sie die Dinge in ihr tägliches Leben einfließen lassen können (Punkt 5).

Leben mit der Jahreslosung 2025

„Prüft aber alles und behaltet das Gute!“: Das ist keine einmalige Handlung, sondern eine tägliche Übung. Prüfen Sie theologische Meinungen mit der Bibel in der Hand und dem Heiligen Geist im Herzen. Und wenn Sie das Gute erkennen, dann halten Sie es fest und lassen Sie es Teil Ihres Tuns werden. Gott gibt Ihnen dafür die Weisheit und die Kraft. Wir dürfen darauf vertrauen, dass er uns in diesem Prozess leitet und uns hilft.

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