17.09.2025

Bildung gesucht, Jesus gefunden

Port-au-Prince in Haiti gehört nicht nur zu einer der ärmsten Gegenden dieser Welt – die steigende Kriminalität, tödliche Übergriffe und Entführungen haben in den letzten Jahren immer wieder für Schlagzeilen gesorgt. Inmitten dieser dunklen Umstände lebt Nadine mit ihren Eltern. Die 20-Jährige hat schon als kleines Mädchen davon geträumt, lesen und schreiben zu lernen, aber ihre Familie konnte sich nicht leisten, sie zur Schule zu schicken. „Wir hatten einfach kein Geld dafür. Außerdem war ich immer krank“, erinnert sich Nadine. Der fehlende Zugang zu Bildung und medizinischer Versorgung ließ ihren Traum in weite Ferne rücken – bis eines Tages Nadine, die Frau eines Pastors, sie einlud, am Bibel-ABC teilzunehmen.

Nadine aus Haiti hat mit dem Bibel-ABC endlich lesen und schreiben gelernt.

„Ich bin nicht mehr dieselbe“

„Ich hatte erst ein bisschen Angst, zu dem Kurs zu gehen – auch weil unser Stadtviertel so unsicher ist – aber ich musste diese Chance einfach ergreifen“, erzählt Nadine. Sie nahm regelmäßig an dem Lese-Lern-Kurs der Bibel Liga teil und lernte endlich lesen und schreiben. Doch nicht nur das. Die biblischen Geschichten berührten sie so sehr, dass sie zwei Monate nach Kursstart Jesus in ihr Leben einlud. „Ich bin nicht mehr dieselbe“, freut sich Nadine. „Ich kann lesen und schreiben. Und ich kenne Jesus.“ Nadine bat Nadine, in ihr Zuhause zu kommen und auch ihrer Familie vom Evangelium zu erzählen. Auch Nadines Eltern begannen daraufhin, Jesus nachzufolgen. Gemeinsam als Familie besuchen sie nun sonntags den Gottesdienst.

Gott verändert Leben – auch sozial

Auch Bibel-ABC-Lehrerin Nadine freut sich über Nadines Entwicklung. „Gott verändert durch das Bibel-ABC Leben, sowohl geistlich als auch auf sozialer Ebene“, erzählt sie voller Freude. Denn während viele Analphabeten in Port-au-Prince ihren Lebensunterhalt damit verdienen, kleine Kioske zu betreiben, eröffnen sich für Menschen wie Nadine durch das Bibel-ABC andere berufliche Chancen. Am meisten freut sich Nadine darüber, wenn die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihres Kurses Gott persönlich kennenlernen und Hoffnung in ihm finden – unabhängig von ihren schwierigen Lebensumständen hier in Haiti.

Eine Bibel-ABC-Teilnehmerin aus Ägypten freut sich, dass sie nun endlich lesen und schreiben kann.

Hoffnung schenken – Sind Sie dabei?

Gemeinsam möchten wir 1.000 Analphabeten weltweit die Teilnahme an einem Bibel-ABC-Kurs ermöglichen. Wie bei Nadine erfüllt sich für viele nicht nur ihr Traum, endlich lesen und schreiben zu lernen, sondern sie lernen auch Jesus als Herrn und Retter kennen. Wir freuen uns über jede und jeden, der das mit ermöglicht. Mit 30 Euro schenken Sie jemandem wie Nadine die Teilnahme am Bibel-ABC. Helfen Sie mit? 

Jetzt Bibel-ABC-Kurs verschenken

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13.08.2025

Bibel Liga-Live – Was wir in Indonesien erlebt haben

Das deutsche Bibel Liga Team und Kameramann Samuel Wurster interviewen Reynold aus Indonesien.

60 Min. Einblick in unsere Indonesien-Reise und die Situation der Christen vor Ort

Indonesien ist eines unserer über vierzig Einsatzländer weltweit. Das Land ist in vielerlei Hinsicht besonders: Es ist nicht nur der größte Inselstaat, sondern auch das größte muslimische Land der Welt. Bei unserem digitalen Live-Event am 16. September nehmen wir Sie mit hinter die Kulissen unserer Arbeit. Wie ist Bibelmission in einem muslimischen Land möglich? Was sind Herausforderungen? Diese und weitere Fragen werden wir beim Bibel Liga-Live beantworten. Außerdem erwarten Sie persönliche Erlebnisse unserer Indonesien-Reise im April 2025 und bewegende Glaubenszeugnisse, z. B. von einer ehemaligen Muslima. Als special guest ist Thony Ronaldo, der Bibel Liga-Leiter von Süd- und Ostasien, mit dabei und beantwortet Ihre Fragen.

Jetzt kostenlos anmelden!

Was: 60 Min. Online-Veranstaltung über Vimeo
Wann: Am 16. September um 19 Uhr
Wo: Bequem von Ihrem Wohnzimmer aus. Nach Anmeldung schicken wir Ihnen den Link zu. Die Teilnahme erfolgt ohne Kamera.
Wer: Das deutsche Bibel Liga-Team + Thony Ronaldo, Bibel Liga-Leiter von Süd- und Ostasien

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Eine Muslima aus Indonesien liest heimlich in der Bibel und lädt dadurch Jesus in ihr Leben ein.
Eine Muslima liest heimlich in der Bibel.
Islam und Christentum in Indonesien

Mit knapp 230 Millionen Muslimen ist Indonesien das größte muslimische Land der Welt. In der Provinz Aceh gilt die Scharia, ansonsten herrscht offiziell Religionsfreiheit. Muslime, die Christen werden, müssen allerdings mit Ablehnung aus Gesellschaft und Familie rechnen – und manche werden sogar verfolgt.

Durch Erweckungsbewegungen im 19. und 20. Jahrhundert gibt es auch christliche Regionen, wie beispielsweise Nord-Sumatra oder Westpapua. Heutzutage ist der christliche Glaube allerdings nicht viel mehr als eine leere Hülle von Traditionen. Eine persönliche Beziehung zu Gott und eine eigene Bibel hat kaum jemand.

Bibelmission in Indonesien: Herausforderungen

Viele Indigene im Dschungel – auch in offiziell christlichen Gebieten – praktizieren bis heute Animismus und Ahnenverehrung. Religionsvermischung ist ein gängiges Phänomen. Was es braucht, ist gemeinschaftliches Bibellesen und Gottes Wort als Fundament, damit Menschen zu einer lebendigen Gottesbeziehung finden.

Eine weitere Herausforderung ist Indonesiens geographische Lage. Mehr als 17.000 Inseln bilden den Archipel. Manche abgelegenen Dschungelgebiete wie etwa in Westpapua können nur per Bott oder mit dem Hubschrauber erreicht werden – für den Transport von Bibeln und Studienmaterial eine echte Herausforderung. Dennoch wächst die Arbeit Bibel Liga in Indonesien. Allein im letzten Jahr haben 65.000 Menschen an einer Bibelgruppe teilgenommen und eine eigene Bibel bekommen.

Indigene des Hatam-Stamms aus Westpapua freuen sich über ihre eigene Bibel.
Frauen des Hatam-Stammes freuen sich über ihre erste eigene Bibel.

60. Min. Blick hinter die Kulissen – Sind Sie dabei?

Bei unserem Bibel Liga-Live nehmen wir Sie für 60 Min. mit hinter die Kulissen unserer Arbeit in Indonesien. Es wird persönlich: mit unseren eigenen Reiseerfahrungen und berührenden Glaubenszeugnissen. Außerdem haben Sie die Möglichkeit, Fragen zu stellen. Thony Ronaldo, Bibel Liga-Leiter von Süd- und Ostasien, wird sie beantworten und gibt Einblicke in die Situation der Christen vor Ort. Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme. Sind Sie dabei?

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23.07.2025

„Wir sind berufen, Menschen zu Jüngern zu machen“

Wie Frida im Dschungel von Westpapua Tausende mit Gottes Wort erreicht

Mit einem stillen Lächeln, aber einer unerschrockenen Leidenschaft für Jesus – Frida Tambubolon ist gebürtige Indonesierin von der Insel Sumatra. Seit vielen Jahren folgt die 53-Jährige ihrer Berufung: Menschen mit Gottes Wort zu erreichen. Und das mitten im Dschungel von Westpapua.

Frida ist eine Bibelgruppenleiterin im Dschungel von Westpapua
Gottes Wort, das Leben verändert

Obwohl Frida in einem christlichen Elternhaus aufwuchs, war der Glaube für sie lange Zeit nur Tradition. Erst als Teenager begegnete sie Gott persönlich. Als ein Freund sie zu einem Gebetstreffen einlud, war Frida tief berührt von den Menschen, die Gott lobten und unter denen Gottes Geist mit unterschiedlichen Gaben wirkte. „Das möchte ich auch, Gott“, betete sie und lud Jesus in ihr Leben ein. Sie war zu diesem Zeitpunkt 13 Jahre alt. „Kurze Zeit später hatte ich einen Traum“, erinnert sie sich. „Ich sah ein Schwert aus Feuer, das für die Bibel stand. Auf einmal wandte es sich zu mir und stach mir mitten ins Herz. Ich sah, wie es mein Fleisch von meinen Knochen trennte und all mein Innerstes offenlegte.“ Es ist genau das, was Paulus beschreibt:

„Denn eines müssen wir wissen: Gottes Wort ist lebendig und voller Kraft. Das schärfste beidseitig geschliffene Schwert ist nicht so scharf wie dieses Wort, das Seele und Geist und Mark und Bein durchdringt und sich als Richter unserer geheimsten Wünsche und Gedanken erweist.“ (Hebräer 4,12 Luther)

Dieses Erlebnis sollte das Fundament für ihren späteren Dienst werden.

Frida erklärt Kindern mithilfe von Kinderstudienmaterial die Geschichte aus der Bibel.
Von Gott wachgerüttelt

Frida ging zur Gemeinde, heiratete und bekam zwei Söhne, die mittlerweile erwachsen sind. Doch Gott hatte noch mehr vor. Immer wieder waren es Visionen, die Frida wachrüttelten, den nächsten Schritt zu gehen. „Vor meinem inneren Auge zeigte Gott mir einen Gemeindesaal mit Pastoren. Sie aßen zusammen, unterhielten sich und machten es sich gemütlich. Doch Gott sagte zu mir: ‚Wir sind nicht dazu berufen, es uns in den Gemeinden bequem zu machen, sondern hinauszugehen und alle Nationen zu Jüngern zu machen.‘“ Das wirkte. Als ein Freund ihr von dem Dienst der Bibel Liga in Westpapua erzählte, besuchte Frida eine Philippus-Junior-Schulung. Dort wurden Menschen ausgebildet, Kindern mithilfe von Begleitheften das Evangelium zu erklären. Was mit drei Kindern aus der Nachbarschaft begann, sollte schon bald zu einem großen Dienst werden.

Mitten im Dschungel: Kinder entdecken Gottes Wort

Während der Pandemie suchte Frida nach neuen Wegen. Sie fuhr in abgelegene Dörfer im Dschungel – teils nur mit dem Motorrad erreichbar. Dort traf sie auf große Offenheit, aber auch geistliche Herausforderungen. „Viele von den Menschen dort sind während der Erweckung im 19. Jahrhundert Christen geworden, doch heute ist das oft nur noch eine leere Hülle aus Traditionen. Auch Zauberei wird an vielen Orten noch praktiziert“, erklärt Frida. Dennoch ging Frida auf die Menschen zu und startete ihre erste Kinderbibelgruppe. Auch die Erwachsenen hörten aufmerksam zu.  „Die Menschen sind so neugierig, wenn ich ihnen Gottes Wort erkläre. Die meisten besitzen keine Bibel und wissen nicht, wie sie darin lesen sollen.“

Kinder im Dschungel von Westpapua lesen begeistert in den Heften mit biblischen Geschichten.
Evangelisation ist unser gemeinsamer Auftrag

Der Dienst, der sich mittlerweile im Dschungel rund um Manokwari entwickelt hat, ist gewaltig. Etwa 6.000 Kinder und Erwachsene haben in den letzten fünf Jahren an einer Bibelgruppe teilgenommen. Die Arbeit macht Frida längst nicht mehr allein. Mehr als hundert Einheimische hat sie zu Kleingruppenleitern ausgebildet, die nun selbst Philippus-Gruppen anbieten. „Wir haben alle Dörfer nördlich von Manokwari erreicht, etwa 50. Jetzt möchte ich auch im Süden die Gute Nachricht verbreiten“, sagt sie begeistert. Ihre Leidenschaft für Gottes Wort ist nach wie vor ungebrochen. „Wir Christen müssen aufwachen und andere ausbilden, denn das Evangelium zu verkünden ist nicht nur Sache von Pastoren – es ist die Aufgabe eines jeden Christen“, betont sie. Fridas eigenes Leben ist ein Zeugnis dafür, dass Gott die Berufenen befähigt und jeder noch so kleine Anfang massive Auswirkungen haben kann. Denn Gottes Wort ist lebendig. Es ist wie ein Schwert – und es dringt auch heute noch tief in die Herzen derjenigen, die es hören und lesen.

Gemeinsam wollen wir mehr Indonesier mit Gottes Wort erreichen

Eine Teilnehmerin der Aktion BibelStern freut sich über die Bibel, die sie verschenkt.
Helfen Sie mit?

Bei der Aktion BibelStern sammeln Kleingruppen, Hauskreise und Gemeinden für Menschen in Indonesien, die sich keine Bibel leisten können. Melden Sie sich einfach an & erhalten Sie von uns die kostenlose Mitmachbox. Übrigens: Wir stellen Ihnen auch einen kurzen Film-Clip über die Bibelnot in Indonesien zur Verfügung, den Sie im Gottesdienst zeigen können. Weitere Infos zur Aktion finden Sie hier.
Melden Sie sich jetzt bei BibelStern an und verändern Sie Leben.

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16.07.2025

Von Gott gesehen

Wie eine blinde Community durch Hörbibeln Jesus kennenlernt

Zwei blinde Hörbibelgruppenteilnehmerinnen erzählen ihr Zeugnis.
Margareth (l.) ist sehbehindert und erzählt, wie Gott sie als ehemalige Hexenmeisterin verändert hat.

„Früher war ich eine Hexenmeisterin. Ich war ein schlechter Mensch und so schrecklich einsam.“ Margareth Marwa lebt in Butiama im Nordwesten von Tansania – einem Ort, an dem die geistliche Dunkelheit deutlich spürbar ist. Wie die meisten Menschen in der Region lebt Margareth von der eigenen Landwirtschaft. Als Hexenmeisterin wurde sie zwar von vielen in ihrem Dorf aufgesucht, doch lebte sie gleichzeitig isoliert, weil die Menschen sie fürchteten. Sie ist nicht die Einzige, die Hexerei praktiziert hat. Ein weiteres Merkmal, das sie kurioserweise mit vielen Bewohnern ihres Dorfes gemeinsam hat: ihre Sehbehinderung. Denn ein überdurchschnittlich hoher Anteil der Menschen in Butiama ist blind oder in ihrer Sehkraft stark eingeschränkt. „Wir haben das Gefühl, dass es wie ein Fluch ist“, sagt Margareth. Doch in diese Dunkelheit strahlt nun nach und nach das Licht Gottes. Denn er beruft gerade die, von denen man es am wenigsten erwarten würde.

Pastor Siro aus Tansania, der auf einem Auge blind ist, leitet eine Hörbibelgruppe.
Ein neues Leben in Jesus

Pastor Siro betreut die junge christliche Gemeinde in Butiama, in die auch Margareth geht. Der kleine Holzverschlag kann längst nicht mehr allen Gottesdienstbesuchern Platz bieten. Unter der Woche treffen sich mehrere Bibelstudiengruppen, um gemeinsam Gottes Wort zu lesen. Während Pastor Siro das Bibelstudienmaterial auf seinem Schoß liegen hat – ihm fehlt zwar sein rechtes Auge, aber mit seinem linken kann er lesen – sind die meisten der Bibelgruppenteilnehmer darauf angewiesen, Gottes Wort vorgelesen zu bekommen. Pro Gruppe gibt es eine Hörbibel, mit der die Passage, über die sie sprechen, gemeinsam angehört wird. Heute ist es 5. Mose 7,6: „Denn ihr seid ein heiliges Volk und gehört dem HERRN, eurem Gott. Aus allen Völkern der Erde hat er euch ausgewählt und zu seinem Eigentum gemacht.“ (NGÜ)

„Denn ihr seid ein heiliges Volk…“

Die Worte berühren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sehr. „Gott möchte, dass wir der Dunkelheit den Rücken kehren, ihn als Herrn anerkennen und als sein Volk nach dem leben, was er uns aufträgt“, erklärt Pastor Siro. Die sehbehinderten Frauen und Männer hören aufmerksam zu, ihr Blick ins Leere gerichtet. Ein älterer Mann mit trüben, aber leuchtenden Augen meldet sich zu Wort: „Zu Gottes Volk zu gehören, heißt, dass wir jetzt ein Zeugnis sind, wie lebendige Buchstaben. Wenn andere unser Leben anschauen, dann sehen sie, dass wir nicht mehr so handeln wie früher.“ Und er hat recht. So wie Margareth gibt es einige, die früher Geister angerufen und Okkultismus praktiziert haben und jetzt ein neues Leben in Jesus beginnen.

Ein Hörbibelgruppenteilnehmer hält die Hörbibel so, dass die anderen die Bibelstelle mithören können.

Große Freude über die eigene Hörbibel

Heute ist ein besonderer Tag, denn im Anschluss an die vorerst letzte Einheit der Bibelgruppe bekommen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer eine eigene Hörbibel überreicht. Untereinander helfen sich die Frauen und Männer dabei, nach vorne zu kommen, ohne sich anzustoßen und ihre eigene Bibel in Empfang zu nehmen. „Jetzt, wo ich eine Hörbibel habe, werde ich meine Nachbarn einladen, gemeinsam Gottes Wort zu studieren“, freut sich einer der Teilnehmer. Ein anderer sagt: „Für mich ist diese Hörbibel ein Evangelisationsinstrument in unserem Dorf.“ Auch Margareth bekommt heute ihre eigene Hörbibel und freut sich sehr: „Die Menschen da draußen haben keine Ahnung, was für Freude und Güte ich hier erlebe. Ich liebe Jesus und ich sehe es als meine Verantwortung, dass andere auch davon erfahren.“ Denn wie es Römer 10,17 beschreibt, haben es die Gemeindemitglieder in Butiama auch erlebt: „Der Glaube kommt also aus dem Hören der Botschaft, die Verkündigung aber durch das Wort des Christus.“ (NeÜ) Und genau das wollen sie nun weitergeben.

Ein Teilnehmer der Hörbibelgruppe in Tansania freut sich über seine eigene Hörbibel.
Ein Hörbibelgruppen-Teilnehmer freut sich über die Hörbibel – und möchte sie Leuten aus dem Dorf vorspielen.

Beschenken Sie Sehbehinderte mit einer Hörbibel!

Sie können mehr sehbehinderten Menschen wie Margareth den Zugang zu Gottes Wort ermöglichen. Denn je 7 EUR ermöglichen Sie einer Person die Teilnahme an einer Bibelgruppe und eine eigene Hörbibel. Helfen Sie mit und schenken Sie Blinden in Tansania Hoffnung.

Jetzt mithelfen

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07.05.2025

Indien: Weder Armut noch Krankheit halten Gott auf

Khairats Leben war von Armut, Krankheit und Perspektivlosigkeit geprägt. Er erlebte zahlreiche Rückschlage, auch nachdem er Jesus kennengelernt hat – seine Geschichte ist die von vielen jungen Männern in Indien. Doch Khairat gab nicht auf und setzte seine Hoffnung immer wieder an Gott. Heute leitet er eine Gemeinde im Osten des Landes und führt Dutzende Menschen zu Jesus. Seine Geschichte zeigt: Weder Armut noch Krankheit halten Gottes Wirken auf.

Khairat aus Indien mit seiner Frau
Gebrochene Kindheit

Khairat wuchs in einer armen Familie auf, die um das tägliche Überleben kämpfte. „Meine Eltern waren gebrochene Menschen, weil ihnen die Armut und die Sorgen sehr zugesetzt haben“, erinnert er sich. Die Situation verschlimmerte sich, als Khairats Vater starb und seine Mutter allein für ihn und seine Schwester sorgen musste. Khairat war zu dem Zeitpunkt acht Jahre alt. Trotz gesundheitlicher Probleme musste er nach der Schule Geld für ihren Lebensunterhalt verdienen und arbeitete auf dem Feld und in einer Ziegelfabrik. Obgleich der schwierigen Umstände schaffte Khairat es, den Schulabschluss zu machen – ein Privileg, das vielen seiner Landsleute verwehrt blieb.

Khairat aus Indien liest in seiner Bibel
Gott rettet, was verloren ist

Khairats Leben war von einer großen Hoffnungslosigkeit geprägt. „Ich war ruhelos und ständig auf der Suche – nach was genau, wusste ich selbst nicht. In meinem Leben drehte sich alles um die überwältigenden Probleme, die unsere Armut mit sich brachte“, sagt er rückblickend. Doch eines Tages kam ein Prediger in sein Dorf und erzählte den Menschen vom Evangelium. Der Vers aus Lukas 19,10 (NGÜ) berührte Khairat besonders. Dort heißt es: „Und der Menschensohn ist gekommen, um zu suchen und zu retten, was verloren ist.“ „Ich fühlte mich getröstet und ermutigt und konnte plötzlich sehen, wie verloren ich war“, sagt er. Khairat begann, eine Gemeinde zu besuchen und ließ sich taufen. Er änderte sein Leben – und doch war es noch nicht das Ende seiner beschwerlichen Reise. Fünf Jahre später verließ Khairat sein Dorf, um bei einer Baufirma zu arbeiten, doch ging er dort in keine Gemeinde.

Rückkehr und Berufung

Als die Sehnsucht nach seiner Heimat zu groß wurde, kehrte Khairat zurück – doch er schämte sich für seinen geistlichen Zustand. Eine evangelistische Veranstaltung rüttelte ihn innerlich auf und Gott legte ihm die Verlorenheit seiner Freunde und Nachbarn aufs Herz. „Herr, ich stelle mein Leben in deinen Dienst“, betete er. Er erzählte einem Pastor von seinem Wunsch, die Bibel zu studieren und dieser vermittelte ihn an eine Bibelschule. Dort lernte er Gott und sein Wort immer besser kennen, doch Krankheit und lange Krankenhausaufenthalte unterbrachen sein Studium immer wieder. „Einmal kamen zwei Engel zu mir und richteten mich auf. Die Berührung war körperlich richtig spürbar. In dem Moment wurde ich dauerhaft gesund“, erzählt Khairat. Er schloss die Bibelschule ab und begann zu predigen und erlebte, wie Menschen zum Glauben kamen und von Dämonen befreit wurden.

Jugendliche aus Khairats Gemeinde beim Worship
Gemeindegründertraining

Dann hörte er vom Gemeindegründertraining der Bibel Liga. „Zu dem Zeitpunkt gab es in meinem Dorf keine Gemeinde, also startete ich zwei Bibelgruppen“, erinnert er sich. Als Khairat die Ausbildung nach einem Jahr abschloss, waren die Philippus-Gruppen bereits auf 50 Leute angewachsen und er baute ein kleines Gemeindegebäude. „Ohne die Ausbildung hätte ich niemals diese Gemeinde ins Leben gerufen. Ich bin sehr dankbar, auch für die Ermutigung der anderen Pastoren“, sagt er. Khairat weiß, dass sein Leben auch in Zukunft nicht einfach sein wird. Doch wenn er an Jesus festhält, kann er selbst die größten Herausforderungen überwinden und Frucht bringen. Seine Gemeinde ist das lebendige Zeugnis dafür.

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16.04.2025

Madagaskar: von geistlicher Trockenheit zu echter Nachfolge

Lucienne und ihr Mann Tanjona leiten eine Gemeinde in Ankadinondry, im Herzen von Madagaskar. Sie folgten Gottes Ruf und zogen in diese ländliche Gegend. Doch was sie erwartete, waren staubige rote Straßen, ausgedörrtes Land und noch trockenere Herzen. „Wir wollten nur zurück in die Stadt“, sagt die Pastorenfrau. Doch nach und nach gebrauchte Gott das junge Ehepaar, um aus einem leeren Kirchengebäude eine lebendige Gemeinde mit Jüngern Jesu zu machen. Viele Madagassen kamen so von geistlicher Trockenheit zu echter Nachfolge.

Lucienne mit ihrem Mann und ihrem Sohn vor ihrem Haus_ Als Gemeindegründer führen sie Menschen zur Nachfolge.
Geistliches Erwachen

Lucienne und Tanjona lernten sich in Antananarivo bei der Arbeit kennen und heirateten kurze Zeit später. Das war vor elf Jahren, Lucienne war knapp 20 Jahre alt. Der Glaube war zunächst ein schwieriges Thema in ihrer Ehe, denn Tanjona folgte Jesus nach und hatte es schon damals auf dem Herzen gehabt, anderen vom Evangelium zu erzählen. Lucienne besuchte zwar auch eine traditionelle christliche Gemeinde; eine persönliche Beziehung zu Jesus hatte sie allerdings nicht. „Es war eine tote Gemeinde und ich war ein eingeschlafener Christ“, sagt sie rückblickend. Doch Tanjonas Leidenschaft für Gott und sein Wunsch Pastor zu werden, rüttelten seine Frau wach. „Ich erkannte, wie sehr ich Gott und sein Wort brauche“, sagt sie. Sie begann, ihren Mann in die Gemeinde zu begleiten und ließ sich taufen. Kurze Zeit später wurde Tanjona zum Pastor ordiniert.

Lucienne mit ihrer Familie vor ihrem kleinen Haus. Als Pastorenehepaar führen sie Menschen in die Nachfolge.
Gottes Ruf

Als der Leiter ihrer Denomination das Ehepaar bat, eine Gemeinde in Ankadinondry zu leiten, willigten sie ein. 2020 zogen sie also mit Sack und Pack in die ländliche Region, um eine bereits bestehende Gemeinde wiederzubeleben. Keine leichte Aufgabe, denn zu dem Zeitpunkt fand keine einzige Gemeindeaktivität statt und sie mussten von Null starten. „Das erste Jahr war sehr hart. Hinzukamen unsere finanziellen Sorgen“, sagt Lucienne. Anfangs pendelte Tanjona in die Hauptstadt, um Geld zu verdienen, doch nach ein paar Monaten begann er, Handyreparaturen anzubieten. Lucienne arbeitete währenddessen in einem Friseursalon. „Wir können heute gut davon leben. Wir haben immer wieder erlebt, dass wir komplett von Gott abhängig sind und er uns versorgt.“ Das gilt auch für ihr Gemeindeprojekt.

Bibelgruppen machen den Unterschied

Lucienne und Tanjona kannten das Philippus-Programm schon von Antananarivo, aber als sie in das Dorf zogen, erfuhren sie, dass die Bibel Liga auch dort einen Dienst beginnen wollte. Für sie war das Gottes Wirken. „Am Anfang stieß die Bibelgruppe auf kein Interesse, aber wir haben immer wieder dafür gebetet, dass Menschen sich dazu einladen lassen“, erzählt Lucienne. Und tatsächlich: Einige Dorfbewohner nahmen daran Teil, und auch nachdem sie den Kurs abgeschlossen und eine eigene Bibel bekommen hatten, hörten sie nicht auf, in die Gemeinde zu kommen. „Das Philippus-Projekt hat so viel Frucht hervorgebracht. Die Ernte ist erstaunlich“, freut sich Lucienne. Mittlerweile ist ihre Gemeinde auf 40 Personen angewachsen.

Jugendliche aus Madagaskar tragen Körbe auf dem Kopf und laufen eine der typischen Lehmstraßen entlang.
Viele Madagassen legen täglich weite Strecken zu Fuß zurück. Auch zur Gemeinde.
Ströme lebendigen Wassers

Außerdem haben sie in einem abgelegenen Dorf weitere Bibelgruppen ins Leben gerufen und gehen auch dort erste Schritte in Richtung Gemeindegründung. „Alle zwei Wochen feiern wir den Gottesdienst dort und an den anderen Sonntagen kommen die Menschen zu uns“, erklärt Lucienne. „Dabei müssen sie zwei Stunden laufen und mit dem Kanu einen kleinen Fluss überqueren.“ Doch die Strapazen nehmen sie bereitwillig auf sich. Auch Familien mit kleinen Kindern kommen zu den Treffen. Was Lucienne und Tanjona am meisten freut, ist, zu sehen, wie Menschen, die das Christentum gar nicht oder nur als Tradition kannten, nun zu einer lebendigen Gottesbeziehung finden und in der Nachfolge Jesu wachsen. So wie es auch Lucienne selbst erlebt hat. Denn auch in ausgedörrten Herzen schenkt Gott neues Leben und lässt Ströme des lebendigen Wassers fließen.

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08.04.2025

Reiseblog: Zu Besuch im Gefängnis

Ein ehemaliger Krimineller erzählt Gefangenen von Jesus

Reynold betritt das Gefängnis mit seinem Rucksack voller Bibeln und seiner Gitarre.

„Salam“, ertönt es schon von Weitem, als wir über den Parkplatz der Polizeistation auf das unscheinbare längliche Gebäude zulaufen. Einige junge Männer in kurzen Hosen und T-Shirts stehen bereits am Eingang; sie sind barfuß, die eine Hand umfasst die Gitterstäbe, mit der anderen winken sie uns überschwänglich zu. „Salam“, rufen wir zurück und folgen Reynold durch das schmale Tor. Wir begleiten den Polizisten und Familienvater in ein kleines Gefängnis in Manokwari, wo derzeit etwa 50 Männer einsitzen. Reynold ist heute nicht im Dienst, denn es ist Sonntag. Jede Woche nach dem Gottesdienstbesuch fährt er mit seinem Motorroller zu seiner Wache, um den Gefangenen von Jesus zu erzählen – seine Gitarre eingeklemmt zwischen seinen Füßen und in seinem Rucksack neue Bibeln. Ebenso wie die Männer hinter Gittern hat auch er eine dunkle Vergangenheit. Drei Monate hat er selbst im Gefängnis gesessen. Als er Jesus sein Leben anvertraute, machte er nicht nur eine 180-Gradwende, sondern verspürte auch den Wunsch, die Botschaft von Vergebung und Veränderung mit den Menschen zu teilen – vor allem mit solchen hinter Gittern.

Reynold ermutigt die Gefangenen, Jesus in ihr Leben einzuladen.

Gottesdienst in einer Zelle

Wir laufen den schmalen Gang zwischen einer schwarzer Eisenwand und Gitterstäben entlang und treten durch ein zweites Tor. Hier befindet sich ein kleiner Vorraum – kaum zwei Personen passen nebeneinander – und eine 20 Quadratmeter große Zelle kommt dahinter zum Vorschein. Etwa 30 Insassen erwarten Reynold bereits sehnsüchtig. In Windeseile haben sie drei Reihen gebildet und setzen sich auf den Boden. Einige weitere stehen in dem Gang dahinter und drücken sich an die Gitterstäbe, um ebenfalls mitzubekommen, was passiert. Ein grünes hölzernes Rednerpult wird aufgestellt, mit dem sich Reynold im Eingang der Zelle platziert. Innerhalb von zwei Minuten sind alle bereit und schauen gespannt zu dem großen, stämmigen Mann, dessen Erscheinung mindestens so viel Eindruck macht, wie das freundliche Lächeln auf seinem Gesicht. Eine Stunde Zeit haben sie für den Gottesdienst – offenbar wollen sie keine Minute davon verschwenden.

Tattoos & Tränen

Wir sind noch dabei, unsere Kameras auszupacken, als Reynhold bereits anfängt, leidenschaftlich zu den Gefangenen zu sprechen. In seiner Hand hält er das Studienheft der Bibel Liga und geht einen Bibeltext durch. „Jesus ist der Einzige, der euch frei machen kann. Er kann euch neu machen.“ Seine volle Stimme hallt durch den Raum, während 30 Augenpaare abwechselnd auf ihn und auf den Boden gerichtet sind. Es liegt Autorität in seinen Worten – schließlich ist sein eigenes Leben ein eindrückliches Zeugnis dafür, dass für Gott niemand zu verloren ist. Ein junger Mann in grünem T-Shirt, dessen Arme Tattoos zieren, scheint tief bewegt zu sein. Seine Augen füllen sich mit Tränen. Andere schauen betreten zu Boden. Manche nicken. „Diese Männer empfinden große Scham und fühlen sich als Ausgestoßene der Gesellschaft“, hat uns Irma, Reynolds Frau im Vorhinein erzählt. Als wir in die betretenen Gesichter blicken, spüren wir, dass sie Recht hat. „Wer möchte Jesus in sein Leben einladen?“, fragt Reynold in die Runde. Ein paar Hände gehen zaghaft nach oben. „Ihr müsst es wirklich von Herzen glauben und ernstmeinen. Es geht nicht darum, seine Hand zu heben, sondern Jesus im Inneren Raum zu geben und sich von den bösen Wegen abzuwenden“, erklärt er weiter. Seine Worte sind klar und zeitgleich liebevoll.

Die Insassen sind tief bewegt

„Gott hat mich durch das Gefängnis verändert“

Nach dem Abschlussgebet nimmt einer der wenigen älteren Gefangenen die Gitarre, die Reynold mitgebracht hat, und fängt an zu spielen. Inbrünstig stimmen die anderen in seinen Gesang mit ein. Die vielen kräftigen Stimmen hallen laut durch den kleinen Raum. Auch wenn wir den Text nicht verstehen, klatschen wir im Takt mit und saugen diese besondere Atmosphäre in uns auf. Dann öffnet Reynold seinen Rucksack und holt die Bibeln heraus. „Dieses Gefängnis ist eine Durchlaufstation. Die meisten bleiben nur einige Wochen oder Monate hier und warten auf ihre Verhandlung. Dann werden sie auf andere Gefängnisse verteilt“, erklärt er. „Fast jede Woche sind neue Häftlinge dabei.“ Diejenigen, die bisher keine eigene Bibel haben, bekommen das schwarze Büchlein mit der goldenen Schrift Alkitab überreicht. „Seit ich im Gefängnis sitze, habe ich angefangen, förmlich in die Bibel einzutauchen“, erzählt uns einer der Gefangenen im Nachgang. „Ich war früher sehr gewalttätig, aber Gott hat mich durch die Zeit im Gefängnis verändert“, sagt ein anderer. In vielen entdecken wir einen ähnlichen Kontrast wie bei Reynold: Das äußere Erscheinungsbild wirkt zunächst recht furchteinflößend, doch in den Augen und den Gesichtszügen liegt etwas Weiches und Gebrochenes. Zum Abschied holt einer der Gefangenen eine Deutschlandflagge und die Männer fangen an zu jubeln. „Wir lieben deutschen Fußball.“ Was für ein Themenwechsel. Wir lachen und freuen uns über diese unerwartete Leichtigkeit. Unter vielem Winken und Lächeln verabschieden wir uns schließlich.

Ein Gefängnisinsasse erzählt sein Zeugnis
Gefangene in West-Papua halten eine Deutschlandflagge hoch.

Ein herzlicher Abschied: Wir sagen „Danke“

Noch immer tief bewegt von den Eindrücken gehen wir zu den Autos zurück. Wir werfen einander erleichterte, aber auch ein wenig traurige Blicke zu. Denn es ist nicht nur Zeit, uns von den Gefangenen zu verabschieden, sondern nun sind auch die letzten Filmaufnahmen im Kasten. Früh am nächsten Morgen wird unser Rückflug gehen und nun heißt es, Abschied von den Familien in Manokwari zu nehmen, in dessen Leben wir so tiefe Einblicke bekommen haben. Beim gemeinsamen Abendessen bedanken wir uns für diese schöne und intensive Zeit. „Terima Kasih“. „Vielen Dank“, tönt es von allen Seiten. Nicht nur das Erlebnis mit den Gefangenen heute hat uns gezeigt, dass die Arbeit unserer Partner wichtig ist. Denn Gott und sein Wort verändern zahlreiche Menschenleben – nicht nur hier in Papua, sondern in ganz Indonesien. Wir sind dankbar, dass wir einen kleinen Ausschnitt davon mit eigenen Augen sehen durften, und diese Geschichten bei der BibelStern-Aktion, im Bibelbeweger-Magazin und auf unserem Blog teilen können.

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02.04.2025

Reiseblog: Im Dschungel von West-Papua

Holpernd schlängelt sich der Bus, der für die schmale Asphaltstraße gefühlt viel zu groß ist, durch den Dschungel von West-Papua. Etwa zwei Stunden fahren wir die einzige Straße entlang, die Manokwari Richtung Norden mit verschiedenen Dörfern verbindet, in denen bis heute vor allem die einheimische papuanische Bevölkerung lebt. Vor unserem Fenster ziehen kleine Häuser aus Stein und Beton vorbei, die inmitten des dichten Urwaldes fast unwirklich wirken. Wäscheleinen sind von Baum zu Baum gespannt, Mütter sitzen mit ihren Kindern vor ihren Häusern, andere laufen mit Machete in der Hand durch das Dickicht und immer wieder kommen uns Rollerfahrer entgegen – die meisten barfuß und ohne Helm.

Eine Frau aus einem einheimischen Stamm in Papua
Interviews und Filmaufnahmen für die Aktion BibelStern

Vor drei Tagen sind Salome, Maya, Samuel und Daniel als Team aus Deutschland zusammen mit Bible League-Mitarbeiter Romi von den Philippinen in Manokwari gelandet. Begleitet werden wir von Landesleiter Assaf und Oscar vom indonesischen Bibel Liga-Team. Zehn Tage lang sind Begegnungen, Interviews und Filmaufnahmen mit Leitern und Teilnehmern des Philippus-Programms geplant, denn dieses Jahr steht Indonesien im Fokus der Aktion BibelStern. Unser Ausgangspunkt Manokwari, eine Kleinstadt mit etwa 107.000 Einwohnern, ist zwar eine der wenigen großen Städte in West-Papua, doch sie hat mit den vielen kleinen Häusern, Kiosks und unzähligen Palmen eher Dorfcharakter. Überall schlängeln sich unzählige Roller durch den chaotischen Verkehr. Überhaupt scheinen motorisierte Zweiräder das Hauptfortbewegungsmittel in West-Papua zu sein. Auf ein Auto kommen schätzungsweise fünf Roller. Hier im Dschungel sind es noch mehr.

Kinderbibelgruppen im Busch

Verschwitzt und klebrig, weil die Luftfeuchtigkeit bei fast neunzig Prozent liegt und die Klimaanlage im Bus nur mäßig funktioniert, freuen wir uns, als wir schließlich nach über zwei Stunden über Stock und Stein auf ein weitläufiges Gelände einer Gemeinde abbiegen und uns eine erfrischende Brise empfängt. Der begeisterte Gesang von Kindern dringt zu uns herüber. Etwa zwanzig Mädchen und Jungen sitzen auf einer Plastikfolie unter einem Baum, der ihnen Schatten spendet. Eine junge Frau hält das Begleitheft für Kinderbibelgruppen in der Hand und erzählt ihnen eine Geschichte.

Eine Kinderbibelgruppe unter einem Baum in West-Papua

„Das ist eine der Frauen, die ich zur Kindergruppenleiterin ausgebildet habe“, erklärt uns Frida, eine Philippus-Trainerin aus Manokwari. Sie begleitet uns heute. Vor einigen Jahren hat sie angefangen, mit dem Roller in die abgelegenen Dörfer zu fahren und dort das Philippus-Programm ins Leben zu rufen. Mittlerweile leiten Einheimische die Gruppen.

Auch andere junge Frauen und Männer sind vorbeigekommen, um bei unserem Besuch dabei zu sein. Manche von ihnen hat Frida ausgebildet. Sie starten demnächst ihre eigenen Gruppen. Nach dem Abschlussgebet und einer Bibelübergabe, bei der die Kinder eine bebilderte Kinderbibel erhalten, ist es Zeit für uns weiterzuziehen. Klebriges Händeschütteln und strahlende Gesichter begleiten uns zurück zum Bus. Noch zwei weitere Gruppen stehen auf dem Programm.

Samuel bei den Dreharbeiten bei einer Kinderbibelgruppe
Samuel versucht die leuchtenden Augen der Kinder einzufangen
Frida und Pastor Tandi begrüßen eine Kinderbibelgruppe.
Bibel Liga-Leiter Pastor Assaf stellt unser Reise-Team vor
Herzlicher Empfang mit traditionellem Tanz

Als wir bei unserer letzten Station für heute ankommen, erwartet uns ein ganz besonderer Empfang. Schon von Weitem haben die Kinder den Bus kommen sehen und sich auf der schmalen Straße aufgestellt, um uns zu begrüßen. In Zweierreihen und mit traditionellen Ketten und Gewändern kommen sie uns entgegengetanzt. Der Busfahrer muss kurzerhand mitten auf der Straße anhalten und lässt uns aussteigen. Jeweils zwei Kinder haken sich bei jedem aus unserem Team ein und tanzen und hüpfen mit uns gemeinsam in Richtung Kirchengebäude. Etwas unbeholfen – man merkt, dass die Einheimischen den Rhythmus mehr im Blut haben als wir – aber mit einem großen Lachen im Gesicht kommen wir in der Gemeinde an, wo uns auch die Erwachsenen begrüßen. Ein paar Frauen haben eine große Tafel für das gemeinsame Mittagessen vorbereitet. Es gibt Reis, Wurzelgemüse, Fischsuppe und das traditionelle Gericht Papeda: eine klebrige Masse, die aus dem Stamm von Palmen gewonnen wird – für unsere deutschen Geschmäcker etwas gewöhnungsbedürftig, doch wir wollen die Köchinnen wertschätzen und probieren von allem.

Tanzende Kinder in Papua
Gemeinsames Fotoshooting

Im Anschluss folgt eine ausgiebige Foto-Session, denn wir sind nicht die einzigen, die heute ein paar sehr exotische Begegnungen haben. Die Einheimischen zücken ihre Handys – trotz der Ursprünglichkeit des Lebens hier besitzen die meisten tatsächlich ein Smartphone – und wollen unbedingt ein paar Fotos mit den ungewöhnlichen Besuchern aus Europa. Da wir mit unseren Kameras ja ebenfalls unser Material sammeln, machen wir beim Fotoshooting mit – das ist nur fair, finden wir, und die leuchtenden Augen der Kinder sind es allemal wert.

Selfies mit Kindern aus Papua

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05.03.2025

BibelStern Ergebnis: Über 227.000 Euro für Peru

Die Adventsaktion BibelStern der Bibel Liga für Peru war 2024 sehr erfolgreich. Geplant war ein Spendenziel von 175.000 Euro – tatsächlich kamen 227.337 Euro zusammen. 190 Kirchen, Gemeinden, Kleingruppen und viele Einzelspender haben dazu beigetragen.

Wofür werden die Spenden genutzt?

Mit sieben Euro kann in Peru eine Person an einem Bibelkurs teilnehmen und erhält eine eigene Bibel. Zudem werden neue Kleingruppenleiter ausgebildet, um Menschen im Glauben zu begleiten.

Im Video nehmen wir Sie mit zu einem Treffen einer Bibelstudiengruppe in den Slums vor Lima. Dort lösten die Bibeln große Freude aus!

Unterstützung für Gemeinden in Peru

In Peru ist das Christentum weit verbreitet, doch viele Menschen kennen die Bibel kaum. „Viele verbinden ihren Glauben mit traditionellen Bräuchen der Inka“, erklärt Alejandro da Silva, Leiter der Bibel Liga in Peru. Sein Team hilft jährlich rund 400 Gemeinden, Bibelgruppen anzubieten und Menschen zum regelmäßigen Bibellesen zu ermutigen.

Besonders in den Slums von Lima und abgelegenen Regionen fehlt es an Material und Bibeln. 2023 wurden mit Unterstützung der Bibel Liga 75 neue Gemeinden gegründet, und auch die Arbeit in Gefängnissen soll ausgeweitet werden. Noch kann man weiter für Peru spenden.

Der Leiter der Bibel Liga in Peru Alejandro da Silva
Alejandro da Silva in seiner Heimatregion Cusco
Eine Bibelgruppe trifft sich, um gemeinsam Gottes zu lesen und sich darüber auszutauschen.
Eine Gruppe in der Nähe von Lima trifft sich, um gemeinsam Bibel zu lesen

BibelStern: Eine überkonfessionelle Aktion

Seit 2005 können sich Gemeinden und Kleingruppen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz an der Aktion BibelStern beteiligen. „Die Aktion findet sowohl in Landes- als auch in Freikirchen Anklang“, sagt Reinhard Knödler, Leiter der Stiftung Bibel Liga.

Für 2025 ist die nächste Aktion bereits in Planung – diesmal mit dem Fokus auf Indonesien. Eine Anmeldung ist bereits möglich.

➡️ Mehr erfahren

BibelStern-Seite

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19.02.2025

Vom Tellerwäscher zum Gemeindegründer

Benjamin Buddha ist ein Wunderkind. Sieben Geschwister verlor seine Mutter kurz nach der Geburt. Verzweifelt suchten seine Eltern Hilfe – in Tempeln, bei Priestern, durch Rituale. Doch nichts half. Erst als zwei Männer ihnen von Jesus erzählten, fanden sie Hoffnung. Ihre Entscheidung für den Glauben kostete sie alles: Heimat, Sicherheit, Reichtum. Benjamin wuchs in Armut auf, arbeitete als Tellerwäscher und auf einer Hühnerfarm. Doch sein Herz brannte für eine andere Aufgabe. Heute leitet der 41-Jährige eine wachsende Gemeinde in Nepal – trotz Widerständen, Bedrohungen und Rückschlägen. Das ist seine Geschichte.

Pastor Buddha aus Nepal mit seiner Frau.
Vertreibung und Wunder

Als Benjamins Eltern zum ersten Mal vom Evangelium hörten und sich entschieden, der Botschaft Glauben zu schenken, hatte das schwere Konsequenzen. Für zwei Tage wurden die beiden im Gefängnis festgehalten. Danach verhörte man sie vor Gericht. „Entweder ihr gebt euren Glauben auf oder ihr müsst das Dorf verlassen“, sagte der oberste Richter. „Wir werden Jesus Christus nicht verleugnen“, lautete ihre Antwort. Daraufhin wurden sie aus dem Dorf gejagt. Da sie kein Transportmittel besaßen und es keine öffentlichen Verkehrsmittel gab, liefen sie zehn Tage zu Fuß, bis sie in ein Dorf kamen, wo sie einen Pastor kannten. Dort wurden sie aufgenommen. Nach dem Tod ihrer sieben Kinder jeweils kurz nach der Geburt, schenkte den beiden schließlich zwei Söhne. Benjamin war der jüngere von ihnen. Also ganze Familie halfen sie dem Pastor fleißig im Haushalt – und bekamen im Gegenzug Unterkunft und Essen gestellt. Zur Schule gehen konnte Benjamin nicht, weil das Geld fehlte. Ein anderer Pastor bot dem Jungen an, bei ihm zu wohnen und zu lernen. So lebte Benjamin ein Jahr bei ihm. Mittlerweile hatten seine Eltern einen kleinen Laden gegründet und Benjamin half mit, soviel er konnte.

Straßenkiosk in Nepal
Die Familie muss sich mit Gelegenheitsarbeiten über Wasser halten.
Früh gerufen

„Es ist ein Wunder, dass du lebst“, sagte Benjamins Mutter immer wieder zu ihm und sie dankten Gott dafür. Seine Eltern ermutigten ihre Kinder von klein auf, die Sonntagsschule zu besuchen und erzählten ihren Söhnen, was Gott Großartiges in ihrem Leben getan hatte. Den Ruf in den Dienst im Reich Gottes verspürte Benjamin schon in jungen Jahren. Er erinnert sich noch gut an den Moment. „Wirst du einmal Mitarbeiter in Gottes Reich?“, fragte ihn ein Pastor namens Immanuel. „Ja“, lautete seine Antwort. Doch es sollte noch ein steiniger Weg dorthin werden. Eine Zeit lang besuchte Benjamin ein christliches Zentrum, wo er Theologie studierte und in der Buchhaltung mithalf. Doch als seine Eltern finanzielle Schwierigkeiten bekamen, baten sie ihn, sich einen Job zu suchen und Geld zu verdienen.

Tellerwäscher in Mumbai, Indien

Benjamin verließ sein Heimatland und fand in Mumbai, Indien, Arbeit als Tellerwäscher in einem Hotel. Mit den Jahren konnte er sich hocharbeiten und wurde erst zur Aushilfe und dann zum Koch befördert. Er heiratete und bekam einen Sohn. Eines Tages kam die Frau eines Pastors zu ihm und sagte: „Mein Sohn, ich habe in einer Vision gesehen, dass du zurück nach Nepal gehen und Menschen zu Jesus führen sollst.“ Und er gehorchte. Mit seiner Familie zog Benjamin zurück nach Nepal. Sie lebten zwei Jahre in dem Heimatdorf seiner Frau. Ihr Bruder war Pastor, doch war viel unterwegs, und so übernahm Benjamin einen Teil seiner pastoralen Aufgaben. Immer wieder kamen Menschen zu ihm, damit er für Heilung betete. Es geschahen viele Wunder. Einige der Menschen kamen dadurch zum Glauben. Doch als sein Schwager merkte, dass die Menschen eher zu Benjamin als zu ihm als Pastor kamen, wurde er eifersüchtig und schickte Benjamin und seine Familie weg. Wieder ein Rückschlag. Und wieder mussten sie komplett neu anfangen. Doch Benjamin verlor nicht den Mut.

Die kleinen Anfänge der Gemeinde

Sie ließen sich in einem anderen Dorf nieder und Benjamin nahm einen Job auf einer Hühnerfarm und als Ladenverkäufer an. Mit dem Geld, das er verdiente, eröffneten sie kurze Zeit später ein Restaurant. Seine Erfahrungen als Koch in Mumbai erwiesen sich als nützlich. „Restaurant der Gläubigen“ nannten sie ihren Imbiss und es kamen Leute von nah und fern. Sie fingen an, in ihre kleine Hütte Menschen einzuladen und von Jesus zu erzählen, auch den Restaurantgästen. Ihre kleine Hausgemeinde wuchs und auch das Geschäft im Restaurant blühte auf. Als der Platz nicht mehr ausreichte, kauften sie ein kleines Grundstück und bauten dort eine Kirche. Das erste Gebäude aus Lehm wurde von starken Regenfällen weggeschwemmt und so verkauften sie einen Teil ihres Landes, um mit dem Geld Ziegelsteine kaufen zu können. Sie bauten ein Kirchengebäude aus Stein und ein kleines Häuschen, wo sie als Familie wohnen konnten. Bald darauf gab Benjamin sein Restaurant auf und widmete sich komplett seinem Dienst.

Pastor Buddha mit seinen Eltern, seiner Frau und ihren zwei Söhnen vor dem Kirchengebäude.
Heute dient Benjamin mit seiner Familie als Pastor in seiner eigenen Gemeinde.
Ausgerüstet durch das Gemeindegründertraining

Seit 15 Jahren ist Benjamin nun Pastor der Gemeinde mit bis zu 200 Gottesdienstbesuchern. Als Benjamin vom Gemeindegründertraining der Bibel Liga hörte, nahm er begeistert daran teil. „Das Training ist sehr praktisch und macht es mir leichter, Menschen zu erreichen“, sagt Benjamin. Auch einige andere aus seiner Gemeinde hat er dazu ermutigt, daran teilzunehmen. In einem Nachbardorf ist bereits eine zweite Gemeinde entstanden und an weiteren Orten in der Umgebung treffen sich Menschen in Bibelgruppen, um gemeinsam Gottes Wort zu studieren. Sein Dienst ist nicht ungefährlich. Immer wieder kommt es vor, dass Menschen, die zum Christentum konvertieren, verhaftet und bedroht werden. „Dennoch kommen so viele Menschen zu uns und lernen Jesus kennen. Wir beten für sie und viele werden von dämonischer Belastung und Krankheiten geheilt“, sagt Benjamin. „Bitte beten Sie um Schutz und dass die gute Botschaft sich immer mehr ausbreitet.“

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