Vom Alkoholiker zum Pastor

Wilfredo und seine Frau Isidora leiten eine kleine Gemeinde in Valle el Mirador, einem slumähnlichen Viertel vor Perus Hauptstadt Lima. Heute sind sie Vorbilder und geistliche Leiter für viele Menschen in ihrer Gemeinde. Doch ihr eigener Weg dorthin war nicht leicht: denn Wilfredo wurde vom Alkoholiker zum Pastor.

Pastor Wilfredo auf der Treppe vor seiner Gemeinde.
Alkohol- und Spielsucht

Viele Jahre in Wilfredos Leben waren von großer Dunkelheit geprägt. Er arbeitete in einer Druckerei, doch gab er sein ganzes Geld für Alkohol und Wetten aus. Dem Ehepaar und ihren zwei Töchtern fehlte deshalb oft das Nötigste zum Leben. „Manchmal hatten wir noch nicht einmal genug Geld für Essen“, erinnert sich Isidora. „In meiner Verzweiflung habe ich in Mülltonnen nach etwas Essbarem gesucht.“ Isidoras Geschichte, wie sie zu Gott fand, war ebenfalls nicht leicht, doch durch eine Freundin lud sie schließlich Jesus in ihr Leben ein. Ihr eigenes Herz wurde frei von Hass und Bitterkeit – doch die Situation mit ihrem Mann blieb zunächst unverändert. Als Alkoholiker trieb er die Familie immer mehr in Not und Armut.

Wilfredo hebt die Hand während des Lobpreises im Gottesdienst.
Sehnsucht nach Gott

Viele Jahre lag Isidora ihrem Mann in den Ohren, sie in ihre Gemeinde zu begleiten – und eines Tages stimmte er zu. „Ich erinnere mich noch gut an den Tag“, erzählt Wilfredo. „Ich habe mich müde und leer gefühlt, und als meine Frau mich wieder einmal bat, mitzukommen, fiel mir plötzlich kein Grund mehr ein, es nicht zu tun.“ Dieser Tag veränderte alles, denn in Wilfredo wuchs eine Sehnsucht nach Gott und nach einiger Zeit vertraute er ihm sein Leben an. „Ich ging an diesem Tag zum ersten Mal in die Kirche und habe bis jetzt – 23 Jahre später – nicht mehr damit aufgehört“, sagt er. Er wurde frei vom Alkohol und seiner Spielsucht und besuchte zusammen mit seiner Familie eine Gemeinde in Salamanca, einem gepflegten Stadtteil inmitten von Lima.

Berufung zum Pastor unter den Ärmsten

Zwölf Jahre arbeiteten sie als Familie in ihrer Gemeinde mit, doch Gott hatte noch andere Pläne mit ihnen. Ihre zwei Töchter waren mittlerweile in die Gegend um Valle el Mirador gezogen und Isidora verbrachte oft Zeit mit ihnen. Dabei reifte langsam eine Vision in Isidora und den Töchtern heran. „Eines Tages kam meine Frau zu mir und sagte, dass sie seit einiger Zeit Geld zur Seite gelegt habe und es in Valle el Mirador ein Grundstück gäbe, wo sie eine Gemeinde bauen könnten“, sagt Wilfredo. Auch er war von der Idee berührt und gemeinsam suchten sie das Gespräch mit ihrem Pastor in Salamanca. „In Valle el Mirador braucht es dringend eine Gemeinde. Wir haben ein Grundstück, aber es fehlt ein Pastor.“ Der Mann antwortete ihm: „Dann sei du ihr Pastor!“ Wilfredo war zunächst überrumpelt, doch Gott bestätigte seinen Ruf und die beiden gehorchten. So wurde Wilfredo nun vom Alkoholiker zum Pastor. „Ich musste alles Bekannte und Bequeme zurücklassen, um hierherzukommen. Es war ein Gehorsamsschritt. Früher hatten wir zum Beispiel eine richtige Dusche, jetzt nicht mehr“, erzählt Wilfredo. Doch ihre Entscheidung, den Menschen in Valle el Mirador die Gute Nachricht zu bringen, haben er und Isidora dennoch nie bereut.

Pastor Wilfredo und seine Frau stehen vor Priscilas Kiosk und beten für sie.
Wilfredo und seine Frau beten für eine Frau aus Valle el Mirador.
Leben in Fülle in Jesus

Etwa 20 Erwachsene und 50 Kinder und Jugendliche besuchen inzwischen jede Woche den Gottesdienst. In Zusammenarbeit mit der Bibel Liga sind mittlerweile fünf Bibelgruppen entstanden, zu denen auch Nichtgläubige aus der Nachbarschaft eingeladen werden. Das kleine Backsteingebäude ist längst zu einem hellen Licht inmitten von Armut und Staub geworden. Auf die Frage, warum Wilfredo seine Gemeinde „Überfließendes Leben“ genannt hat, verweist er auf den Vers aus Johannes 10,10: „Der Dieb kommt nur, um die Schafe zu stehlen, zu schlachten und ins Verderben zu stürzen. Ich (Jesus) aber bin gekommen, um ihnen das Leben zu geben, Leben im Überfluss.“ – „Dieser Bibelvers hat mich selbst tief berührt und als ich ihn las, war es für mich wie ein geistlicher Aufbruch“, sagt Wilfredo. „Ich selbst erlebe dieses Leben im Überfluss: Ich trage eine tiefe Freude in mir und wenn wir als Gemeinde zusammen essen, bleibt immer etwas übrig.“ Und so wird es wahr, was man von außen kaum vermuten würde: Inmitten von Staub und Armut gibt es tatsächlich Leben in Fülle.

Pastor Wilfredo und seine Frau Isidora vor ihrer Gemeinde in Valle el Mirador.
Pastor Wilfredo und seine Frau Isidora vor ihrer Gemeinde in Valle el Mirador.

Übrigens: Peru ist dieses Jahr unser BibelStern-Land. Bei der Mitmachaktion für Gemeinden und Kleingruppen sammeln wir für Menschen aus Valle el Mirador und anderen ärmlichen Teilen Perus, die sich keine Bibel leisten können. Gemeinsam wollen wir ihnen die Teilnahme an einer Bibelstudiengruppe ermöglichen und ihnen eine eigene Bibel schenken. Sind Sie dabei?

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Rebellengruppen und okkulte Praktiken – warum christliche Jugendarbeit in Äthiopien so wichtig ist

Birhanu Bekena sollte eigentlich Medizinmann werden. Seine Familie war tief in okkulten Praktiken verstrickt und hatte ihren Sohn dazu bestimmt, sich den dunklen Mächten zu verschreiben. In seiner Jugend rauchte Birhanu und trank viel Alkohol. „Mein Leben fühlte sich sinnlos an“, erinnert sich der 50-Jährige heute. Doch Gott hatte andere Pläne mit ihm. Ein christlicher Verwandter besuchte die Familie für einige Zeit und erzählte dem jungen Birhanu immer wieder von Jesus. „Damals wollte ich von so etwas nichts wissen, aber da ich ihn respektierte, hörte ich ihm aufmerksam zu“, sagt er. Der Verwandte zitierte Johannes 10,10: „Der Dieb kommt, um zu stehlen, zu schlachten und zu vernichten. Ich aber bringe Leben – und dies im Überfluss.“ „In diesem Moment wurde mir klar, dass Satan vorhatte, unsere Familie zu töten und zu zerstören“, erzählt Birhanu. Der Verwandte kehrte wieder in seine Heimat zurück, doch Birhanu wollte mehr wissen. „Von Tag zu Tag wuchs mein Interesse, mehr über Christus zu erfahren. Ich fragte meine christlichen Freunde nach ihrem Glauben und sie erzählten mir mehr über Gott.“ Einige Monate später lud Birhanu Jesus schließlich in sein Leben ein. Das veränderte alles. „Jesus erlöste mich von den Fesseln der Hexerei und befreite mich aus der Dunkelheit.“

Bibelgruppe mit Jugendlichen in Äthiopien.
Jugendliche durch Gottes Wort formen

Heute ist Birhanu Pastor und setzt sich leidenschaftlich dafür ein, dass andere Menschen Jesus kennenlernen – besonders die junge Generation. Die politische Situation in Äthiopien ist auch nach dem Bürgerkrieg angespannt. Rebellen kämpfen weiter gegen die Regierungspartei.; Plünderungen und Gewalt sind die Folge. „Die meisten Mitglieder in diesen Rebellengruppen sind Jugendliche“, erzählt Birhanu. Ein weiteres Problem seien kulturelle Praktiken wie das Irrecha-Fest, an dem vor allem junge Menschen teilnehmen, darunter auch Christen. Bei dem Fest werden an einem Fluss Opfer für einen unbekannten Gott dargebracht. Während der Feierlichkeiten betrinken sich viele Leute – für Birhanu ist das Fest ein heidnischer Brauch, dem er gerne gegensteuern möchte. „Wenn wir die Jugendarbeit gut machen, werden jungen Menschen zum Segen für die Kirche und die Gemeinschaft werden. Wenn nicht, können sie sehr zerstörerisch sein.“ Deshalb bietet Birhanu in seiner Gemeinde Bibelstudiengruppen an, in denen Menschen mithilfe des Studienmaterials der Bibel Liga Gottes Wort entdecken – vor allem die Jugendlichen. „Das einzige Werkzeug, das sie positiv formt, ist das Wort Gottes“, ist Birhanu überzeugt.

Nachfolge und Jüngerschaft im Alltag

Doch Birhanu sieht nicht nur bei jungen Menschen eine Veränderung durch die Bibelkurse, sondern erlebt, dass auch langjährige Gemeindemitglieder entdecken, wie sie Nachfolge und Jüngerschaft in ihrem Alltag leben können. „Bevor die Bibelstudiengruppen in unserer Gemeinde eingeführt wurden, gingen die Gläubigen davon aus, dass Evangelisation und der Besuch von Gemeindemitgliedern allein in der Verantwortung der Gemeindeleiter liegt. Doch jetzt besuchen sich die Gruppenmitglieder untereinander und helfen, wenn einer krank oder in Not ist.“ Für das geistliche Wachstum jedes Einzelnen hält Birhanu das Bibelstudium für entscheidend. „Die Teilnehmer bearbeiten die Fragen aus jeder Lektion unter der Woche für sich und diskutieren dann einmal pro Woche in der Gruppe darüber und klären Fragen. Das hilft ihnen, Gottes Wort zu verstehen“, freut sich Birhanu.

Bibelgruppen in Äthiopien mit fünf jungen Frauen.

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Glaube gegen alle Widerstände: „Das gemeinsame Bibelstudium hat mich gestärkt!“

„Mein Mann schlug mich, meine Kunden blieben aus und all das, weil ich Christin geworden war“, erzählt die 36-jährige Jeanette aus Burundi. Doch sie blieb ihrem neuen Glauben treu.

Jeanette aus Burundi erlebte starken Gegenwind nach ihrer Konversion zum Christentum

Jeanettes Eltern starben, als sie klein war, und sie wuchs bei ihrer Tante auf, die muslimischen Glaubens war. Später heiratete sie einen Muslim und lebte bei dessen Familie. Jeanette bekam drei Kinder und betrieb eine kleine Schneiderei. Eines Tages lud Eric, ein junger Mann aus der Gegend, sie zu einer Philippus-Bibelgruppe ein. Jeanette wurde neugierig und ging zu dem Treffen. Ihr selbst gefiel die Bibelgruppe sehr – doch nicht ihrem Ehemann. „Mein Mann begann mich zu schlagen, weil ich zu den Treffen von Christen ging. Manchmal warf er mich aus dem Haus, so dass ich mit meinem fünf Monate alten Baby die Nächte draußen verbringen musste.“ Die Schwiegerfamilie sah stillschweigend zu, denn auch sie wünschte sich, dass ihre Schwiegertochter zum Islam zurückkehrte.

Gemeinschaft und Gebet helfen bei Gegenwind

Doch diese Schwierigkeiten konnten Jeanette nicht von weiteren Besuchen der Bibelgruppe abhalten – auch als ihr Mann drohte, sie zu verlassen. „Gott sei Dank redeten ihm seine Eltern ins Gewissen“, sagt Jeanette. Doch nicht nur privat erlebte sie starken Gegenwind. Auch in ihrer Schneiderei blieben eine Zeit lang die Kunden – meist Muslime – fern. Was Jeanette in dieser schwierigen Zeit half, war das gemeinsame Bibelstudium. „Das Buch Daniel half mir, treu zu Gott zu stehen wie Daniel, Abednego und Meschach. Mein Charakter wurde gestärkt und mein Verhalten änderte sich. Schließlich habe ich Jesus als meine Retter anerkannt. Die anderen Christen halfen mir, für meinen Ehemann zu beten.“ Und sie erlebte eine Gebetserhörung: Schließlich erlaubte ihr Mann ihr, die Gottesdienste zu besuchen! „Schritt für Schritt akzeptiert er meinen Glauben. Ich bete weiterhin für ihn und hoffe, dass er sein Leben Jesus Christus übergibt.“ Sie träumt davon, dass sie eines Tages zusammen in den Gottesdienst gehen und Gott preisen können. „Ich bin so dankbar für die Philippusgruppe – denn dadurch habe ich Jesus kennengelernt! Gerade bereite ich mich auf meine Taufe vor. Ich bin stolz darauf, zu Christus zu gehören“, strahlt sie.

Jeannette an ihrer Nähmaschine.

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Venezuela: Gottes Wort dringt in abgelegene Gebiete

In einem kleinen Dorf in den Bergen von Araure in Venezuela lebt Angel mit seiner schwangeren Frau. Pajuisal ist eines von vielen kleinen Bergdörfern, die von der Zivilisation nahezu abgeschnitten sind. Von der nächstgrößeren Stadt geht es mit einem Geländewagen vier Stunden lang über holprige Straßen, hinauf nach Pajuisal. Die Häuser bestehen aus Stöcken und werden mit Lehm zusammengehalten. Öffentliche Einrichtungen, wie Krankenhäuser, gibt es nicht. Die Menschen bauen an, was sie zum Leben brauchen und versorgen sich selbst. Durch Quellen, die in der Nähe entspringen, haben sie genug Wasser.

Vor kurzem hat die gute Botschaft von Jesus einen Weg an diesen abgelegenen Ort gefunden. Das Bibel Liga-Team in Venezuela hat Freiwillige ausgebildet, um in Pajuisal eine Bibelgruppe zu gründen.

Eine Berglandschaft mit Palmen und ein paar wenigen Häusern.
Angel mit anderen Bibelgruppenleitern und einer Teilnehmerin, die ihre eigene Bibel bekommen hat.
Gottes Wort ist wie ein Samen

Auch Angel hat sich zu der Gruppe einladen lassen und dadurch Gott und sein Wort besser kennengelernt. „Früher haben die Leute gesagt, ich sei bitter, hoffnungslos und würde nur Probleme machen“, erzählt er. Doch als er Jesus in sein Leben einlädt, findet er Hoffnung und Sinn. „Ich habe mich mit meiner Familie versöhnt und lebe nun im Frieden mit ihnen.“ Auch sein Umfeld nimmt seine Veränderung wahr. Angels größtes Anliegen ist es, dass auch seine Freunde und Nachbarn Gott kennenlernen. Er möchte sich nun selbst zum Kleingruppenleiter ausbilden lassen und eine eigene Bibelgruppe anbieten. „Das Wort Gottes ist wie ein Samen, der nicht leer zurückkommt. Es kann unser gesamtes Dorf verändern.“ Die Menschen in Pajuisal wissen nur zu gut, was es bedeutet, eine Quelle zu haben, die ihnen hilft, zu überleben und Lebensmittel anzubauen. Nun lernen viele von ihnen Jesus, die Quelle des lebendigen Wassers, kennen, damit sie nie wieder dürsten müssen.

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„Sogar meinen Schmerz gebraucht Gott zu seiner Ehre“

Als Esther aus Simbabwe gerade einmal sechs Monate alt war, gab ihre Mutter sie in die Obhut ihrer Großmutter und verließ die Familie. Esthers Vater heiratete erneut und gründete eine neue Familie. Obwohl Esthers Großmutter sich liebevoll um sie kümmerte, war Esthers Kindheit von dem Schmerz geprägt, verlassen und nicht gewollt zu sein. „Mein Herz war sehr verbittert“, erinnert sich Esther heute. Sie schaffte ihre mittlere Reife und zog für die Oberstufe zu ihrer Tante, die ihre Schulgebühren übernahm. Doch als sie durch die Prüfungen fiel, musste sie die Schule abbrechen und wurde gezwungen, jung zu heiraten. „Ich hatte großes Glück, denn mein Mann war sehr geduldig mit mir und ermutigte mich immer wieder, Gott zu suchen“, sagt Esther rückblickend.

Esther mit ihrer Bibel, die sie von der Bibel Liga bekommen hat.
Gottes Wort heilt Esthers Wunde aus der Kindheit

Eine Bibelstelle aus Jesaja traf Esther ins Herz. Dort heißt es: „Denn sie alle gehören zu dem Volk, das meinen Namen trägt. Ich habe sie zu meiner Ehre geschaffen, ja, ich habe sie gemacht“ (Jes. 43,7 HFA). „Es hat mich berührt, dass Gott mich gemacht hat und mich liebt und mein Leben seiner Ehre dienen soll.“ Diese Erkenntnis heilte endlich die klaffende Wunde ihrer Kindheit. Sie lud Jesus in ihr Leben ein. Doch kurz darauf verlor Esthers Mann seinen Job und sie wurde wütend auf Gott: „Ich fragte mich, wie er das zulassen konnte, nachdem ich ihm doch mein Leben anvertraut hatte?“ Die Enttäuschung saß tief und einige Zeit weigerte Esther sich, mit in die Gemeinde zu gehen. Sie wurde so traurig und verzweifelt, dass sie sogar darüber nachdachte, ihr Leben zu beenden. Eines Tages kam eine Frau aus der Gemeinde sie besuchen. Esther schüttete ihr Herz aus, die Frau ermutigte sie und sie beteten gemeinsam. Wieder kam ihr der Vers aus Jesaja in den Sinn: Sie war zur Ehre Gottes geschaffen. Wie könnte sie da ihr Leben wegwerfen? „Ich habe erkannt, dass Sorgen ein Zeichen sind, dass man die Dinge selbst in die Hand nehmen will. Ich habe gelernt, auf Gott zu vertrauen, dass er im Hintergrund arbeitet“, sagt Esther heute.

„Ich möchte, dass die Kinder Gott früh kennenlernen – anders als ich“

Von da an ging Esther wieder zur Gemeinde und nahm an einer Bibelstudiengruppe des Philippus-Programms teil. Jeden Mittwoch und Freitag traf sie sich mit anderen Leuten, um gemeinsam in Gottes Wort zu lesen. „Die Bibelgruppe hat mir geholfen, in meinem Glauben zu wachsen – und ich hatte den Eindruck, dass Gott mich ruft, Kindern von Jesus zu erzählen.“ Mittlerweile leitet Esther zusammen mit Pastor Karowa den Kindergottesdienst. Mithilfe des Bibel Liga-Materials machen sie die Mädchen und Jungen spielerisch mit Gottes Wort vertraut. „Ich selbst war als Kind sehr verbittert. Hätte ich damals schon gewusst, dass ich in Jesus einen Freund habe, hätte das vieles für mich erleichtert. Deshalb möchte ich, dass die Kinder Gott so früh wie möglich kennenlernen“, sagt sie. Und so merkt Esther, dass es wahr geworden ist: Ihr ganzes Leben, ja sogar ihren Schmerz, gebraucht Gott nun zu seiner Ehre.

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Ein Hindu auf der Suche nach Frieden

Revchand war sein ganzes Leben lang sehr religiös. Als hingegebener Hindu führte er die traditionellen Puja-Rituale durch und erzählte Menschen aus anderen Dörfern von seinem Glauben. Dennoch fand Revchand selbst keinen inneren Frieden. Trotz seiner Spiritualität befand er sich in Wahrheit auf der Suche nach dem lebendigen Gott, ohne es zu wissen. Bis er ihm begegnete…

Revchand aus Indien.
Nur einer hat die Macht zu heilen

Revchand wuchs in einer armen Familie auf. Es mangelte ihnen an den grundlegenden Dingen wie Nahrung und Bildung. Er selbst konnte die Schule nicht besuchen, denn dafür gab es kein Geld. Auch Jahre später, als Revchand längst geheiratet und eine eigene Familie gegründet hatte, blieb die Armut ein quälender Bestandteil seines Lebens. Auch gesundheitlich hatte die Familie viele Jahre zu kämpfen. Als sich der Gesundheitszustand seines Sohnes irgendwann so stark verschlechterte, dass Revchand und seine Frau um sein Leben fürchteten, suchten sie nach göttlicher Hilfe: Sie praktizierten die traditionellen hinduistischen Rituale und beteten zu den Hindu-Göttern, doch der Zustand seines Sohnes blieb unverändert. Auch der Arzt konnte ihm nicht helfen. Schließlich ließen sie einen hinduistischen Priester kommen, der Mantras vorlas, doch auch das blieb ohne Auswirkungen. Als Revchand und seine Familie ihren Nachbarn von ihrer Verzweiflung erzählten, verwiesen diese sie an einen Pastor, der in der Nähe wohnte. Als letzte Hoffnung gingen sie zu dem Mann und baten ihn um Hilfe für ihren Sohn. Der Pastor erzählte ihnen von Jesus, forderte sie auf, ihm ihr Leben zu unterstellen und ermutigte sie, dass Gott ihren Sohn heilen konnte. Und tatsächlich: Revchand und seine Frau luden Jesus in ihr Leben ein, und sie beteten gemeinsam für ihren Sohn. Innerhalb kürzester Zeit wurde dieser gesund.

Revchand aus Indien mit seiner Frau und seinem Sohn.
Frieden gefunden

Seitdem ist alles anders. „Ich begann, die Bibel zu lesen und dabei berührten mich Jesu Worte sehr, als er sagt: ,Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater außer durch mich.‘ Endlich hatte ich den Gott gefunden, nach dem ich mich gesehnt hatte.“ Seine Suche nach Frieden kam an sein Ziel. Heute dient Revchand seinem Gott als Pastor einer kleinen Gemeinde und führt mithilfe des Bibel Liga-Materials Bibelgruppen durch. Revchand zieht immer noch von Dorf zu Dorf, um Leuten von seinem Glauben zu erzählen – doch jetzt erzählt er von dem lebendigen Gott. Zu Beginn war er mit dem Fahrrad in die anderen Dörfer gefahren; seine Frau hinter ihm auf dem Gepäckträger. Mittlerweile hat er ein kleines Motorrad und erreicht so auch immer mehr Menschen in abgelegenen Gegenden mit dem Evangelium. Revchand hat zahlreiche Heilungen erlebt, darunter Menschen, die von dämonischer Belastung, Alkoholismus und Depressionen befreit wurden. Viele Familien, auch ehemalige Buddhisten, sind dadurch Christen geworden.

Zuversicht trotz Anfeindung und Ausgrenzung

Das Leben von Revchand und seiner Familie ist zwar von einem tiefen inneren Frieden und Freude geprägt, doch bringt ihre Entscheidung auch erhebliche Herausforderungen mit sich. Immer wieder werden sie von ihren Nachbarn angefeindet, die ihnen den Zugang zu Gemeinschaftsressourcen wie Wasser verwehren. Auch dürfen sie nicht mehr an öffentlichen Veranstaltungen wie Hochzeiten und Beerdigungen teilnehmen. Doch Revchand bleibt trotzdem zuversichtlich: „Mein Gebet ist, dass Gott ihnen die Augen öffnet und sie von ihren falschen Wegen umkehren.“

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Vom Waisen zum Kind Gottes

Edward ist Grundschullehrer und lebt in Sirari, im Norden von Tansania. Sonntags leitet er mithilfe des Bibel Liga-Materials den Kindergottesdienst seiner Gemeinde. Ihm ist es ein großes Anliegen, dass die Mädchen und Jungen von klein auf mit Gottes zuverlässiger Liebe vertraut gemacht werden. Denn seine eigene Kindheit war nicht immer von dieser Gewissheit geprägt.

Hoffnung in der Dunkelheit

Edward wuchs als Waisenkind auf und in seinen jungen Jahren kannte er vor allem eins: Hoffnungslosigkeit. „Ich lebte in Dunkelheit, voller Sorgen und Ängste“, erzählt er rückblickend. Eines Tages erzählte ihm ein Freund aus der Schule vom Wort Gottes. „Plötzlich kamen Licht, Freude und Hoffnung in mein Leben. Ich hatte den Eindruck, dass Jesus das bedrückende Gefühl, ein Waisenkind zu sein, aus meinem Leben wegnahm.“ Edward fing an, regelmäßig einen Gottesdienst zu besuchen, studierte Grundschullehramt und bringt sich bis heute begeistert in die Kinderarbeit seiner Gemeinde ein. Insgesamt 136 Mädchen und Jungen besuchen jede Woche die Sonntagsschule. Um die Kinder mit Gott und seinem Wort vertraut zu machen, verwendet Edward die Bibel Liga-Studienhefte für Philippus Junior. „Das Philippus-Programm gibt denen Hoffnung, die sie verloren haben, denen, die von Hass verschlungen werden, die Liebe, und den verdunkelten Herzen das Licht“, sagt Edward. Er hat selbst erlebt, wie er vom Waisen zum Kind Gottes wurde. Deshalb erzählt er Kindern nun von der Liebe des himmlischen Vaters.

Edward vor dem Gemeindegebäude
Wie Josef: verachtet und berufen

Auch einige von Edwards Verwandten sind zum Glauben gekommen und besuchen die Gemeinde. Doch in den ländlichen Gebieten Tansanias praktizieren viele Menschen Ahnenverehrung. „Besonders die Dorfältesten lehnen den christlichen Glauben ab“, erklärt Edward. Doch das hält ihn nicht auf. Die Geschichte von Josef aus der Bibel ermutigt ihn immer wieder. „Obwohl Josef von seinen Verwandten als wertlos betrachtet wurde, sorgte Gott dafür, dass er zum Größten unter ihnen wurde. Egal, ob mir Ablehnung, Hass, Verleugnung oder Eifersucht entgegenschlagen – ich glaube weiter daran, dass Gott meinem Leben eine bedeutende Bestimmung gegeben hat, indem ich ihm diene.“ Und so plant Edward, in den nächsten Jahren nicht nur hunderte, sondern tausende Kinder in seiner Region mit der Liebe Gottes zu erreichen.

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In Gott einen Vater gefunden

Die 21-jährige Ira von den Philippinen war immer ein Papa-Kind. Als Nesthäkchen wuchs sie mit sechs älteren Geschwistern in einer christlichen Familie auf. Als ihr Vater plötzlich verstarb, zerbrach ihre Welt. „Ich war so verzweifelt. Ich betete: ‚Gott, wenn es dich wirklich gibt, dann bring meinen Papa zurück, mach ihn wieder lebendig!‘“ Ira treten Tränen in den Augen, als sie sich daran erinnert. Obwohl es schon Jahre zurückliegt, schmerzt sie der Verlust ihres Vaters bis heute. Denn Gott erhörte das Gebet der kleinen Ira nicht. Daraufhin wollte sie nichts mehr mit ihm zu tun haben.

Heute strahlt Ira von den Philippinen und weiß: Gott ist ihr Vater.
„Ich wollte sterben“

„Ich lebte ein Leben wie die anderen um mich herum, die Jesus nicht kannten“, sagt sie. Mit 16 Jahren hatte sie keinen Lebenswillen mehr. „Ich wollte einfach nur noch sterben.“ Als Leute aus der Gemeinde bei ihr vorbeikamen, um sie zu ermutigen, hatte sie zum ersten Mal ein offenes Ohr und Herz für die Gute Nachricht. „Erst mit 16 Jahren habe ich begriffen, dass mein Vater bei Gott in der Ewigkeit ist. Ihm geht es gut, er will nicht mehr zurück“, sagt Ira. „Obwohl ich ihn schrecklich vermisse, freue ich mich, dass er bei Jesus ist.“ Nun hat sie in Gott einen himmlischen Vater gefunden. „Ich hätte nie gedacht, dass ich durch den Tod meines Vaters Gott nahekomme“, staunt Ira.

„Ich erzähle heute von meinem himmlischen Vater“

Heute erzählt die junge Frau Kindern von ihrem Vater im Himmel. „Die Mädels und Jungs in meiner Nachbarschaft haben einen besonderen Platz in meinem Herzen. Ich wünsche ihnen eine bessere Zukunft!“ Deshalb hat Ira sich von der Bibel Liga zur Englischlehrerin ausbilden lassen. Nun bringt sie den Kindern mithilfe der Bibel Englisch bei. „Für ihre berufliche Zukunft ist es sehr hilfreich, wenn sie Englisch können. Und ich wünsche mir, dass sie durch das Bibellesen ihren Vater im Himmel kennenlernen – so wie ich!“

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Ein Teenager wählt den Weg des Lebens

Lester ist vierzehn Jahre alt und kommt aus Nicaragua. Heute geht er den „Weg des Lebens“; er folgt Jesus nach. Zusammen mit seinen Eltern, seinem Bruder und seiner Großmutter wohnt er im Dorf Buena Vista, südlich der Hauptstadt Managua. Doch die Einheit der Familie war lange Zeit ein großer Schmerzpunkt im Leben des Teenagers.

Lester mit dem Bibel Liga-Studienmaterial „Wähle das Leben“
Der Traum vom Baseball

Als Lester zehn Jahre alt war, verließ sein Vater die Familie für eine andere Frau. Seine Mutter arbeitete hart, um die Familie zu ernähren, während die Großmutter sich um die Kinder kümmerte. „Zu dem Zeitpunkt kannte ich Jesus noch nicht. Ich war innerlich so verletzt und wütend, dass ich immer wieder aufbrausend wurde und anfing zu rauchen“, erzählt Lester rückblickend. Mit neun Jahren hatte er begonnen Baseball zu spielen. Sein Vater hatte ihn sehr unterstützt und Handschuhe, Schläger und Helm gekauft. „Ich war ein Naturtalent und trat einem Baseball-Verein bei. Ich träumte davon, irgendwann Profispieler zu werden.“ Doch als sein Vater die Familie verließ, wirkte sich das negativ auf Lesters schulische und sportliche Leistungen aus. „Ich wurde im Training undiszipliniert und verletzte mich dann noch am Knöchel. Eineinhalb Jahre lang durfte ich nicht mehr spielen, was mich sehr frustrierte.“

Von Bitterkeit befreit

Während dieser Krise begannen Keren und ihr Mann José, die Pastoren einer christlichen Gemeinde, Lester zu einer Bibelstudiengruppe einzuladen. „Ich habe immer wieder abgelehnt. Ich dachte, ich hätte in einer Kirche nichts zu suchen. Ich schämte mich so, dass mein Vater uns verlassen hatte und dachte, die anderen würden sich über mich lustig machen.“ Doch Keren war hartnäckig. Schließlich willigte Lester ein. Gemeinsam mit anderen Jugendlichen lasen sie Bibeltexte und tauschten sich darüber aus. „Der Herr begann, mein Herz von meiner Bitterkeit zu heilen. Die Gruppe gab mir das Gefühl, Teil einer Familie zu sein.“ Schon bald vertraute Lester sein Leben Jesus an. Das wirkte sich auch auf seine Eltern aus: Wenig später fand seine Mutter zu Jesus als ihrem Retter – und sogar sein Vater unterstellte sich der Herrschaft Jesu und kehrte zur Familie zurück.

Lester während des Gebets mit seiner Bibelgruppe.
Wähle den Weg des Lebens

„Eine Lektion aus der Bibelgruppe hat mich besonders berührt“, sagt Lester. „Es war, als ob Gott zu mir sprach, dass es zwei Wege gäbe: den Weg des Lebens und den Weg des Todes – und dass ich mich entscheiden muss. Wenn ich mich für das Leben entscheide, müsste ich lernen, den schmalen Weg zu gehen, der zum Leben führt. Das erinnerte mich an die Disziplin, die es im Sport braucht, um erfolgreich zu sein. Ich beschloss, im Sport diszipliniert zu sein, und gleichzeitig Gott mit dem, was ich tue, zu ehren. Beides bereitet mir große Freude.“ Und so kämpft sich Lester nicht nur im Baseball zurück zu seiner alten Form, sondern trifft die viel größere Entscheidung: er wählt den Weg des Lebens.

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Geheilt & versorgt: Wie eine alte Frau aus Madagaskar Gott erlebt

Marie Julienne lebt in Ankazondandy, einer kleinen Stadt in Zentralmadagaskar. Madagaskar gehört zu den ärmsten Ländern der Welt – eine Realität, die sich auch in Marie Juliennes Leben bemerkbar macht. Die Familie lebt von Ackerbau und Viehzucht. Die 66-Jährige hat neun Kinder und 16 Enkelkinder. Nicht alle von ihnen leben im Dorf; einige sind nach Antananarivo, der Hauptstadt Madagaskars, gezogen – wie so viele andere, die auf der Suche nach einem besseren Leben sind. Die Älteren, wie Marie Julienne und ihr Mann, bleiben zurück.

Marie
„Ohne Jesus wäre ich heute nicht am Leben“

Um ihren Lebensunterhalt zu verdienen, geht das Ehepaar fischen, arbeitet auf dem Feld oder versucht, kleine bezahlte Arbeiten zu finden. Als Pastor Jacques, der Leiter einer lokalen Gemeinde, ihr von Jesus erzählte, kam Hoffnung in ihr Leben. „Pastor Jacques hat mir den richtigen Weg gezeigt. Wenn Jesus nicht gewesen wäre, wäre ich heute nicht mehr am Leben!“, ist Marie Julienne überzeugt. Eine Krankheit machte die alte Frau innerhalb weniger Tage blind und taub – doch sie klammerte sich an ihren neuen Glauben. „Egal, wo ich war, auf dem Feld oder beim Gehen, ich betete für meine Heilung“, sagt Marie Julienne. Und tatsächlich: Gott machte sie gesund. „In der Bibel steht, dass die Tauben hören, die Stummen sprechen und die Lahmen gehen können – und in meinem Leben ist das wahr geworden!“, freut sie sich.

Gott verdoppelt den Segen

Das Leben von Marie Julienne und ihrer Familie ist immer noch von vielen Entbehrungen gekennzeichnet und oft wissen sie nicht, was sie essen sollen. Doch immer wieder erleben sie, wie Gott sie versorgt. „Gott sagt in seinem Wort, dass wir teilen und ihn darin prüfen sollen, ob er uns versorgt“, sagt Marie Julienne. „Und das machen wir. Wir testen Gottes Versorgung und er tut es jeden Tag aufs Neue. Und wenn wir es teilen – dann verdoppelt er den Segen.“ Durch Gott ist sie geheilt und versorgt.

Marie Julienne aus Madagaskar
Viele praktizieren okkulte Bräuche

Doch nur wenige Menschen in Madagaskar kennen den lebendigen Gott. Viele von Ihnen praktizieren okkulte Bräuche. „Ich mache da nicht mit, weil ich fest im Glauben stehe. Ich möchte mit so etwas wie Hexerei nichts zu tun haben“, sagt Marie Julienne. Leider ist das bei ihren Kindern anders. Bisher kennt keines von ihnen Gott. Eine Tochter zeigte nach dem Besuch eines traditionellen Heilers sogar Anzeichen dämonischer Belastung. Doch die zähe Frau gibt die Hoffnung nicht auf – schließlich hat Gott auch in ihrem Leben gewirkt. „Mein Mann und ich waren tabakabhängig und er hat viel Alkohol getrunken“, erinnert sie sich. Doch Gott hat sie befreit. Ihr Mann nimmt an einer Bibelstudiengruppe in Pastor Jacques‘ Gemeinde teil. Er freut sich schon sehr, bald seine erste eigene Bibel zu besitzen und auch zu Hause darin lesen zu können.

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