Vom Dieb zum Gemeindegründer

Mahadev ist 38 und lebt in einem kleinen Dorf in den Bergen von Nepal. Schon früh war er in Kriminalität verstrickt. Als Jugendlicher beteiligte er sich regelmäßig an Raubüberfällen und betrank sich. Als die Polizei ihn festnahm, schaffte er es, durch Schmiergeld wieder freizukommen. Aus Verzweiflung über den Lebenswandel ihres Sohnes, verheirateten seine Eltern ihn, als er 18 Jahre alt war mit der noch jüngeren Sultani. Doch Mahadevs ausschweifendes Leben wurde durch seine Ehe nicht besser – hinzu kam lediglich die Sorge um ihre Kinderlosigkeit. Als das junge Ehepaar auch nach vier Jahren noch keine Kinder bekam, ließen sie sich im Krankenhaus untersuchen und suchten einen Wahrsager auf. Doch nichts half. Ein traditioneller Heiler sagte dem jungen Paar, dass ihr Haus von einem Dämon besetzt sei, doch auch nachdem sie ein neues Haus gebaut hatten, blieb ihr Kinderwunsch unerfüllt. „Wir waren sehr deprimiert und wussten nicht, was wir tun sollten“, sagt Mahadev rückblickend.

Nichts ist unmöglich

Der Wendepunkt kam, als eines Tages Mahadevs Schwager Narendra zu Besuch kam und ihm vom Evangelium erzählte. Er ermutigte Mahadev und Sultani dazu, ihrem Leben eine neue Richtung zu geben und frei von Sünde zu werden. Er erzählte, dass für Gott nichts unmöglich sei und er Wunder tun könne. „Seine Worte haben mich bewegt und ich fing an, an Jesus zu glauben“, sagt Mahadev. „Nach und nach haben sich meine Gewohnheiten geändert“, erinnert sich Mahadev. „Ich habe aufgehört, Leute auszurauben. Stattdessen fing ich an zu beten und in der Bibel zu lesen, und versuchte, danach zu handeln.“ Und sein Schwager behielt recht: Für Gott war nichts unmöglich. Ein Jahr später gebar Sultani einen Sohn, zwei Jahre später eine Tochter. Gott hatte ihre Gebete erhört.

Die 180 Grad-Wende

Auch wenn auf einmal Licht in die Dunkelheit ihres Lebens gekommen war, nahmen die äußeren Probleme für Mahadev und Sultani zunächst zu. Familienmitglieder und Dorfbewohner, die traditionelle Hindus waren, fingen an, Mahadev dafür zu hassen, dass er zu einer für sie fremden Religion konvertiert war. „Ich bekam sogar Morddrohungen, wenn ich im Dorf predigte“, sagt er. Doch davon ließ er sich nicht aufhalten. „Ich hielt an meinem Glauben fest und hörte nicht auf, den Menschen davon zu erzählen. Viele kamen dadurch zum Glauben.“ Inspiriert von Paulus, der einst die Gemeinde verfolgte, und später als Apostel das Evangelium verkündete, nahm Mahadev am Gemeindegründertraining der Bibel Liga teil. Er ging weiter von Haus zu Haus, um den Menschen von Jesus zu erzählen. „Manche öffneten ihre Türen und ihre Herzen. Andere nicht. Aber mit denen, die glaubten, taten wir uns zusammen.“ Mittlerweile besuchen 30 Leute die kleine Gemeinde, die Mahadev gegründet hat. Einmal pro Woche treffen sie sich zum gemeinsamen Bibellesen mithilfe des Studienmaterials der Bibel Liga. „Ich spüre, dass es mein Ruf ist, Menschen zu Gott zu führen. So wie Paulus es getan hat“, sagt er. Denn auch Mahadev hat erlebt, wie Gott ihn, einen früheren Dieb, zum Missionar berief und das Unmögliche möglich gemacht hat. Das kann er nicht für sich behalten.

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Peru: Teenager begegnen Gott in ihrer Bibelgruppe

Sie sind zwischen 13 und 18 Jahre alt, kommen aus unterschiedlichen sozialen Hintergründen und hatten einen mehr oder weniger steinigen Weg mit Gott. Doch was die Teenager miteinander verbindet: Sie haben an einer Bibelgruppe für junge Erwachsene in ihrer Gemeinde in Lima teilgenommen – und haben dadurch einen persönlichen und tieferen Zugang zu Gott und seinem Wort gefunden. Als Gruppe haben sie sich taufen lassen, um auszudrücken, was ihren Herzen in den Wochen des gemeinsamen Bibelstudiums wichtig geworden ist: Sie sind geliebte Kinder Gottes und wollen ein an Gott hingegebenes Leben führen.

André aus Lima auf der Straße vor seiner Gemeinde.
André Mario, 13:

„Ich habe mich sehr leer gefühlt und hatte keinen Plan für mein Leben. Ich hatte oft mit Panikattacken zu kämpfen, einmal auch in der Schule. Ich wollte Gott näherkommen. Deshalb habe ich bei der Bibelgruppe mitgemacht. Mein Verhalten hat sich seitdem sehr verändert. Früher habe ich viele Schimpfwörter benutzt, aber jetzt habe ich eine ganz andere Art zu reden. Seit einem Jahr habe ich auch keine Panikattacken mehr. Alles, was mir an Schlechtem passiert, habe ich in Gottes Hand gelegt. Mit Gott kann ich alle Versuchungen angehen.“

Yeimmy, 17:

„Ich bin während der Pandemie zur Gemeinde gekommen. Mein Herz war damals sehr kalt und ich habe mich Freundschaften gegenüber verschlossen. Meine Mutter hat mich gedrängt, in die Gemeinde zu gehen. Am Ende war die Bibelgruppe eine sehr schöne Erfahrung und ich wurde gut aufgenommen. Es hat mir gefallen, dass es kein Pflichtprogramm wie in der Schule war, sondern dass jeder darin begleitet wurde, wo er mit Gott stand. Ich habe am Anfang gedacht, ich mache den Kurs und fertig. Aber ich habe den Wert von Gottes Wort in meinem Leben zu schätzen gelernt. Ich studiere es auch weiterhin. Heute habe ich Freunde, die Jesus auch kennen. Ich bin zwar jetzt mit der Schule fertig, aber ich versuche, den Kontakt zu meinen Mitschülern zu halten und ihnen von Jesus zu erzählen.“

Yeimmy aus Lima vor ihrer Gemeinde
Danino aus Lima auf der Straße vor seiner Gemeinde.
Danino Samuel, 13:

„Ich bin mit meiner Familie in eine andere Gemeinde gegangen, aber als die Pandemie anfing, gingen wir nicht mehr hin. Eine innere Leere hat sich in meinem Herzen ausgebreitet und ich hatte mit Spielsucht zu kämpfen. Nach der Pandemie habe ich mir eine eigene Gemeinde gesucht. Meine Persönlichkeit hat sich sehr verändert. Früher war ich sehr grob und habe geflucht. Ich habe nichts ernstgenommen. Gott hat die Leere aus meinem Herzen weggenommen. Heute habe ich einen Freund, dem ich alles anvertraue.“

Rossymar Alejandra, 15:

„Als ich klein war, war ich in einer anderen Gemeinde, aber ich bin mit meinen Eltern vor zwei Jahren von Venezuela nach Peru gekommen. Einmal bin ich allein spazieren gegangen, es war ein Donnerstag, und kam an meiner jetzigen Gemeinde vorbei. Jean-Paul, der Pastor, hat mich gesehen und eingeladen, an der Bibelgruppe teilzunehmen. Meine Ausdrucksweise hat sich in letzter Zeit sehr verändert und ich bin nun nicht mehr so schnell wütend oder genervt. In der Schule erzähle ich nun meinen Mitschülern von Jesus. Am Anfang, als wir nach Peru kamen, fiel es mir schwer, hier anzukommen, aber die Kirche ist für mich mittlerweile wie eine Familie.“

Rossymar in Lima auf der Straße vor ihrer Gemeinde.
Daniel aus Lima in dem Viertel seiner Gemeinde.
Daniel Nicolas, 18:

„Ich bin in einer christlichen Familie aufgewachsen. Schon mit 12 Jahre habe ich in meiner früheren Kirche andere Bibelgruppen geleitet, aber ich hatte noch kein tiefes Verständnis von Gott und habe das alles nicht sehr ernstgenommen. Mittlerweile möchte ich mehr von Gott wissen und Antworten auf meine Fragen und Zweifel finden. Mit Gottes Wort lerne ich genau das. Mein Denken hat sich komplett verändert. Ich bin viel verantwortungsbewusster und suche selbst nach Antworten im Wort Gottes. Es ist jetzt das zweite Jahr, dass ich die Bibelgruppe leite.“

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Vielen Dank! – 1000 Hörbibeln für Analphabeten und Sehbehinderte

Gemeinsam haben wir es geschafft: Mit Ihrer Hilfe können wir über 1080 Analphabeten und Sehbehinderte mit einer Hörbibel beschenken. Danke, dass Sie Menschen den Zugang zu Gottes Wort ermöglicht haben.

Rejoice: Wie die Hörbibel Leben verändert

Die 45-jährige Rejoice aus Simbabwe ist eine von vielen Analphabeten, die wir bereits im letzten Jahr mit einer Hörbibel beschenken konnten. Ihre Geschichte zeigt: Jede Spende macht im Leben der Empfänger einen großen Unterschied. Rejoice war das fünfte von insgesamt neun Kindern in ihrer Familie. Als Kleinbauern konnten sich ihre Eltern nicht leisten, dass jedes ihrer Kinder die Schule besuchte. Rejoice ging in die erste und zweite Klasse, aber musste dann die Schule abbrechen. Die Geschwister, die nach ihr kamen, hatten gar keine Möglichkeit, am Unterricht teilzunehmen. Rejoice bekam in ihrer Kindheit die Grundlagen des christlichen Glaubens mit, doch ihre Familie besuchte keine Gemeinde. Für sie hatte das Thema lange Zeit keine Relevanz.

Rejoice aus Simbabwe hält stolz ihre Hörbibel in der Hand.
„Die Hörbibel hat meine Scham weggenommen“

Als Rejoice heiratete, schlug ihr Ehemann vor, sonntags in die Gemeinde zu gehen. „Ich hatte keine Wahl, aber ich ging bereitwillig mit.“ Die Predigten berührten sie sehr. Schon nach wenigen Gottesdiensten lud sie Jesus in ihr Leben ein und ließ sich taufen. Doch ihre Scham, Analphabetin zu sein, begleitete sie auch im Gemeindeleben. „Es hat mich sehr entmutigt, wenn der Pastor uns aufforderte, unsere Bibeln zu öffnen. Ich fühlte mich unvollständig, weil ich nicht lesen konnte.“

Als schließlich das Philippus-Programm in ihrer Gemeinde eingeführt wurde, war Rejoice eine der ersten, die daran teilnahm – und bekam im Anschluss ihre eigene Hörbibel überreicht. „Ich bin seitdem im Glauben sehr gewachsen, denn ich trage die Hörbibel immer mit mir herum und höre die Texte, während ich die Aufgaben im Haus erledige“, erzählt Rejoice fröhlich. Auch als Familie machen sie regelmäßig eine gemeinsame Andacht, hören einen Bibeltext und tauschen sich darüber aus. Das stärkt nicht nur den Familienzusammenhalt, sondern hat die Wunde in Rejoice‘ Herzen geheilt. „Die Hörbibel hat meine Scham darüber weggenommen, dass ich nicht lesen und schreiben konnte. Ich fühle mich nicht mehr wie eine Außenseiterin.“

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Hoffnung für Kinder im Drogenviertel

Malt man sich die dunkelsten Orte dieser Welt aus, so ist Soacha in Kolumbien  sicherlich einer davon – nicht zwingend im Hinblick auf die Armut der Menschen, sondern ihre Verlorenheit. Kinder, die sich vor Verzweiflung das Leben nehmen. Eltern, die drogenabhängig sind. Jungen und Mädchen, die von Familienangehörigen missbraucht werden und sich selbst in Drogen flüchten. Sie ist allgegenwärtig in Soacha: die Hoffnungslosigkeit.

Yutlimar leitet eine Kinderbibelgruppe im Drogenviertel Soacha, Kolumbien.
Yutlimar und ihr Mann Genaro haben sich von Gott nach Soacha rufen lassen, um Hoffnung zu bringen.
Gerufen, um Licht in die Dunkelheit zu bringen

Yutlimar und ihr Mann Genaro aus Venezuela sind vor einigen Jahren nach Soacha, dem berüchtigten Stadtteil am süd-westlichen Zipfel von Kolumbiens Hauptstadt Bogotá, gezogen. „Als Gott uns berief, wollte ich zuerst nicht an diesen Ort gehen, weil er für Drogen und Suizide bekannt ist. Als wir hergezogen sind, war hier um die Ecke ein neunjähriger Junge, der sich selbst erhängt hat. Wir wissen nicht warum, aber in diesem Viertel gibt es so viele Menschen, die sich selbst das Leben nehmen“, erzählt Yutlimar betroffen. Ihre Mission ist es, Licht in diese Dunkelheit zu bringen – ein Vorhaben, das in diesem Umfeld fast unmöglich scheint.

Zwei Jungs aus der Kinderbibelgruppe in Soacha halten das Studienmaterial hoch.
„Am offensten sind die Kinder“

Das Ehepaar lädt Kinder, Jugendliche und Erwachsene zu Bibelgruppen ein und versucht, ihnen mithilfe des Bibel Liga-Materials die Bedeutung von Gott und seinem Wort näherzubringen. Insgesamt 764 Haushalte befinden sich in diesem Viertel. „Wir klopfen an die Türen und laden die Menschen ein. Viele sagen, dass sie kommen wollen, aber tauchen dann nicht auf“, sagt Yutlimar traurig. Am offensten sind die Kinder. Auch wenn viele die Einladung noch nicht angenommen haben, so sind es doch einige Mädchen und Jungen, die jede Woche an einer Kinderbibelgruppe teilnehmen. Viele von ihnen haben Missbrauch erlebt oder kommen aus zerrütteten Familien. Einige haben sogar schon selbst mit Drogen experimentiert. „Wir weinen mit den Kindern und beten mit ihnen“, sagt Yutlimar. „Und in ihre Herzen säen wir das Wort Gottes.“

Nicht allein

In dieser schwierigen Situation, in der es immer wieder auch Rückschläge gibt, ist es Yutlimar und Genaro eine große Stütze zu wissen, dass sie nicht allein sind. „Das Training der Bibel Liga hat uns sehr geholfen. Und auch die Gemeinden vor Ort unterstützen uns.  Die Pastoren begleiten uns und helfen uns, falls wir etwas brauchen“, sagt Genaro. Auch das Material der Bibel Liga ist ihnen eine Hilfe, um Zugang zu den Kindern zu finden und sie langsam an das Evangelium und die Bibel heranzuführen. „Ich finde das Kursmaterial für Kinder toll, weil es in sehr einfacher Sprache geschrieben ist, aber die Botschaft klar und christuszentriert ist. Durch die Geschichte lernen die Kinder, wer Gott ist und wer sie selbst sind. Schon die Überschriften der Geschichte wecken große Neugierde“, sagt Yutlimar. Auch wenn für viele Familien noch ein langer Weg zur Heilung nötig ist, so merkt das Ehepaar doch, dass ihre Mühe nicht vergeblich ist. Denn sie pflanzen in die Herzen der Kinder etwas, was viele von ihnen nie gekannt haben: Liebe, Annahme und Hoffnung.

Gruppenfoto der Kinderbibelgruppe in Soacha.

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Vom Medizinmann zum Jesus-Nachfolger

Die Geschichte von Clément aus Maharavoandriana, einem kleinen Dorf im Osten von Madagaskar, könnte kaum eindrucksvoller sein. Seine Familie war seit vielen Generationen in Zauberei und okkulte Praktiken verstrickt. Er selbst praktizierte 13 Jahre als Medizinmann in seinem Dorf. Doch als Jesus in Cléments Leben tritt, wird alles anders. Denn er hat die Macht des Bösen ein für alle Mal gebrochen.

Clement aus Madagskar im Portrait
„Die Menschen hatten Angst vor mir“

„Schon als Kind war ich besessen“, erinnert sich der heute 52-jährige Clément. „Es war wie ein Fluch. Immer wenn einer meiner Vorfahren starb, gab er den Dämon an die nächste Generation weiter.“ Cléments Leben drehte sich viele Jahre um kaum etwas anderes als seine Besessenheit. „Ich musste mich an die Regeln dieses bösen Geistes halten und ihm Opfer bringen wie Hühnchen, Alkohol und Süßigkeiten“, erinnert er sich. Mit 20 Jahren wurde er der Medizinmann seines Dorfes und die Leute kamen mit Problemen oder Krankheiten zu ihm. „Wann immer die Leute zu mir kamen, rief ich den Geist an und dieser zeigte mir, was ich tun sollte. Ich war wie der spirituelle Leiter dieser Menschen – aber nicht im guten Sinne. Die Macht, die ich besaß, ließ die Menschen Angst vor mir haben.“

Clément aus Madagaskar in einem Gottesdienst.
Wunsch nach Veränderung

Angst prägte jedoch nicht nur die Art, wie Menschen Clément begegneten, sondern durchdrang auch sein eigenes Leben. „Ich fürchtete mich davor, dass der böse Geist, dem ich diente, mich bestrafen würde, wenn ich etwas falsch gemacht hatte“, sagt Clément. Einmal konnte er zwei Wochen hintereinander nicht schlafen. Er hatte das Gefühl, dass der Dämon sein Leben zerstörte und ein starker Wunsch nach Veränderung überkam ihn. Er beschloss, zu Gott zu beten. „Eigentlich wusste ich gar nichts über den christlichen Glauben. Ich habe Christen zu der Zeit sogar verfolgt; also muss es der Heilige Geist gewesen sein, der mich zum Beten geführt hat.“ Clément betete und fastete und spürte, dass Gott ihn rief. „Er wusste plötzlich: Er brauchte Jesus. Deshalb lud er ihn in sein Leben ein und schloss sich einer christlichen Gemeinde an.

Eine neue Kreatur

Clément spürte die Veränderung unmittelbar. „Das Wort Gottes sagt, wenn du in Christus bist, wirst du eine neue Kreatur“ (siehe 2. Kor. 5,17), erklärt er. „Gott hat mich von allen Ketten befreit, die der Geist mir auferlegen wollte.“ Am Anfang akzeptierten die Dorfbewohner Cléments Bekehrung nicht. Sie waren besorgt, ihren Heiler und geistlichen Berater zu verlieren. „Die Leute waren wütend und lehnten mich ab“, erinnert sich Clément. Doch seine neue Lebensführung beeindruckte sie. „Früher führte ich ein schrecklich sündiges Leben. Die Leute wussten das. Als sie meine Veränderung sahen, änderten sie ihre Meinung.“ Bald darauf begann Clément, denselben Menschen das Evangelium zu predigen, die ihn früher als Medizinmann konsultiert hatten.

Clement bring eine Kiste mit Bibeln zum Gottesdienst.
Neue Familientradition: „Wir dienen Gott“

Als die Bibel Liga das Philippus-Programm in Maharavoandriana einführte, gehörte Clément zu den ersten, die sich als Bibelgruppenleiter ausbilden ließen. „Durch die Schulung habe ich so viel gelernt“, sagt er. „Sie hat mir geholfen, die gute Botschaft zuversichtlicher weiterzugeben und mich motiviert, Gott zu dienen.“ Die Kraft des Heiligen Geistes brach die Macht des Bösen in Cléments Familie. Anstatt dem Bösen in seiner Familie weiter Raum zu geben, erzog er seine Kinder in der Nachfolge Christi. Jetzt dienen Cléments Frau und seine Kinder mit ihm zusammen dem lebendigen Gott.

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Mit Jesus im Herzen und der Hörbibel im Ohr: Eine ehemalige Prostituierte erzählt

Docas war 35 Jahre alt, als ihr Mann an Nierenversagen starb. Nun war sie mit ihren vier Kindern allein. „Ich wusste nicht, wie ich die Familie ernähren und die Schulgebühren bezahlen sollte und habe den einfachen Weg gewählt – doch einen mit vielen Konsequenzen im Nachgang“, erzählt die 65-Jährige heute. 10 Jahre lang arbeitete sie als Prostituierte und verkaufte ihren Körper, um ihre Familie zu versorgen. „Mit der Zeit fing ich an, meine Entscheidung zu bereuen, aber ich wusste nicht, wie ich da rauskommen sollte. Schließlich musste ich immer noch für Einkommen sorgen.“ Der Wendepunkt kam – doch anders als erwartet.

Docas bekommt ihre Hörbibel überreicht. Neben ihr stehen drei Kinder.
„Als hätte sich ein Gewicht von meinen Schultern gehoben“

Docas bat ihre Familie um Hilfe, doch aufgrund ihrer Arbeit erlebte sie viel Ablehnung. Nur eine Tante ihres verstorbenen Mannes lud sie schließlich ein, mit in eine Gemeinde zu kommen. Doch das war nicht die Art von Hilfe, die sie sich erhofft hatte. „Wo warst du, Gott, als mein Mann gestorben ist, und warum hast du das zugelassen?“, fragte sich Docas immer wieder. Trotz ihrer Fragen und ihres Schmerzes ging sie mit in den Gottesdienst. Dort berührte sie ein Bibelvers auf einmal so sehr, dass sie schließlich ihr Herz öffnete und Jesus in ihr Leben einlud. „Ich war so müde vom Leben. Doch als ich Jesus annahm, hat sich plötzlich wie ein Gewicht von meinen Schultern gehoben“, sagt sie. Docas begann, jeden Mittwoch eine Bibelstudiengruppe zu besuchen und merkte schnell, dass sie nicht so weiterleben konnte wie bisher. „Gott wirkt auf wundersame Weise“, sagt Docas heute strahlend. Einige Frauen aus der Gemeinde taten sich zusammen, um ihr den Start einer Hühner- und Ziegenzucht zu finanzieren. „Das Geschäft läuft heute so gut, dass ich problemlos für mich, meine Tochter und meine Enkelkinder sorgen kann.“

Hörbibel: Gottes Wort trotz schwindender Sehkraft

Docas Entscheidung, Jesus nachzufolgen, hat nicht nur ihr eigenes Leben verändert. Auch ihre Kinder, die sehr unter der sozialen Ausgrenzung aufgrund der Arbeit ihrer Mutter gelitten hatten, blühten auf und die ganze Familie begann, den Gottesdienst und die Bibelgruppe zu besuchen.  Docas‘ Wunsch ist es, dass ihr ganzes Umfeld erfährt, wie Gott an ihr gewirkt hat. „Ich möchte meinen Bekannten von damals und den Frauen, die in einer ähnlichen Situation sind, wie ich einst war, Hoffnung geben. Ich wünsche mir, dass auch sie Christus kennenlernen.“ Sie plant, eine eigene Bibelgruppe ins Leben zu rufen. Da in ihrem fortgeschrittenen Alter ihre Augen immer mehr an Sehkraft verlieren, hat Docas vor Kurzem eine Hörbibel bekommen. „Früher hat mir das Studienmaterial sehr geholfen. Aber jetzt, wo mein Augenlicht immer schlechter wird, freue ich mich riesig, Gottes Wort nicht entbehren zu müssen. Ich bin so dankbar, dass die Bibel Liga das möglich gemacht hat.“ Mit Jesus im Herzen und der Hörbibel im Ohr: Wenn Docas als ehemalige Prostituierte erzählt, wie Gott und sein Wort ihr Leben verändert haben, dann hat das Kraft. Auch in ihrem Umfeld.

Hörbibel-Projekte unterstützen

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Nepal: „Verfolgung hat mich gelehrt, fest im Gebet zu bleiben“

Ram lebt mit seiner Frau und zwei Töchtern in der Provinz Bagmati in einer Kleinstadt südlich Nepals Hauptstadt Kathmandu. Seine ältere Tochter, Mahima, ist Krankenschwester; seine jüngere Tochter geht noch zur Schule. Als der 53-Jährige selbst noch ein Kind war, wuchs er in einer Hindu-Familie auf. Sein Vater diente in der Armee und trank viel Alkohol und nahm Drogen. Seine Mutter war sehr religiös. Mit großem Eifer brachte sie Opfer dar und vollzog traditionell hinduistische Rituale. Auch Ram machte mit, doch war er nie so hingebungsvoll wie seine Mutter.

Ram bei einem Interview in einem Innenhof.
Das Heilungswunder

Rams Großvater war der erste in der Familie, der zum Glauben an Jesus Christus kam. Eines Tages wurde Rams Mutter sehr krank. Sie war auf dem Weg gewesen, um Feuerholz zu sammeln, doch plötzlich konnte sie nicht mehr laufen und die anderen Frauen brachten sie zurück nach Hause. Ihr Vater sagte: „Das ist das Werk des Teufels. Aber macht euch keine Sorgen. Gott wird sie gesund machen.“ Er betete für sie und tatsächlich: Augenblicklich wurde sie gesund. Seit diesem Tag begann Rams ganze Familie an den lebendigen Gott zu glauben. Ram war zu dem Zeitpunkt zehn Jahre alt.

Zeugnis – auch im Gefängnis

„Die erste Zeit als Christ war sehr schwierig“, erinnert sich Ram. „Zu einem anderen Glauben zu konvertieren wird als Bedrohung für die Gesellschaft angesehen.“ Oft kamen andere Dorfbewohner mit Holzknüppeln vorbei, brachen in ihr Haus ein und schlugen Ram und seine Familie. An einem Weihnachtsfest wurden sie bei der Polizei angezeigt, weil sie die Geburt Jesu feierten. Die ganze Familie saß einen Monat lang im Gefängnis. „Wir hatten kaum zu essen und mussten uns zu sechst eine Mini-Zelle teilen“, sagt Ram. Doch auch während dieser dunklen Zeit hielten sie treu an Gott fest. „Verfolgung zu erleben hat mich gelehrt, dass es nicht immer leicht ist, Jesus nachzufolgen. Wir müssen fest im Gebet bleiben und im Glauben wachsen.“ Und das taten sie. Jeden Abend betete die Familie in der Zelle. Einer der Wächter, der dies beobachtete, war so berührt, dass er selbst Jesus sein Leben übergab und später Pastor wurde. Einige Tage später kam Rams Familie frei.

Mit der Zeit nahm die Verfolgung in der Gegend immer mehr ab; Rams Eifer für Gott blieb. Als mittlerweile erwachsener Mann nahm er am Gemeindegründer-Training der Bibel Liga teil. „Der Kurs war sehr wertvoll für mich. Ich habe gelernt, wie ich Menschen das Evangelium verständlich erklären kann, und was es braucht, um eine Gemeinde zu leiten.“ Während der Ausbildung gründete Ram eine eigene Gemeinde. „Ich habe dort unter Menschen aus den niedrigen Kasten gedient und viele sind zum Glauben gekommen. Mittlerweile gibt es dort drei Gemeinden“, erzählt er. Vor vier Jahren übergab er die Gemeindeleitung an jemand anderes und zog zu  seiner Schwiegerfamilie.

Eine Bibel aus Nepal auf dem Schoß einer Person.
„Ohne Gottes Wort können wir nicht wachsen“

Heute arbeitet er als Pastor in einer kleinen Gemeinde mit 45 Gottesdienstbesuchern. Durch das Philippus-Programm der Bibel Liga hat mittlerweile jeder von ihnen eine eigene Bibel. Regelmäßig treffen sie sich in Jugend- und Frauenstunden sowie anderen Kleingruppen, um gemeinsam in der Bibel zu lesen. „Ohne Gottes Wort zu studieren, können wir nicht wachsen und vorwärtsgehen“, sagt Ram. Jeden Montag gehen sie mit einem Team in umliegende Dörfer und erzählen den Menschen von Jesus. „Noch immer gibt es so viele Menschen, die Gott und sein Wort nicht kennen. Ich möchte, dass eine Seele nach der anderen zu Gottes Familie hinzugefügt wird.“

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Vom Alkoholiker zum Pastor

Wilfredo und seine Frau Isidora leiten eine kleine Gemeinde in Valle el Mirador, einem slumähnlichen Viertel vor Perus Hauptstadt Lima. Heute sind sie Vorbilder und geistliche Leiter für viele Menschen in ihrer Gemeinde. Doch ihr eigener Weg dorthin war nicht leicht: denn Wilfredo wurde vom Alkoholiker zum Pastor.

Pastor Wilfredo auf der Treppe vor seiner Gemeinde.
Alkohol- und Spielsucht

Viele Jahre in Wilfredos Leben waren von großer Dunkelheit geprägt. Er arbeitete in einer Druckerei, doch gab er sein ganzes Geld für Alkohol und Wetten aus. Dem Ehepaar und ihren zwei Töchtern fehlte deshalb oft das Nötigste zum Leben. „Manchmal hatten wir noch nicht einmal genug Geld für Essen“, erinnert sich Isidora. „In meiner Verzweiflung habe ich in Mülltonnen nach etwas Essbarem gesucht.“ Isidoras Geschichte, wie sie zu Gott fand, war ebenfalls nicht leicht, doch durch eine Freundin lud sie schließlich Jesus in ihr Leben ein. Ihr eigenes Herz wurde frei von Hass und Bitterkeit – doch die Situation mit ihrem Mann blieb zunächst unverändert. Als Alkoholiker trieb er die Familie immer mehr in Not und Armut.

Wilfredo hebt die Hand während des Lobpreises im Gottesdienst.
Sehnsucht nach Gott

Viele Jahre lag Isidora ihrem Mann in den Ohren, sie in ihre Gemeinde zu begleiten – und eines Tages stimmte er zu. „Ich erinnere mich noch gut an den Tag“, erzählt Wilfredo. „Ich habe mich müde und leer gefühlt, und als meine Frau mich wieder einmal bat, mitzukommen, fiel mir plötzlich kein Grund mehr ein, es nicht zu tun.“ Dieser Tag veränderte alles, denn in Wilfredo wuchs eine Sehnsucht nach Gott und nach einiger Zeit vertraute er ihm sein Leben an. „Ich ging an diesem Tag zum ersten Mal in die Kirche und habe bis jetzt – 23 Jahre später – nicht mehr damit aufgehört“, sagt er. Er wurde frei vom Alkohol und seiner Spielsucht und besuchte zusammen mit seiner Familie eine Gemeinde in Salamanca, einem gepflegten Stadtteil inmitten von Lima.

Berufung zum Pastor unter den Ärmsten

Zwölf Jahre arbeiteten sie als Familie in ihrer Gemeinde mit, doch Gott hatte noch andere Pläne mit ihnen. Ihre zwei Töchter waren mittlerweile in die Gegend um Valle el Mirador gezogen und Isidora verbrachte oft Zeit mit ihnen. Dabei reifte langsam eine Vision in Isidora und den Töchtern heran. „Eines Tages kam meine Frau zu mir und sagte, dass sie seit einiger Zeit Geld zur Seite gelegt habe und es in Valle el Mirador ein Grundstück gäbe, wo sie eine Gemeinde bauen könnten“, sagt Wilfredo. Auch er war von der Idee berührt und gemeinsam suchten sie das Gespräch mit ihrem Pastor in Salamanca. „In Valle el Mirador braucht es dringend eine Gemeinde. Wir haben ein Grundstück, aber es fehlt ein Pastor.“ Der Mann antwortete ihm: „Dann sei du ihr Pastor!“ Wilfredo war zunächst überrumpelt, doch Gott bestätigte seinen Ruf und die beiden gehorchten. So wurde Wilfredo nun vom Alkoholiker zum Pastor. „Ich musste alles Bekannte und Bequeme zurücklassen, um hierherzukommen. Es war ein Gehorsamsschritt. Früher hatten wir zum Beispiel eine richtige Dusche, jetzt nicht mehr“, erzählt Wilfredo. Doch ihre Entscheidung, den Menschen in Valle el Mirador die Gute Nachricht zu bringen, haben er und Isidora dennoch nie bereut.

Pastor Wilfredo und seine Frau stehen vor Priscilas Kiosk und beten für sie.
Wilfredo und seine Frau beten für eine Frau aus Valle el Mirador.
Leben in Fülle in Jesus

Etwa 20 Erwachsene und 50 Kinder und Jugendliche besuchen inzwischen jede Woche den Gottesdienst. In Zusammenarbeit mit der Bibel Liga sind mittlerweile fünf Bibelgruppen entstanden, zu denen auch Nichtgläubige aus der Nachbarschaft eingeladen werden. Das kleine Backsteingebäude ist längst zu einem hellen Licht inmitten von Armut und Staub geworden. Auf die Frage, warum Wilfredo seine Gemeinde „Überfließendes Leben“ genannt hat, verweist er auf den Vers aus Johannes 10,10: „Der Dieb kommt nur, um die Schafe zu stehlen, zu schlachten und ins Verderben zu stürzen. Ich (Jesus) aber bin gekommen, um ihnen das Leben zu geben, Leben im Überfluss.“ – „Dieser Bibelvers hat mich selbst tief berührt und als ich ihn las, war es für mich wie ein geistlicher Aufbruch“, sagt Wilfredo. „Ich selbst erlebe dieses Leben im Überfluss: Ich trage eine tiefe Freude in mir und wenn wir als Gemeinde zusammen essen, bleibt immer etwas übrig.“ Und so wird es wahr, was man von außen kaum vermuten würde: Inmitten von Staub und Armut gibt es tatsächlich Leben in Fülle.

Pastor Wilfredo und seine Frau Isidora vor ihrer Gemeinde in Valle el Mirador.
Pastor Wilfredo und seine Frau Isidora vor ihrer Gemeinde in Valle el Mirador.

Übrigens: Peru ist dieses Jahr unser BibelStern-Land. Bei der Mitmachaktion für Gemeinden und Kleingruppen sammeln wir für Menschen aus Valle el Mirador und anderen ärmlichen Teilen Perus, die sich keine Bibel leisten können. Gemeinsam wollen wir ihnen die Teilnahme an einer Bibelstudiengruppe ermöglichen und ihnen eine eigene Bibel schenken. Sind Sie dabei?

Mehr zur Aktion

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Rebellengruppen und okkulte Praktiken – warum christliche Jugendarbeit in Äthiopien so wichtig ist

Birhanu Bekena sollte eigentlich Medizinmann werden. Seine Familie war tief in okkulten Praktiken verstrickt und hatte ihren Sohn dazu bestimmt, sich den dunklen Mächten zu verschreiben. In seiner Jugend rauchte Birhanu und trank viel Alkohol. „Mein Leben fühlte sich sinnlos an“, erinnert sich der 50-Jährige heute. Doch Gott hatte andere Pläne mit ihm. Ein christlicher Verwandter besuchte die Familie für einige Zeit und erzählte dem jungen Birhanu immer wieder von Jesus. „Damals wollte ich von so etwas nichts wissen, aber da ich ihn respektierte, hörte ich ihm aufmerksam zu“, sagt er. Der Verwandte zitierte Johannes 10,10: „Der Dieb kommt, um zu stehlen, zu schlachten und zu vernichten. Ich aber bringe Leben – und dies im Überfluss.“ „In diesem Moment wurde mir klar, dass Satan vorhatte, unsere Familie zu töten und zu zerstören“, erzählt Birhanu. Der Verwandte kehrte wieder in seine Heimat zurück, doch Birhanu wollte mehr wissen. „Von Tag zu Tag wuchs mein Interesse, mehr über Christus zu erfahren. Ich fragte meine christlichen Freunde nach ihrem Glauben und sie erzählten mir mehr über Gott.“ Einige Monate später lud Birhanu Jesus schließlich in sein Leben ein. Das veränderte alles. „Jesus erlöste mich von den Fesseln der Hexerei und befreite mich aus der Dunkelheit.“

Bibelgruppe mit Jugendlichen in Äthiopien.
Jugendliche durch Gottes Wort formen

Heute ist Birhanu Pastor und setzt sich leidenschaftlich dafür ein, dass andere Menschen Jesus kennenlernen – besonders die junge Generation. Die politische Situation in Äthiopien ist auch nach dem Bürgerkrieg angespannt. Rebellen kämpfen weiter gegen die Regierungspartei.; Plünderungen und Gewalt sind die Folge. „Die meisten Mitglieder in diesen Rebellengruppen sind Jugendliche“, erzählt Birhanu. Ein weiteres Problem seien kulturelle Praktiken wie das Irrecha-Fest, an dem vor allem junge Menschen teilnehmen, darunter auch Christen. Bei dem Fest werden an einem Fluss Opfer für einen unbekannten Gott dargebracht. Während der Feierlichkeiten betrinken sich viele Leute – für Birhanu ist das Fest ein heidnischer Brauch, dem er gerne gegensteuern möchte. „Wenn wir die Jugendarbeit gut machen, werden jungen Menschen zum Segen für die Kirche und die Gemeinschaft werden. Wenn nicht, können sie sehr zerstörerisch sein.“ Deshalb bietet Birhanu in seiner Gemeinde Bibelstudiengruppen an, in denen Menschen mithilfe des Studienmaterials der Bibel Liga Gottes Wort entdecken – vor allem die Jugendlichen. „Das einzige Werkzeug, das sie positiv formt, ist das Wort Gottes“, ist Birhanu überzeugt.

Nachfolge und Jüngerschaft im Alltag

Doch Birhanu sieht nicht nur bei jungen Menschen eine Veränderung durch die Bibelkurse, sondern erlebt, dass auch langjährige Gemeindemitglieder entdecken, wie sie Nachfolge und Jüngerschaft in ihrem Alltag leben können. „Bevor die Bibelstudiengruppen in unserer Gemeinde eingeführt wurden, gingen die Gläubigen davon aus, dass Evangelisation und der Besuch von Gemeindemitgliedern allein in der Verantwortung der Gemeindeleiter liegt. Doch jetzt besuchen sich die Gruppenmitglieder untereinander und helfen, wenn einer krank oder in Not ist.“ Für das geistliche Wachstum jedes Einzelnen hält Birhanu das Bibelstudium für entscheidend. „Die Teilnehmer bearbeiten die Fragen aus jeder Lektion unter der Woche für sich und diskutieren dann einmal pro Woche in der Gruppe darüber und klären Fragen. Das hilft ihnen, Gottes Wort zu verstehen“, freut sich Birhanu.

Bibelgruppen in Äthiopien mit fünf jungen Frauen.

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Glaube gegen alle Widerstände: „Das gemeinsame Bibelstudium hat mich gestärkt!“

„Mein Mann schlug mich, meine Kunden blieben aus und all das, weil ich Christin geworden war“, erzählt die 36-jährige Jeanette aus Burundi. Doch sie blieb ihrem neuen Glauben treu.

Jeanette aus Burundi erlebte starken Gegenwind nach ihrer Konversion zum Christentum

Jeanettes Eltern starben, als sie klein war, und sie wuchs bei ihrer Tante auf, die muslimischen Glaubens war. Später heiratete sie einen Muslim und lebte bei dessen Familie. Jeanette bekam drei Kinder und betrieb eine kleine Schneiderei. Eines Tages lud Eric, ein junger Mann aus der Gegend, sie zu einer Philippus-Bibelgruppe ein. Jeanette wurde neugierig und ging zu dem Treffen. Ihr selbst gefiel die Bibelgruppe sehr – doch nicht ihrem Ehemann. „Mein Mann begann mich zu schlagen, weil ich zu den Treffen von Christen ging. Manchmal warf er mich aus dem Haus, so dass ich mit meinem fünf Monate alten Baby die Nächte draußen verbringen musste.“ Die Schwiegerfamilie sah stillschweigend zu, denn auch sie wünschte sich, dass ihre Schwiegertochter zum Islam zurückkehrte.

Gemeinschaft und Gebet helfen bei Gegenwind

Doch diese Schwierigkeiten konnten Jeanette nicht von weiteren Besuchen der Bibelgruppe abhalten – auch als ihr Mann drohte, sie zu verlassen. „Gott sei Dank redeten ihm seine Eltern ins Gewissen“, sagt Jeanette. Doch nicht nur privat erlebte sie starken Gegenwind. Auch in ihrer Schneiderei blieben eine Zeit lang die Kunden – meist Muslime – fern. Was Jeanette in dieser schwierigen Zeit half, war das gemeinsame Bibelstudium. „Das Buch Daniel half mir, treu zu Gott zu stehen wie Daniel, Abednego und Meschach. Mein Charakter wurde gestärkt und mein Verhalten änderte sich. Schließlich habe ich Jesus als meine Retter anerkannt. Die anderen Christen halfen mir, für meinen Ehemann zu beten.“ Und sie erlebte eine Gebetserhörung: Schließlich erlaubte ihr Mann ihr, die Gottesdienste zu besuchen! „Schritt für Schritt akzeptiert er meinen Glauben. Ich bete weiterhin für ihn und hoffe, dass er sein Leben Jesus Christus übergibt.“ Sie träumt davon, dass sie eines Tages zusammen in den Gottesdienst gehen und Gott preisen können. „Ich bin so dankbar für die Philippusgruppe – denn dadurch habe ich Jesus kennengelernt! Gerade bereite ich mich auf meine Taufe vor. Ich bin stolz darauf, zu Christus zu gehören“, strahlt sie.

Jeannette an ihrer Nähmaschine.

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