„Leid hat mich zu einer starken Frau gemacht“

Sochie von den Philippinen war fünf Jahre alt, als ihre alkoholkranke Mutter sie verließ. Ihr Vater fühlte sich völlig überfordert, sich um sie und ihre dreijährige Schwester Kacy und ihren einjährigen Bruder Raphael zu kümmern. Schweren Herzens brachte er seine drei Kinder in ein Waisenhaus.

Es war spät in der Nacht, als ihr Vater gemeinsam mit einem Sozialarbeiter und der Leiterin des Waisenhauses, Lola Nits, die Papiere ausfüllte. „Am liebsten hätte ich geweint, aber ich musste stark sein“, erinnert sich die 20-jährige Sochie. „Ich fühlte mich für Kacy und Raphael verantwortlich.“

Sochie
Liebe heilte die Wunden

Lola Nits nahm sich den drei verlassenen Geschwistern an. Sie überschüttete sie mit Liebe und erzog sie im christlichen Glauben. Sochies Herz war immer noch voller Schmerz und Kummer, doch nach und nach heilten die Wunden. „Bevor ich ins Waisenhaus kam, hatte ich keine solche tiefe Liebe erfahren. Lola spiegelt Jesu Liebe wider“, erzählt sie. Man merkt: Trotz ihrer schweren Erlebnisse ist Sochie nicht verbittert. „Die Erfahrung, von den eigenen Eltern verlassen zu werden, hat mich zu einer starken Frau gemacht. Ich glaube an das, was die Bibel in Psalm 30,12 sagt: Dass Gott meine Trauer in einen Freudentanz verwandeln kann”, sagt sie mit einem Lächeln. Ihr Vorbild aus der Bibel ist Hiob. „Seine Geschichte zeigt mir mich, dass es in Ordnung ist, zu weinen, aber die Augen auf Gott zu richten“, berichtet sie.

Wiedersehen mit dem Vater

15 Jahre nachdem ihr Vater sie verlassen hatte, sah sie ihn zum ersten Mal wieder. „Er war krank und musste im Krankenhaus behandelt werden. Als ich ihn besuchte, fühlte ich keinen Groll. Er wollte damals das Beste für uns – auch wenn es falsch war. Ich wünsche mir vor allem, dass er Jesus kennenlernt“, sagt Sochie. Und ehrlich fügt sie hinzu: „Bei meiner Mutter würde es mir viel schwerer fallen, ihr zu begegnen. Ich bete, dass Gott mir die Kraft schenkt, ihr zu verzeihen.“

Sochie mit ihrer Familie
Sochie (links) mit ihrem Bruder, ihrer Schwester Kacy und ihrem Vater
Sochie gibt Kindern Bibelunterricht
Sochie erzählt Kindern biblische Geschichten
Großes Herz für Kinder

Aufgrund ihrer Erlebnisse hat Sochie ein großes Herz für benachteiligte Kinder. Gemeinsam mit ihrer Schwester Kacy ließ sie sich von der Bibel Liga zur Philippus-Leiterin ausbilden. Regelmäßig besucht sie Familien, die in abgelegenen Gegenden wohnen, um den Kindern biblische Geschichten zu erzählen. Das Kursmaterial der Bibel Liga hilft ihr dabei. Im Rückblick erkennt Sochie, dass Gott sie nie verlassen hat. „Ich kann sagen, dass ich von Gott gesehen und gesegnet bin“, sagt die junge Frau fröhlich. „Das Leid hat mich zu einer starken Frau gemacht.“

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Danke für 50.300 € Spenden für die Philippinen!

Für unser Weihnachtsprojekt „Kinderbibeln für die Philippinen“ im Dezember 2022 sind 50.300 Euro (Stand: 07.02.2023) zusammengekommen! Vielen herzlichen Dank für Ihre Unterstützung. Sie machen es möglich, dass Mädchen und Jungen von klein auf mit Gottes Wort vertraut werden. Eine von ihnen ist die zehn­jährige Aliana. Mit ihren Eltern und ihren neun Geschwistern lebt sie in einer abgelegenen Gegend in der Provinz Laguna. Ihr Zuhause ist eine kleine Hütte, deren Wände aus rostigem Dachmetall bestehen und in der behelfsmäßig ein Laden für Gemischtwaren untergebracht ist. Die Einkünfte reichen gerade so zum Überleben. Wenn Aliana abends ihre Schularbeiten macht, spendet ihr eine einzige Glühbirne, die durch eine Solarzelle betrieben wird, Licht. Und die hilft ihr auch bei ihrer Lieblingslektüre: die Bibeltexte aus dem Kursheft des Philippus-Bibelkurses für Kinder.

Aliana von den Philippinen mit ihrer Kinderbibel in der Hand
Aliana freut sich über ihre Kinderbibel
Alianas Haus mitten im Grünen
Alianas Zuhause: Immer wieder bekommen sie Besuch von Schlangen
Auch Eltern begegnen Gott durch den Kinder-Bibelkurs

Ihre Kursleiter Harvey und Sochie kommen regelmäßig zu Aliana nach Hause, um mit ihr und ihren Geschwistern biblische Texte durchzuarbeiten. Danach lösen Kinder und Eltern spielerisch die Aufgaben. Das gemeinsame Lesen stärkt nicht nur die Bindung innerhalb der Familie, sondern gibt auch den Eltern die Möglichkeit, ebenfalls die Bibel zu studieren. Dadurch hat Alianas Mutter Jesus näher kennengelernt und ihn in ihr Leben eingeladen.

Gottes Wort macht glücklich

Aliana ist glücklich über die bunt bebilderte Bibel, die ihr von der Bibel Liga geschenkt wurde. Sie genießt es, darin zu lesen – notfalls auch, wenn es schon dunkel ist. Obwohl sie erst zehn Jahre alt ist, hat sie schon einen Plan für die Zukunft: Eines Tages möchte sie selber Lehrerin werden und anderen von Jesus Christus erzählen.

Mehr Infos

Mehr Informationen zu den Philippinen und was Gott dort tut, finden Sie auf unserer Länderseite.

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